20.10.2017

Angestellte sprechen von «krankhafter Atmosphäre» bei Unia Freiburg

Angestellte der Unia-Sektion Freiburg haben am Freitag vor den Medien von «krankhafter Atmosphäre», autoritären Methoden und Angst an ihrem Arbeitsplatz gesprochen. Nun hat sich auch ein Unterstützungskomitee gebildet, das von der kantonalen und nationalen Unia-Führung eine Reaktion erwartet.

Freiburg (sda). Das Komitee fordert bis Anfang November eine ausserordentliche Sitzung des regionalen Unia-Komitees, wie Vertreter am Freitag in Freiburg vor den Medien sagten. Dies mit dem Ziel, Massnahmen zur Wiederherstellung der Ruhe zu treffen, hiess es. Unia Freiburg und Unia Schweiz erhielten je einen Brief mit dieser Forderung.

Nebst Mitgliedern des Unterstützungskomitees traten etwa zehn ehemalige oder immer noch für die Unia arbeitende Gewerkschafter vor die Medien. Sie sagten auch, es gebe zu wenig Personal. Die Arbeitsabläufe seien schlecht organisiert und der Lohn sei im Vergleich zu anderen Gewerkschaften unterdurchschnittlich.

Gemäss den vor den Medien aufgetretenen Personen kam es in den letzten fünf Jahren bei Unia Freiburg zu etwa fünfzehn Entlassungen oder Abgängen – dies auf ein Total von etwa 30 Personen. Es liefen arbeitsrechtliche Verfahren.

«Grosser Generationenwechsel»

Lucas Dubuis, Sprecher der Unia-Zentrale, sagte zu den Vorwürfen der Freiburger Unia-Angestellten, dort sei es in letzter Zeit zu einem grossen Generationenwechsel gekommen. Das habe zu Instabilität geführt, so Dubuis am Freitag auf Anfrage.

Ein Audit von 2016 habe zu einer Anpassung der internen Strukturen und zu einer neuen Verteilung der Aufgaben geführt. Diese Anpassungen müssten zuerst ihre Wirkung entfalten. Während dieses Audits hätten sich die Angestellten zu ihrer Situation äussern können.

Derzeit seien seitens der Zentrale keine weiteren Massnahmen geplant, so Dubuis weiter.