Bildung und Karriere

Ausbildung in der Systemgastronomie: Durchstarten bei McDonald’s & Co.

Seit 2005 können Jugendliche eine neue Lehre zur Restaurationsfachperson für Systemgastronomie in Angriff nehmen. Sie dauert drei Jahre und lehrt die Auszubildenden facettenreiche Bereiche, die vor allem für die Arbeit in Restaurantketten wichtig sind. Diesen Sommer haben die ersten Lernenden die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Die Anforderungen einer Restaurationslehre sind gegenüber der früheren Servicelehre gestiegen. Zum einen dauert der Lehrgang ein Jahr länger – drei statt vorher zwei Jahre – und zum anderen werden die Lernenden explizit in betriebswirtschaftlichen Fächern geschult. Die Jugendlichen erhalten nicht nur Einblick in die Führung eines Restaurants – Organisation und Planung –, sondern lernen auch, wie wichtig eine konstant hochwertige Qualität der Produkte, die Arbeitssicherheit, die Betreuung der Gäste und die Kundenzufriedenheit sind. McDonald’s war in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und den zuständigen Behörden massgeblich an der Entwicklung dieser dreijährigen, eidgenössisch anerkannten Ausbildung beteiligt. Die Fast-Food-Kette ist bei Leuten in Ausbildung, als Nebenbeschäftigung von Studenten und als Einstieg in die Arbeitswelt für junge Menschen oder (wenn auch seltener) als Wiedereinstieg für Mütter mit Kindern beliebt. Zur Systemgastronomie gehören Unternehmen, die mehrere Restaurants mit standardisierten und vereinheitlichten Organisationsstrukturen führen. Das bedeutet, dass den Gästen in jedem Restaurant die gleiche Auswahl auf der Menükarte – oder Anzeigetafel – bei gleich bleibender Qualität angeboten wird.

Allrounder mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Gabriela Leone, Human Resource Director McDonald’s Schweiz: «Wir sind uns der Verantwortung für junge Mitarbeitende bewusst und legen sehr viel Wert auf die interne Aus- und Weiterbildung.» Da es jedoch keine Lehre gab, die auf die Systemgastronomie ausgerichtet war, hat McDonald’s 1999 beim Verband für Gastro- & Hotelformation sowie beim Bundesamt für Bildung und Technologie vorgesprochen. Man wollte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihren Restaurants auch eine eidgenössisch anerkannte Lehre anbieten können. «Mit unserer Mitwirkung wurde in vier Jahren die Grundlage für die Lehre zur Restaurationsfachperson erarbeitet und auch politisch durchgesetzt», sagt Gabriela Leone.

Um in diesem Beruf erfolgreich und glücklich zu werden, gehört die Freude am Kontakt mit Menschen, vor allem mit den Gästen, zu den unerlässlichen Voraussetzungen. Dienstleistungsbereitschaft, gute Umgangsformen und eine gepflegte Erscheinung sind ein Muss, ebenso eine rasche Auffassungsgabe sowie ein gutes Gedächtnis. Die neu geschaffene Ausbildung beinhaltet die Fächer Betriebswirtschaft und Betriebsorganisation, Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Logistik. Neben Theoretischem kommen auch praktische Gebiete nicht zu kurz: Gästebetreuung, Verhalten, Verkauf, Speisen- und Getränkeausgabe, Fertigung, Lebensmittel- und Getränkekunde, Werterhaltung sowie eine zweite Sprache.

Der Einsatzort von Restaurationsfachleuten ist nicht immer nur die vorderste Front. Auch im Hintergrund sind sie bei Bedarf tätig. Sie können einfache Gerichte selber zubereiten, wirken als Techniker bei der Pflege und Reinigung der Einrichtungen, Maschinen und Geräte im Restaurationsbereich und  sind für die hygienisch einwandfreie Lagerung und Aufbewahrung von Vorräten, Speisen und Getränken verantwortlich.

Diesen Sommer haben die ersten Lernenden ihre Ausbildung beendet und die Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt. Als Beste des Kantons Zürich hat Helene Ulrich bestanden. Sie war eine der ersten vier Personen, die ihre Lehre bei McDonald’s absolviert haben. Mit dem Ausbildungskonzept zufrieden ist auch Gabriela Leone: «Heute können wir engagierten Jugendlichen sowohl in unseren zwei Servicecenters wie auch in den Restaurants Lehrstellen anbieten. Dies ist für uns entscheidend, da wir unseren internen Nachwuchs fördern wollen.»

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Text: Guy Lang
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