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Weiterbildung in Digital HR – natürlich digital!

Die BFH-Forscherin und -Dozentin Nada Endrissat teilt für HR Today ihre Erfahrungen mit Onlineunterricht in der berufsbegleitenden Weiterbildung. Die Weiterbildung der Berner Fachhochschule Wirtschaft bietet im neuen CAS Human Resource Development ein Modul zu «Digital HR» an.

Nada Endrissat, wie hat sich die kurzfristig erfolgte Entscheidung, alle Weiterbildungsangebote zum Herbstsemester auf Distance Learning umzustellen, auf Ihre Vorbereitungen ausgewirkt?

Das Herzstück unserer Weiterbildungsangebote ist die Interaktion mit den Teilnehmer*innen und das Erfahrungslernen. Dafür ist der Präsenz­unterricht von zentraler Bedeutung. Aufgrund der verschärften Covid-19-Massnahmen haben wir unser Modul «Digital HR» des CAS Human Resource Development neu konzipiert. Das war im ersten Moment eine Herausforderung, weil wir zu diesem Zeitpunkt noch über wenig Erfahrung mit digitalen Unterrichtsformaten verfügten. Nach kurzer Einarbeitungszeit wurde uns dann aber auch die grosse Chance bewusst: Welches Thema, wenn nicht «Digital HR», ist für ein virtuelles Format besser geeignet? Wir hatten also die Möglichkeit, Medium und Message der Weiterbildung miteinander zu verbinden und die unterschiedlichen digitalen Tools nicht nur zu diskutieren, sondern direkt auszuprobieren. Das Erfahrungslernen konnte für die Teilnehmer*innen auf diese Weise erhalten werden.

Worauf haben Sie besonderen Wert bei der Gestaltung des Onlineunterrichts gelegt?

«Digital HR» ist in den Unternehmen ein wichtiges Thema. Aktuelle Umfragen (z. B. HR Barometer 2020) zeigen, dass die Schweizer Personalverantwortlichen zwar offen gegenüber neuen technischen Möglichkeiten sind, aber bisher wenig Erfahrungen mit digitalen Anwendungen haben und nur selten über die notwendigen technischen Kompetenzen verfügen. Ein zentrales Anliegen unserer Weiterbildung ist es daher, Fach- und Führungskräften mit Personalverantwortung einen anwendungsorientierten Einblick in die vorhandenen Möglichkeiten der digitalen HR-Tools zu geben und diese anhand von Live-Demonstrationen und konkreten Praxisfällen zu illustrieren. CAS- Themen wie HR Policy, International HR Management, People Analytics, Transforming Workforce oder Talent Management sind dabei identisch geblieben, aber die interaktiven Momente wurden digital angepasst: Statt Kurzdiskussion im Plenum haben wir Breakout Rooms in MS Teams eingerichtet; Karten-Abfragen und Flipchart-Moderationen haben wir virtuell mit «Mentimeter» und einem Tool für virtuelle Whiteboards durchgeführt. Nebenbei gab es Sequenzen, in denen die Teilnehmer*innen selbst Anwendungen ausprobieren und Kurzerklärungen im Internet anschauen konnten.

Wie haben die Teilnehmer*innen auf den Onlineunterricht reagiert?

Wir hatten grosses Glück, dass wir eine sehr motivierte und interessierte Gruppe hatten. Die Teilnehmer*innen haben sich aktiv an der Diskussion beteiligt, die Übungen in den Kleingruppen bearbeitet und sehr gute Lösungen erarbeitet. Ich war wirklich beeindruckt, wie gut das funktioniert hat.

Was war für Sie herausfordernd?

Mir fehlte als Dozentin ein persönlicher Eindruck von der Gruppe. Ich konnte weniger gut einschätzen, ob Tempo, Anspruch und Abwechslung wirklich angemessen waren. Es gab keine Gelegenheit für ein kurzes Gespräch oder Zwischenfeedback in der Pause oder bei einem gemeinsamen Apéro. Wenn man sich im Rahmen einer Weiterbildung persönlich trifft, lässt sich sehr gut eine verbindliche Vertrauenskultur aufbauen. Wenn die Begegnung digital stattfindet, braucht der Aufbau einen Moment länger. Zudem bleiben die Spontaneität, der Humor und das Gruppengefühl ein wenig auf der Strecke. Gleichwohl: Die Evaluationen zeigen, dass wir unser Ziel einer praxisorientierten Kompetenzerweiterung aus Sicht der Teilnehmer*innen erreicht haben.

Wie sehen Sie den künftigen Einsatz von virtuellen Unterrichtsformen in der Weiterbildung?

Wir wissen jetzt, wir können digital. Aber wir verstehen auch, wo die Grenzen des Distance Learning liegen. Vor allem, wenn sich Dozent*innen und Teilnehmer*innen untereinander noch nicht kennen. Weiterbildung ist immer auch ein Begegnungsmoment, an dem Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zusammenkommen sowie mit- und voneinander lernen. Die persönlichen Kontakte und Erfahrungen bilden einen wichtigen Mehrwert, der bewahrt werden sollte. Für die Zukunft kann ich mir daher vorstellen, dass Blended Learning vermehrt eingesetzt wird: Virtuelles Selbststudium und Präsenzveranstaltungen werden in einem sinnvollen Verhältnis miteinander kombiniert, so dass der persönliche Austausch, die Diskussion und Reflektion im Vordergrund stehen. Und die Freude am gemeinsamen Lernen.

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