Deutsche fühlen sich nicht mehr willkommen
Ein Wandel zeichnet sich in den höchsten Gremien auch in Bezug auf den Ausländeranteil ab: Im Jahr 2006 lag dieser bei 36 Prozent und stieg dann kontinuierlich an; seit 2011 verharrt er jedoch bei 45 Prozent. «Wir stellen fest, dass vor allem deutsche Manager der Schweiz den Rücken kehren», sagt Guido Schilling. Vor wenigen Jahren stammten noch viele CEOs aus Deutschland, so leitet heute nur noch ein einziger Deutscher eines der SMI-Unternehmen. Zum einen werden die Manager wieder in der Heimat gebraucht, zum anderen stellen sie fest, dass sie hierzulande nicht erwünscht sind. «Wenn ich einen deutschen Manager für eine Schweizer Firma gewinnen will, fragen sie mich häufig, ob Deutsche in der Schweiz überhaupt willkommen sind», erzählt der Headhunter. Es sei deutlich schwieriger geworden, deutsche Führungskräfte zu gewinnen. Dabei wären diese wichtig für den Erfolg der internationalen Firmen.
Betrachtet man die 119 grössten Unternehmen der Schweiz, stellen die Deutschen immer noch die meisten GL- und VR-Mitglieder. Auf dem Vormarsch sind aber Topmanager aus dem angelsächsischen Raum. DIe US-Amerikaner dominieren vor allem in den SMI-Unternehmen.
Der schillingreport
Die guido schilling ag ist eines der führenden Executive-Search-Unternehmen der Schweiz. Sie ist auf die Besetzung von Spitzenpositionen auf Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsebene spezialisiert. Seit 2006 bringt die Firma den schillingreport heraus. Dieser befasst sich mit dem Topmanagement der 119 grössten Unternehmen der Schweiz. Für den Report wurden 860 Geschäftsleitungsmitglieder und 820 Verwaltungsräte untersucht.