25.08.2014

KV Schweiz fordert neue Finanzierung für Höhere Berufsbildung

KV Schweiz fordert einen neuen Finanzierungsschlüssel für die Höhere Berufsbildung. Zudem müsse der Wert der Bildungsabschlüsse national wie international transparent dargestellt werden. Akademische Titel werden abgelehnt, weil sie die Berufsbildung auf lange Sicht schwächen würden.

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Bern (sda). Der Verband beruft sich bei seinen Forderungen auf die Resultate einer Umfrage unter mehr als 4000 Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung (HBB) im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Berufsfeld.

Aus der Befragung gehe hervor, dass die Hauptmotive für das Absolvieren einer Weiterbildung die Erhöhung der Arbeitsmarktchancen und die persönliche Weiterentwicklung seien.

Die finanzielle und zeitliche Unterstützung des Arbeitgebers spielten auch eine wichtige Rolle. Frauen würden jedoch weniger unterstützt als Männer. Auffallend sei weiter, dass Grossbetrieb überproportional mehr Unterstützung gewährten als Kleine und mittlere Betriebe (KMU). Wenn das brachliegende Fach- und Führungskräftepotenzial tatsächlich ausgeschöpft werden solle, sei die finanzielle Unterstützung ein zentraler Schlüssel.

Es brauche ein nachfrageorientiertes Finanzierungsmodell: HBB-Absolvierende sollten für Vorbereitungskurse zu eidgenössischen Berufs- und Höheren Fachprüfungen höhere Beiträge durch die öffentliche Hand erhalten und diese direkt ausbezahlt bekommen. Damit würden auch Studierende in KMU mehr Unterstützung erfahren. Deshalb fordert KV Schweiz vom Bund jährlich 100 Millionen Franken mehr für die HBB.

Akademisierungsfalle

In der Titelfrage hätten die Umfrageteilnehmenden keine eindeutige Präverenz geäussert: 43 Prozent seien für eine Einführung, 25 Prozent dagegen und ein Drittel könne die Frage nicht beurteilen. KV Schweiz lehnt eine Einführung von akademischen Titeln klar ab. Die Kopie einer Titeletikette würde nur zu mehr Verwirrung führen und die Berufsbildung auf lange Frist hin schwächen.

Die HBB würde nicht an Wert gewinnen und in der Akademisierungsfalle landen. Der Verband fordert daher den Ständerat auf, den knappen Entscheid des Nationalrats vom Juni 2014 für die Einführung von akademischen Titeln in der Berufsbildung zu korrigieren.