Semantic Web

«Das Semantic Web gibt 
E-Recruiting neuen Schub»

Den Aufbau semantisch gestützter Informationssysteme in Unternehmen begleiten die Wiener Semantic Web Company und ihr CEO Andreas Blumauer bereits seit 2004.

Web 2.0 wurde zum Modebegriff. Das Semantic Web nennt sich auch Web 3.0 – ist dies wieder eine Art neuer Modetrend, oder bringen semantische Technologien ein neues Internet?

Das Internet beherbergt heute zahlreiche Dienste und Applikationen. Das Semantic Web bietet in diesem Sinn keinen neuen «End-User»-Service, sondern eher eine Klammer um alle diese Dienste herum, um sie so in vielfältigere Beziehungen zueinander zu setzen und so intelligenter vernetzen zu können.

Vielfach geht es im Leben um Beziehungen und Vernetzungen von Personen. Es ist jedoch subtil, diese Verhältnisse gesamthaft und sinnvoll aufzuspüren sowie darzustellen. Was kann das Web 3.0 speziell in geschäftlicher Hinsicht beitragen?

Es hilft, auch komplexere Informationsbedürfnisse zu stillen als jene «Fragen», die wir derzeit unseren Suchmaschinen zumuten. Etwa Suchanfragen wie: Welche Personen aus Abteilung X sind in der Lage, bei Projekt Y Aufgabe Z zu erfüllen? Dies ist mit üblichen Datenbanken zwar auch möglich, aber immer in einem sehr begrenzten Umfeld. Neu am Semantic Web ist, dass diese Abfragen über das gesamte Internet funktionieren, das Web wird also somit zur riesigen Datenbank, die von viel mehr Menschen mit Informationen gefüttert werden kann, als dies bislang möglich war. Und das Semantic Web wird helfen, Kontextinformationen aus zusätzlichen Systemelementen wie dem User-Verhalten oder «Ähnlichkeiten» zwischen Dokumenten abzuleiten, um damit bessere Entscheidungsgrundlagen zu bieten.

Lassen sich so Produktivität und Effizienz im HRM eines Unternehmens steigern?

E-Recruiting erlebt mit semantischen Tools sicherlich einen neuen Schub. Auch im Intranet können sie etwa bei der Suche nach passenden Experten von Nutzen sein. Strategische Personalplanung lässt sich gezielt mit semantischen Technologien unterstützen, wenn sich Marktbedürfnisse den Qualifikationen der Mitarbeiter präziser gegenüberstellen lassen.

Haben Sie Beispiele, wo die Semantic-Web-Technologie im HRM bereits zum Einsatz kommt?

Ja, wir arbeiten für mehrere Projekte in der Versicherungsbranche, im Industrieanlagenbau, im Online-Media-Bereich an semantischen Systemen, die das Auffinden von Dialogpartnern und Experten erleichtern sollen.

Der Gesprächspartner

Mag. Andreas Blumauer studierte Computerwissenschaften und Betriebswirtschaft. Er ist geschäftsführender Teilhaber der Semantic Web Company in Wien und dort für verschiedene 
Beratungsprojekte verantwortlich.
www.semantic-web.at

 

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Tom Sperlich ist freier Journalist.

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