Manpower-Studie

Jedem dritten Unternehmen fehlen Talente

Weltweit haben 36 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten, eine freie Stelle zu besetzen. Hauptgrund dafür ist ein Mangel an Fachkompetenzen, so genannten «Hard Skills», bei den Kandidaten. Dies zeigt die neunte Jahresumfrage zur Talentknappheit des Personalvermittlers Manpower.

Zürich (pd/yb). In der Schweiz sind 33 Prozent der 752 befragten Unternehmen von Talentknappheit betroffen. Das sind vier Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr, allerdings gehen 65 Prozent der betroffenen Arbeitgeber davon aus, dass sich die Talentknappheit auf ihre Kapazitäten im Kundendienst auswirken wird (2013: 59%). 56 Prozent rechnen damit, dass die Talentknappheit einen Einfluss auf ihre Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität hat. Zudem befürchtet fast die Hälfte (48%) der betroffenen Arbeitgeber negative Auswirkungen auf Motivation und Engagement bei den Mitarbeitenden.

Es gibt drei Hauptgründe, warum Schweizer Arbeitgeber Schwierigkeiten haben, ihre freien Stellen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen:

  1. Mangel an Fachkompetenz (36%)
  2. Fehlende branchenspezifische Zeugnisse und Qualifikationen (30%)
  3. Fehlen von verfügbaren Kandidaten (27%)

41 Prozent der betroffenen Unternehmen verfügen allerdings über keine spezifische Strategie, um das Problem der Stellenbesetzung zu lösen. Mehr als ein Drittel (35%) setzt auf eine Neugestaltung der Arbeitsmodelle: So werden beispielsweise Arbeitsverfahren umstrukturiert und Einsätze auf mehrere Mitarbeitende aufgeteilt. Fast jedes fünfte Unternehmen (17%) will dagegen seine Personalstrategie anpassen und insbesondere das bestehende Personal weiterbilden und umschulen.

Was das HR tun muss

Die zögerliche wirtschaftliche Erholung und die hohe Arbeitslosigkeit führen weltweit einerseits zu einem Überangebot an Arbeitskräften, andererseits aber zu einem Mangel an Kandidaten mit gesuchten Fähigkeiten, wie es in der Medienmitteilung von Manpower heisst: «Die technischen, demographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen schaffen neue Herausforderungen für Unternehmen, welche Mitarbeitende mit fundierten Fachkompetenzen benötigen.» Um diese Talentknappheit zu meistern, muss das HR gemäss Strategiedokument von Manpower drei Bereiche besonders beachten:

  1. Personalabteilungen müssen sich als Experten für Angebot und Nachfrage positionieren, um sicherzustellen, dass ihr Unternehmen über den richtigen Fachkräftemix verfügt, um um die Bedürfnisse des Unternehmens zu decken und die Geschäftsziele zu erreichen.
  2. Personalverantwortliche müssen Marketingexperten werden. Sie setzen die Marke, die Botschaften und das Image des Unternehmens gezielt ein, um gefragte Talente anzusprechen.
  3. Die HR-Abteilung muss als Entwicklerin neuer Ideen auftreten und Arbeitsmodelle entwerfen, welche die kompetentesten Kandidaten anziehen.

Im Human Age sei der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens seine Fähigkeit, sich schnell und wirksam an Veränderungen anzupassen, heisst es in der Mitteilung weiter. Dieser Schlüssel liege in den Händen der Personalabteilungen.

Talentknappheit weltweit betrachtet

Weltweit leidet Japan am stärksten unter der Talentknappheit: Gemäss der Manpower-Umfrage sind 81 Prozent der Unternehmen davon betroffen. Dagegen ist das Problem in Irland (2%) und Spanien (3%) relativ klein.

Die Umfrage wurde in 42 Ländern und Hoheitsgebieten unter über 37'000 Unternehmen durchgeführt.

Die zehn meistgesuchten Berufe in der Schweiz

  1. Facharbeitende
  2. Management/Geschäftsführung
  3. Techniker
  4. Mitarbeitende in Buchhaltung und Finanzwesen
  5. Chauffeure
  6. Handelsvertreter
  7. Arbeitnehmende im Gastgewerbe
  8. Sekretäre, Assistentinnen, Verwaltungspersonal
  9. Ingenieure
  10. Projektleiter

 

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