Ein Rückblick

10 Jahre MAS Human Capital Management

Vor zehn Jahren wurde der erste MAS am neugegründeten Zentrum für Human Capital Management an der ZHAW durchgeführt. Zeit für Gründer Peter Meyer, eine Bilanz zu ziehen.

Angefangen hat alles mit der Gründung des Zentrums für Human Capital Management an der damaligen ZHW (Zürcher Hochschule Winterthur) im Jahre 2003. Der MAS sollte von Anfang an das Herzstück des Leistungsangebots werden. Das Studienkonzept – ein betriebswirtschaftliches und strategisches Verständnis kombiniert mit einer freien Wahl der Studienmodule und deren zeitlichen Abfolge – hat schnell viele Kunden überzeugt. Enttäuschend war in den ersten Jahren hingegen, dass wir es kaum schafften, die Human-Capital-Management-Logik als Vorteil für den Kompetenzaufbau unserer Kunden zu kommunizieren. Die Teilnehmenden merkten erst während des Studiums, welchen Nutzen ihnen die neu erworbenen Denkstrukturen brachten. Allerdings hat sich dies die letzten Jahre dank der Empfehlungen unserer Ehemaligen geändert und die Mehrzahl unserer Studierenden findet den Weg zu uns genau aufgrund dieses – mittlerweile bekannten – Nutzens.

Wirkt die Weiterbildung in der Praxis?

Letztendlich misst sich der Erfolg eines Ausbildungsangebots aber an der Wirkung in der Praxis. Ohne umfassende Untersuchung verfügen wir dennoch über einige Hinweise, die darauf hindeuten, dass das Studium bei uns Wirkungen zeigt. So etwa

  • wenn Geschäftsleitungsmitglieder als Co-Betreuer von Masterarbeiten anlässlich deren Verteidigung ihren HR-Verantwortlichen attestieren, dass sie aufgrund des Studiums das Geschäft nun doch viel besser verstehen und sie ihr Denken völlig verändert hätten
  • wenn das HR eines Unternehmens unter anderem mit der Umsetzung des strategischen Human-Capital-Management-Konzepts den Swiss HR Award gewinnt
  • wenn Studierende die HR-Leitung der Konzernzentrale von den Vorteilen eines systematischen Human Capital Managements überzeugen können.

Diese Einzelfälle sind für uns Indikatoren für einen Transfer, der schon deshalb nicht allzu schnell ablaufen kann, da die Studierenden in allen MAS der Schweiz nicht immer schon in den hierarchischen Positionen sind, in denen sie entsprechende Entscheidungen treffen können. MAS werden sehr selten von HR-Leitern der grossen Unternehmen besucht.

Dies gilt auch für unseren MAS in Human Capital Management – Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel. Wir haben aber seit Beginn daran festgehalten, dass unsere Teilnehmenden wichtige, verantwortliche Funktionen im HR bekleiden: nicht nur um einen zeitnahen Nutzen aus dem Gelernten zu ziehen, sondern auch, um für ihre Peers in den Kursen attraktive Gesprächspartner zu sein. Dabei sind unsere Ansprüche ständig gestiegen.

Dies ist vielleicht die wichtigste Entwicklung in unserem MAS: Von einer HR-Ausbildung zu einem vorrangig als Unternehmensführung konzipierten Studiengang, in dem die Beiträge von HR sozusagen erst zu bestimmen sind. HR muss eben Unternehmensführung UND das HR-Handwerk verstehen, um erfolgreich zu sein. Es ist vielleicht dieser Logik zu verdanken, dass wir seit einigen Jahren immer mehr Teilnehmende aus dem Linienmanagement und aus Geschäftsleitungen begrüssen dürfen, die mit der HR-Funktion gar nichts am Hut haben, sich aber für jenen wichtigen Teil der Geschäftsführung qualifizieren möchten, den wir unter dem Titel Human Capital Management vermitteln.

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Peter Meyer-Ferreira ist Professor für Human Capital Management am gleichnamigen Zentrum der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur, das er 2003 gegründet und zehn Jahre lang geleitet hat. Zuvor war er Leiter des Fachbereichs Human Resource Management an der Fachhochschule Solothurn, Leiter Management Development in einem multinationalen Telekommunikationskonzern, IKRK-Delegierter und Dozent in der Lehrerbildung. Seine Kerngebiete in Forschung, Lehre und Beratung sind strategisches HCM, Performance Management, Compensation Management (Spezialgebiet Einstufungskonzepte) und Wissensmanagement.

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