Neujahrsserie 2024

Diese drei Trends bestimmen die Personalstrategie 2024

Schweizer Unternehmen stehen 2024 vor einer Wende in der Personalstrategie: Der Fokus verlagert sich von der Einstellung neuer Kräfte auf die interne Talententwicklung und die Einführung von KI in HR-Prozessen, wodurch die Mitarbeiterzufriedenheit und Karriereentwicklung an Bedeutung gewinnen.

Ein neues Jahr bringt eine Reihe neuer Herausforderungen und Erwartungen mit sich. Die Welt des Personalwesens befindet sich im ständigen Wandel, und der Fokus und die Strategien des vergangenen Jahres sind für die aktuellen Herausforderungen möglicherweise nicht mehr relevant, da sich neue Probleme und Anforderungen ergeben haben. Hier sind drei wichtige Trends, die in den nächsten 12 Monaten im Personalwesen die grössten Wellen schlagen werden.

Trend 1: Unternehmen stellen weniger Personal ein und entwickeln stattdessen interne Talente weiter

Im Jahr 2024 ist ein Rückgang bei Neueinstellungen in allen Sektoren zu erwarten. Dieser ist auf mehrere demografischen Gründe zurückzuführen, vor allem aber auf das Ausscheiden einer Generation von wichtigen Talenten aus dem Erwerbsleben. Während diese hochqualifizierten Arbeitskräfte in den Ruhestand treten, steht eine neue Generation am Anfang ihrer Karriere. Das Problem besteht darin, dass diese weniger erfahrenen, jüngeren Mitarbeitende Schwierigkeiten haben, die von ihren Vorgängern hinterlassenen Lücken zu füllen. Aufgrund dieser Faktoren werden sich Unternehmen entsprechend anpassen müssen, um diese Herausforderungen zu meistern. Im Jahr 2024 werden sich die Unternehmen bei der Personalauswahl stärker an der bestehenden Belegschaft orientieren und bevorzugt interne Talente fördern, anstatt Stellen mit externen Kandidaten zu besetzen.

Berufliche Fortbildung und Umschulung werden bei der Besetzung von Stellen im Jahr 2024 zu den wichtigsten Strategien für Personalabteilungen. Fortbildungsprogramme zielen darauf ab, die Fähigkeiten der Mitarbeitende in ihren Fachgebieten zu erweitern. Zum anderen entwickeln Mitarbeitende durch Umschulung neue Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, verschiedene Rollen zu erfüllen.

Personalabteilungen, die sich für die Umsetzung dieser Strategien und die Förderung vorhandener Talente entscheiden, können nicht nur effektiv mit den Problemen der Personalbeschaffung umgehen, sie gewährleisten zudem, dass Mitarbeitende die Möglichkeit haben, sich intern weiterzuentwickeln. Mitarbeitende bleiben im Hinblick auf Marktanforderungen auf dem neuesten Stand und es steigert die Talentbindung.

Trend 2: Die Mitarbeitererfahrung gewinnt an Priorität

Die Mitarbeitererfahrung ist kein neues Konzept im Personalwesen, bleibt jedoch weiterhin ein wichtiger Trend für das Jahr 2024. Unter Mitarbeitererfahrung versteht man die gesamte Wahrnehmung eines Mitarbeiters während seiner Zeit mit der Organisation, angefangen vom Einstellungsprozess bis zum Austrittsgespräch. Die Personalabteilung spielt eine äußerst wichtige Rolle bei der Gestaltung und Verbesserung der Mitarbeitererfahrung innerhalb einer Organisation – überall und zu jedem Zeitpunkt. Von flexiblen Arbeitsregelungen und Unterstützung der psychischen Gesundheit bis hin zu Wellness-Initiativen und Richtlinien zur Work-Life-Balance: Organisationen, die den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht werden wollen, müssen danach streben, ein positives und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Daneben konzentrieren sich Mitarbeitende stärker darauf, was sie von ihrer Karriere erwarten. Das Machtverhältnis in den Unternehmen hat sich zugunsten der Mitarbeitende verschoben und der Aktivismus von Mitarbeitenden ist jetzt eine Kraft, mit der man rechnen muss. Die Zeiten, in denen Mitarbeiter alle paar Jahre den Arbeitsplatz wechseln, um sich beruflich zu verbessern, sind vorbei. Stattdessen akzeptieren Talente nun nur noch dann neue Jobs, wenn diese mit ihren Werten in Einklang stehen. Im Jahr 2024 geht es bei der beruflichen Weiterentwicklung nicht vorwiegend um Gehaltserwartungen und Zusatzleistungen, sondern mehr um die gesellschaftliche Wirkung und persönliche Werte. Dies soll einen Karriereweg gewährleisten, bei dem sich Mitarbeitende geschätzt und engagiert fühlen und die Arbeit als erfüllender empfinden.

Trend 3: Starke Prägung der Personalabteilungen durch KI

Im Jahr 2024 können Unternehmen mit der Einführung intelligenter, benutzerfreundlicher HR-Technologien rechnen. Unter anderem gehört dazu ein verstärkter Einsatz von KI. Schon im Jahr 2023 sprachen alle von KI und der Einsatz dieser Technologie wird in Unternehmen wahrscheinlich weiter zunehmen, um Aufgaben im Personalwesen und bei der Gehaltsabrechnung zu optimieren und Prozesse zu verdichten, damit Führungskräfte ohne Einsatz zusätzlicher Ressourcen Mitarbeitende priorisieren und den Betrieb skalieren können. Folglich rechnen Unternehmen mit einer potenziellen Reduzierung von Kosten und Zeitdruck, da sie eine Vielzahl von Daten nutzen und zeitaufwändige Aufgaben in schnelle To-Do‘s für kompetente KI-Assistenten umwandeln.

Mit der vermehrten Nutzung von KI sollten sich Organisationen jedoch auch mit den ethischen und Compliance-Aspekten von Daten und generativer KI auseinandersetzen. Mit der zunehmenden Integration von KI in die Geschäftswelt müssen Unternehmen Strategien entwickeln, um Datenschutz und Datensicherheit bestens zu gewährleisten sowie die Rechte der Mitarbeitenden, wenn ihre Daten zur Schulung generativer KI-Modelle verwendet werden. HR muss Entwicklungen in den Bereichen KI-Ethik und -Compliance weiter beobachten, damit die Einführung dieser Technologie eine echte Veränderung bewirken kann.

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Ryne Sherman

Dr. Ryne Sherman ist Chief Science Officer bei Hogan Assessment Systems und Co- Moderator von The Science of Personality Podcast. Hogan Assessments bietet stichhaltige, zuverlässige Persönlichkeitsbeurteilungen, die auf jahrzehntelanger Forschung beruhen. hoganassessments.com

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