30.09.2015

In Europa sind über 3 Millionen Jugendliche arbeitslos

In den 19 EU-Ländern ist beinahe jeder Zehnte ohne Job. Während sich dabei die Arbeitslosigkeit in Griechenland auf Rekordhöhe bewegt, bleibt Deutschland innerhalb der Europäische Union einmal mehr der Musterschüler.

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Luxemburg (sda/dpa). In den Euro-Staaten hat mehr als jeder Zehnte im erwerbsfähigen Alter keine Arbeit. Die Quote lag im August in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung zum dritten Mal in Folge bei 11,0 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit dreieinhalb Jahren. Tiefer war die Quote zuletzt im Februar 2012 mit damals 10,9 Prozent. Den zunächst für Juli veröffentlichten Wert von ebenfalls 10,9 Prozent revidierten die Statistiker inzwischen um 0,1 Prozentpunkte nach oben.

Die Zahl der Menschen ohne Job in den 19 Euroländern ging im Vergleich zum Vormonat allerdings nur minimal zurück, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Im August waren insgesamt 17,6 Millionen Frauen und Männer arbeitslos, etwa 1000 weniger als im Juli. Zum Vergleich: Im August 2014 waren noch 18,5 Millionen ohne Beschäftigung. Im Schnitt aller 28 EU-Staaten lag die Arbeitslosigkeit laut Eurostat im August bei 9,5 Prozent. Das entspricht 23,02 Millionen Menschen.

Spanien kann Negativspirale brechen

Die höchste Quote im Euroraum verzeichnete nach jüngsten verfügbaren Zahlen vom Juni erneut Griechenland mit 25,2 Prozent. Auf Platz zwei der Schlusslichter stand im August Spanien mit einer Arbeitslosenquote von 22,2 Prozent. Gegenüber Juli war diese zwar unverändert - im August des Vorjahres sah es mit 24,2 Prozent allerdings noch schlechter aus. Spanien zählt damit zu den EU-Ländern, die die stärksten Rückgänge meldeten.

Die niedrigste Arbeitslosenquote der Euroländer verzeichnete Deutschland im August mit 4,5 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit meldet am Mittwoch zwar eine Quote von 6,2 Prozent für September. Allerdings unterscheiden sich die Berechnungsmethoden der Nürnberger und Luxemburger Statistiker.

Weniger Jugendliche ohne Arbeit

Verbessert hat sich die Lage von jungen Menschen unter 25 Jahren im Euroraum im Jahresverlauf. Die Jugendarbeitslosigkeit ging im Vergleich zum August 2014 von 23,6 Prozent auf nun 22,3 Prozent oder 3,1 Millionen zurück. In der gesamten EU lag die Jugendarbeitslosigkeit bei 20,4 Prozent; das entspricht rund 4,61 Millionen Menschen.

Am stärksten betroffen war im August Spanien, wo fast die Hälfte der jungen Erwerbsbevölkerung unter 25 Jahren ohne Job war (48,8 Prozent). Nicht viel besser war die Lage in Griechenland, wo dies nach den letzten verfügbaren Zahlen vom Juni 48,3 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe betraf.