BeeSocial

Unternehmenskommunikation im Wandel der Zeit

Heute haben geschäftliche Smartphones längst den Einzug in unsere eigenen vier Wände geschafft. Gleichzeitig werden persönliche Geräte immer öfter geschäftlich verwendet und wir sind zunehmend 24 Stunden erreichbar. Das hat Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation. Welche, zeigt ein BeeSocial-Event vom 23. Oktober 2014 in Zürich.

Welches sind die Chancen und Herausforderungen von neuen Technologien für die externe und interne Kommunikation? Wie verändern Apps und soziale Medien den Berufsalltag und die Art, wie wir kommunizieren? Auf was muss dabei in Zukunft besonders geachtet werden? Wie sollten Unternehmen das Internet und neue Medien intern nutzen, um das Engagement zu steigern?

Zur fortschreitenden Konvergenz von geschäftlichen und privaten Kommunikationsmitteln sollten nebst den traditionellen Kommunikationsmitteln vermehrt neue Medien wie etwa soziale Netzwerke für die Mitarbeiterkommunikation gezielt eingesetzt werden, meint Walter Vaterlaus, Gründer der Communtia GmbH. Apps mit Officelösungen und soziale Medien wie LinkedIn, Twitter, Blogs, aber auch Facebook sind aus dem Berufsalltag nicht mehr wegzudenken. Das Aufkommen sozialer Netzwerke und Communities hat zudem dazu geführt, dass ein Stück Kontrolle verloren gegangen ist und Unternehmen heute immer wieder darum kämpfen müssen, die Informationshoheit nicht zu verlieren und in Zugzwang zu geraten.

Die Art der Kommunikation ist spontaner, unterhaltender, kürzer aber dafür häufiger geworden. Gleichzeitig gestaltet sich das Auffinden relevanter Information angesichts des Wildwuchs von internen und externen Plattformen nicht immer einfach. Dabei ist es wichtig, den Draht zu den Mitarbeitenden nicht zu verlieren und deren Engagement sicherstellen. Dazu müssen Unternehmen heute die Kommunikationsgewohnheiten ihrer Mitarbeitenden genau kennen und die Mittel und Massnahmen der internen Kommunikation so abstimmen, dass die einzelnen Gruppen am schnellsten und einfachsten erreicht werden.

Nicht jedem Trend folgen

Wichtig ist, dass man die Entwicklung genau beobachtet und nicht jedem Trend gleich folgt. In der Kommunikation Frontrunner zu sein lohnt sich nur für wenige, sagt Andreas Jäggi, Geschäftsführer von Perikom. Er rät, den Markt und die neuen Medien zu beobachten, in kleinem Rahmen eigene Erfahrungen machen, um den Anschluss nicht verpassen. Grössere Investitionen nur nach einer genauen Analyse, auch im Hinblick des Potenzials klassischer Medien, tätigen. Weiter stellt er fest, dass mit den zusätzlichen Kanälen der Aufwand grösser wird, Botschaften ans Zielpublikum zu bringen. Dabei macht er die Erfahrung, dass die messbare Reaktion durch klassische Medien den neuen Medien immer noch weit überlegen ist.

Soziale Medien können nach Meinung von Jäggi als Elite­-Medien bezeichnet werden. Nutzen Mitarbeitende soziale Medien nicht privat, werden sie es auch nicht im Beruf tun. Deshalb sollen Mitarbeiter ermutigt werden, in sozialen Netzwerken tätig zu sein und Inhalte der Firma (Reputation, Produkte, Offene Stellen) zu teilen. Es gilt erst im zweiten Schritt daran zu denken, soziale Medien intern einzuführen und dann einen unmittelbaren Nutzen zu generieren.

Social Media gezielt intern einsetzen

Walter Vaterlaus findet derweil, dass wenig dagegen spricht, auch soziale Medien intern einzusetzen, denn eine interne Information ist heute auch eine externe. Er ist überzeugt, dass mit einem sorgfältigen Einsatz von sozialen Medien das Mitarbeiterengagement gesteigert werden kann. Eine offene, zeitgemässe Kommunikationskultur fördert schliesslich Vertrauen, Loyalität und Zusammengehörigkeitsgefühl. Voraussetzung dazu ist allerdings, dass eine solche Kommunikation von Mitarbeitenden geführt wird, die mit neuen Medien umgehen können und zum Beispiel im Community Management versiert sind. Unternehmen sollten diese Werkzeuge ohne Vorurteile, ohne Angst und nach dem Motto «trial and error» nutzen. Neue Medien sind und bleiben ein Versuchsgebiet, in welchem keiner wirklich weiss, welche Angebote auf Begeisterung stossen und in welche  Richtung sie sich weiter entwickeln. Patentrezepte gibt es nicht. Es hilft nur selber testen, eigene Erfahrungen sammeln und die richtigen Lehren ziehen. Was heute funktioniert, kann morgen misslingen.

Eine Erfolgstory hat indes Sunnie J. Groeneveld, CEO der Beratungsfirma Inspire 925 zu vermelden: «Wir haben kürzlich die Lunch-Lottery-Applikation entwickelt und erfolgreich bei DeinDeal AG eingeführt. Die Grundidee ist, basierend auf dem Zufallsprinzip Mitarbeiter einer Firma in Abteilungs-­ und hierarchieübergreifenden Gruppen zum Mittagessen zusammenzubringen und so das Kennenlernen, die Kommunikation, den Wissenstransfer und den informellen Ideenaustausch im Unternehmen zu fördern.»

Veranstaltungshinweis

Am Donnerstag, 23.Oktober, findet in den Räumlichkeiten der Somexcloud der von Beekeeper organisierte Event «BeeSocial: ­ The Art of Communication and Driving Engagement» statt. Beim dritten BeeSocial-Event werden Philipp Maderthaner, Gründer des Campaigning­Bureau und ­Summit, Walter Vaterlaus, Gründer und Geschäftsführer der Communtia GmbH, in zwei Referaten erzählen, wie Unternehmen die Kunst der Kommunikation einsetzen, um das externe und interne Engagement zu fördern und was diese beiden Bereiche voneinander lernen können. Im Anschluss werden Dr. Andreas Jäggi, Geschäftsführer von Perikom, und Sunnie J. Groeneveld, Gründerin der Inspire 925 GmbH, über Chancen und Herausforderungen für Unternehmen sprechen. Die Podiumsdiskussion wird von Matthias Ackeret, Verleger und Chefredaktor «persönlich», geleitet.

Wann: 23. Oktober 2014, 18.30 Uhr
Wo: Somexcloud GmbH, Buckhauserstrasse 40, Zürich
Infos und Anmeldung: www.beesocial.ch

Die ersten vier Anmeldungen sind kostenlos, dazu den Werbecode «FreeBeeBS3» verwenden. Danach sind weitere Tickets zum Spezialtarif erhältlich (Werbecode «SpecialBee2310»).

 

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Samuel Bühlmann ist Business Developer beim ETH-Spinoff Beekeeper. Er befasst sich mit der Zukunft von Informationstechnologien und den Auswirkungen für Unternehmen und Gesellschaft. Er studierte internationales Management in Olten, Buenos Aires und Mexiko City.

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