30.08.2017

Umfrage zur Arbeitszeit: Flexibilität ist gefragt

Je flexibler Angestellte ihre Arbeit gestalten können, desto zufriedener sind sie. Personen mit flexiblen Arbeitszeiten wünschen mehr Möglichkeiten für Home Office, diejenigen mit unflexiblen Arbeitsmodellen hingegen mehr zeitliche Flexibilität. Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage des Kaufmännischen Verbandes unter seinen Mitgliedern, wie der Verband in einer Medienmitteilung schreibt.

Zürich (Kaufmännischer Verband). Der Kaufmännische Verband hat im Juni 2017 eine repräsentative Befragung bei seinen Mitgliedern aus allen Landesteilen durchgeführt (1281 Antworten). Die grosse Mehrheit (83 Prozent) arbeitet wöchentlich zwischen 40 und 42,5 Stunden. 58 Prozent verfügen über eine höhere Fach- und Berufsausbildung oder über einen universitären Abschluss. Rund ein Drittel arbeitet in Kaderfunktionen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Zeitliche Flexibilität: Die Hälfte der Befragten hat flexible Arbeitszeiten beispielsweise im Rahmen eines Gleitzeitmodells, 17 Prozent können die Arbeitszeit völlig individuell festlegen. Nur ein Drittel gibt an, dass die Arbeitszeit vollständig vom Unternehmen vorgegeben wird.
  • Örtliche Flexibilität: 60 Prozent arbeiten ausschliesslich im Betrieb, 40 Prozent gelegentlich auch zu Hause. Männer sind häufiger von zu Hause aus tätig als Frauen (51 Prozent gegenüber 33 Prozent).
  • Zufriedenheit: Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmenden ist mir ihrem Arbeitszeitmodell sehr zufrieden, 37 Prozent sind eher zufrieden und nur 3 Prozent sind sehr unzufrieden. Angestellte, die sehr zufrieden oder eher zufrieden mit ihrem Arbeitszeitmodell sind, arbeiten häufiger in flexiblen Modellen. Insgesamt wünschen sich rund 50 Prozent der Befragten, die etwas an ihrem Arbeitszeitmodell ändern würden, mehr zeitliche Flexibilität. Jüngere Befragte und Kadermitarbeitende wünschen sich eher mehr örtliche Flexibilität, während sich Angestellte in tieferen Funktionsstufen, die ohnehin weniger von örtlicher Flexibilität profitieren, mehr zeitliche Flexibilität wünschen.
  • Abendarbeit: Abendarbeit (zwischen 18 und 23 Uhr) ist relativ verbreitet. 64 Prozent arbeiten gelegentlich abends. Die meisten Befragten möchten allerdings entweder gleich oder weniger oft am Abend arbeiten. Nachtarbeit ist deutlich weniger verbreitet als Abendarbeit. Nur jede(r) Zehnte arbeitet nachts.
  • Sonntagsarbeit: 70 Prozent arbeiten sonntags nie und wollen dies auch in Zukunft nicht tun. Allerdings sind nur rund 40 Prozent der Befragten strikt gegen eine Lockerung des Sonntagsarbeitsverbots.
  • Gesundheitsschutz: 50 Prozent geben an, dass es in ihrem Unternehmen Massnahmen zum Gesundheitsschutz gibt. Davon sind drei Viertel der Meinung, die Angebote seien ausreichend. Massnahmen zum Schutz der physischen wie der psychischen Gesundheit sind etwa gleich verbreitet. Bei rund 30 Prozent gibt es keine Massnahmen zum Gesundheitsschutz.
  • Arbeitszeiterfassung: Die grosse Mehrheit (78 Prozent) erfasst ihre Arbeitszeit und will dies auch weiterhin tun. Von denjenigen, welche ihre Arbeitszeit nicht erfassen, würde es ein beachtlicher Teil (30 Prozent) vorziehen, die Arbeitszeit zu erfassen.