HR Today Nr. 1/2023: HR Team des Monats - Christian Carisch

Hin zur funktionalen Organisationsstruktur

Der Verkauf der Division Fenster der Arbonia an die Dovista beschäftigte Head of HR Christian Carisch und sein HR-Team in den letzten Monaten intensiv. Herausforderungen, Learnings und Zukunftsaussichten.

Am 5. Januar 2021 verkündete die Arbonia in Arbon den Verkauf der Division Fenster an die dänische Dovista-Gruppe. Der Vollzug erfolgte am 31. August. Seither hat sich einiges getan. Bestand das HR-Team Anfang 2022 aus zwei HR-Business-Partnern, kamen inzwischen eine HR-Administratorin und eine HR-Assistentin zum Team. Weshalb?

Christian Carisch: Da wir zur Arbonia-Gruppe gehörten, wurden HR-Dienstleistungen wie Administration, Payroll, Lehrlingswesen und die Personalentwicklung teils zentral für uns im ­Servicecenter in Arbon abgewickelt. Aufgrund des Übergangs zur Dovista-Gruppe mussten jedoch alle outgesourcten Dienstleistungen ­wieder in die effektive Organisation zurück­geführt werden.

Wie begleiteten Sie den Übergang von der Arbonia zur Dovista-Gruppe?

In unserem HR-Team war der Übergangsprozess ein wöchentliches Thema. Dabei diskutierten wir alle eventuellen Auswirkungen sowie Folgeaufgaben. In regelmässigen Abständen informierten wir zudem die Mitarbeitenden via Mitteilungen und Videostreams, zusätzlich fanden Infoveranstaltungen vor Ort statt. Es gab auch regel­mässige Meetings mit den neuen People-and-Culture-Verantwortlichen von Dovista Dänemark. In ­diesem Setting berichtete ich vom derzeitigen Integrationsstand und konnte beispielsweise ­darauf aufmerksam machen, wenn Informationsbedarf bei Sachfragen bestand, sodass diese Lücken geschlossen werden konnten.

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Christian Carisch (Bild: Aniela Lea Schafroth)

«Dank der enormen Anstrengungen aller Beteiligten, inklusive meines Teams, bin ich jedoch sehr zuversichtlich, dass wir dieses Kapitel Anfang 2023 erfolgreich abschliessen»: Christian Carisch (Bild: Aniela Lea Schafroth)

Was waren die grössten Herausforderungen für die Mitarbeitenden?

Eine Herausforderung war sicher der Sprachwechsel. War bei ­Arbonia Deutsch die Hauptsprache, ist es nun Englisch. Dovista führte zudem eine funktionale Organisationsstruktur ein, die ­konsequent über alle Standorte in der Schweiz ausgerollt wurde. Dadurch mussten sich M­it­arbeitende, die bislang in Teams vor Ort zusammenarbeiteten, an eine neue Struktur gewöhnen. Das betraf vor allem den Hauptsitz in Diepoldsau, weniger die weiteren Nieder­lassungen.

Welche HR-Themen halten Sie und Ihr Team derzeit sonst auf Trab?

Das IT-Outsourcing der HR-Systeme fordert uns zurzeit stark und setzt einiges an Flexibilität und gegenseitiges Verständnis voraus. Die Kommunikation in diesem Umfeld ist sehr anspruchsvoll, da die interne IT, der externe IT Provider, die Dovista Dänemark sowie Arbonia involviert sind und wir in drei Sprachen kommunizieren müssen. Dank der enormen Anstrengungen aller Beteiligten, inklusive meines Teams, bin ich jedoch sehr zuversichtlich, dass wir dieses Kapitel Anfang 2023 erfolgreich abschliessen.

Im Handwerksbereich ist der Fachkräftemangel stark verbreitet. Wie rekrutieren Sie?

Wir suchen nach wie vor mit Anzeigen auf unserer Webseite und auf verschiedenen Jobplattformen. Intern läuft seit einiger Zeit das Projekt «Mitarbeitende suchen Mitarbeitende». Zudem ersetzten wir erst kürzlich eine temporär ­befristete HR-Business- mit einer Recruiterstelle. Da wir in der Schweiz mit zehn Niederlassungen in allen drei Sprachregionen vertreten sind, ­arbeiten wir mit spezialisierten Rekrutierungsprofis zusammen, welche die lokalen Gegebenheiten vor Ort kennen.

Wo sehen Sie sich und Ihr HR-Team in Zukunft?

Wenn die Integration zu Dovista abgeschlossen ist und alle HR-Systeme tadellos funktionieren, wünsche ich mir etwas mehr Zeit, um mich ­verstärkt um die Mitarbeitendenbetreuung zu kümmern, neue Strategien zu entwickeln und intern zu diskutieren, wie die künftigen Herausforderungen anzupacken sind.

Die Davista-Gruppe

Die Dovista-Gruppe vereint 14 Marken mit lokaler Verwurzelung unter einem Dach und ist ein Lösungsanbieter für vertikale Fenster und Aussentüren – Schweizer Vertreter sind die Dovista ­Windows AG (26 Mitarbeitende) sowie die EgoKiefer AG (ca. 420 Mitarbeitende). Die Unternehmensgruppe beschäftigt europaweit mehr als 7500 Mitarbeitende. Alle Marken der Dovista-Gruppe besitzen zwar eine eigene Identität und Marktstrategie, die in ihren lokalen Märkten fest verankert sind. Jedoch arbeiten alle zusammen daran, Ergebnisse zu erzielen, die darüber hinausgehen, was jede Marke alleine leisten kann.

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Christine Bachmann ist stellvertretende Chefredaktorin von HR Today. cb@hrtoday.ch

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