29.11.2016

Zwei von drei Stellen in der Schweiz werden auf Jobbörsen nicht ausgeschrieben

Eine Recherche der Firma Metapage AG mit Sitz in Zürich hat ergeben, dass zwei von drei Stellen, welche Arbeitgeber in der Schweiz offen haben, nie auf Jobbörsen gezeigt werden. Es existiere ein versteckter Stellenmarkt, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung.

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Zürich (Metapage). Wer eine Stelle sucht, fange heute mit der Suche im Internet an, so die Mitteilung vom Metapage. Anlaufstelle Nummer eins seien dabei Jobportale, auf denen Firmen ihre Vakanzen publizieren. Die Metapage AG – Betreiber der Plattform Markenjobs.ch – habe in einer Recherche ermittelt, dass im Unterschied zu Unternehmens-Webseiten nur gerade eine von drei Stellen eines Arbeitgebers auf Jobportalen zu finden sei.

Analyse von 100 Schweizer Arbeitgebern

Die Studie umfasst eine Stichprobe von 100 mittelgrossen bis grossen Arbeitgebern. Untersucht wurde dabei, wie viele Stellen die Arbeitgeber auf der in der Schweiz meistgenutzten und grössten Jobbörse publizieren und wie gross der Anteil der Stellen ist, die nie öffentlich vermarktet werden.

Die Resultate seien eindeutig. Im Durchschnitt würden rund 64 Prozent aller Stellen, die Arbeitgeber zu besetzen hätten, nicht auf Jobbörsen ausgeschrieben. Bei extremen Fällen wie SV-Group, Denner, IKEA oder Novartis sei die Quote sogar noch deutlich höher – in diesen Fällen wurden über 90 Prozent der Stellen nicht auf Jobportalen publiziert.

Bei grösseren Arbeitgebern würden sich auf der Firmenwebseite tendenziell etwas mehr Stellen verbergen. Doch auch bei den kleineren Arbeitgebern, die vielleicht nur zehn Stellen offen haben, habe sich gezeigt sich, dass in der Regel zwischen 30 Prozent und 80 Prozent der Stellen nicht auf Jobplattformen ausgeschrieben werden. Daher sei die Firma Metapage zum Schluss gekommen, dass in der Schweiz ein versteckter Stellenmarkt existiert.

Warum existiert dieser versteckte Stellenmarkt?

Kushtrim Arifi, Geschäftsführer von Markenjobs.ch sieht zwei Hauptgründe für diesen Umstand. Zum einen sind die Kosten für die Auss- chreibungen in den letzten Jahren immer wieder gestiegen. Zum andern verursachen die regelmässigen Ausschreibungen bei den Arbeit- gebern grossen Aufwand.

Auch laut dem Rekrutierungsexperten Pascal Paulus von SV Schweiz gibt es dafür plausible Gründe. «Es ist in der Tat so, dass wir lediglich Kader- und Hauptsitzvakanzen auf Jobplattformen publizieren. Sofern wir freie Slots haben, nutzen wir jene aber auch für eher schwer zu besetzende Vakanzen. Dass wir nicht alle 1200 freien Stellen pro Jahr dort vermarkten, liegt schlicht und einfach an den immensen Kosten. Des Weiteren ist die enorme Menge an Stellenanzeigen von unter- schiedlichen Unternehmen und die dadurch bescheidene Sichtbarkeit auf der Plattform ein Grund.» so Paulus.