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Das virtuelle Miteinander: 7 Tipps für ein starkes Wir-Gefühl

Immer mehr Unternehmen heben die Büropflicht auf, erlauben die Remote Arbeit von der ganzen Welt aus und holen internationale Fachkräfte ins Boot. Umso wichtiger ist es, in den ort- und kulturübergreifenden Zusammenhalt zu investieren.

Mittlerweile gehört die virtuelle Teamarbeit zur Normalität. Niemand wundert sich darüber, dass es «das Unternehmen» (mit seinen früher bekannten Büros in einem Gebäude) oft gar nicht mehr gibt, sondern lediglich im digitalen Raum etwas passiert, das man «Arbeiten» nennt. Dabei bedarf es eines hohen Masses an Selbstdisziplin. Zum einen, um trotz flexibler Arbeitszeiten und selbst gestalteter Zeitfenster aus dem Remote-Bereich heraus an einem digitalen Miteinander teilzunehmen. Und zum anderen dabei auch noch einen Teamgedanken zu spüren, als sässe man mit eben diesen Kolleginnen oder Kollegen in einem real existierenden Raum.

Die gute Nachricht ist: Genau dies ist auch virtuell möglich! Als besonders wirksam und sehr motivierend haben sich einige Ideen etabliert, die sich in verschiedenen Kontexten immer wieder an die Rahmenbedingungen des jeweiligen Teams beziehungsweise Unternehmens anpassen lassen:

1. Ist eine Organisation über mehrere Standorte verteilt, gibt es ein tolles Wir-Gefühl, wenn jeder und jede im virtuellen Raum etwas Typisches aus dem Ort, der Region oder dem Land mitbringt, via Kamera zeigt und etwas dazu erklärt. Dabei kann es sich um etwas Essbares handeln, eine Pflanze, ein persönliches Foto oder einen anderen Gegenstand. Das kann für humorvolle Momente sorgen, da jeder bei der Aufgabenstellung eine andere Vorstellung hat. Umso spannender sind diese persönliche Erlebnisse und individuelle Einblicke.

2. Alternativ kann der Gastgeber oder die Gastgeberin einer virtuellen Veranstaltung etwas aus der eigenen Heimat mitbringen oder einen besonderen Gegenstand, der zum Thema passt. Etwas Haptisches, etwas Handfestes, etwas Analoges, so dass sich die Anwesenden etwas mehr mit der Realität verbunden fühlen.

3. Es lohnt sich, regionale Feiertage oder Festivals gemeinsam zu besprechen und erlebbar zu machen. Die Person, die aus dieser Region kommt, kann dazu kurz referieren, während sich der Rest des Teams zum Beispiel in einer bestimmten Farbe kleidet, oder sich zu dem Thema etwas Individuelles einfallen lässt. Besonders im internationalen Kontext reagieren die Kolleginnen und Kollegen erstaunt über die Vielfalt der Feste. Neben den Effekten für ein positives virtuelles Miteinander, lernt man zusätzlich etwas über landestypische Gepflogenheiten und geht gleich mehrfach bereichert aus einer solchen Begegnung heraus.

4. Für ein besseres Miteinander empfiehlt es sich, bei einer längeren Mittagspause nicht einfach auf den Aus-Knopf zu drücken, sondern diese Pause manchmal auch bewusst zusammen zu verbringen. Ein Team aus meinem Kundenkreis hat jeweils einem der Beteiligten die Verantwortung für die Organisation der Pause überlassen. Mal wurde zum Mittag gemeinsam etwas Rotes, an einem anderen Tag etwas Gelbes oder etwas Grünes verzehrt. Der Austausch ging mit vielen Informationen zu lokalen Produkten einher und führte zu einem intensiven Wahrnehmen der Zusammenarbeit als feste Gruppe, angereichert durch persönliche Anekdoten und Situationen.

5. Um besondere Momente aus der Ferne zu feiern, kann man kleine Päckchen nach Hause oder an den jeweiligen Arbeitsort senden, um sie beispielsweise miteinander zu kochen. Werden die Päckchen zeitgleich geöffnet, steigert sich die Spannung. Die Überraschung bleibt in Erinnerung uns stärkt so das Gemeinsamkeitsgefühl. Es gibt spezielle Anbieter, die Unternehmen mit einer Reihe von Ideen und Verpackungsmöglichkeiten beratend zur Seite stehen.

6. Auf ähnliche Weise kann man Mitarbeitende motivieren, indem man nach einem gelungenen Projekt oder einem gemeinsam erreichten Meilenstein Gutscheine oder eine Art Goodie-Bag verschickt. Derartige Aktionen sind zwar für das betreffende Unternehmen mit Kosten verbunden, stärken aber auf lange Sicht die Teamarbeit und Mitarbeiterbindung. 7. Innerhalb dieser Virtualität wird es umso wichtiger, die Mitglieder eines Teams nicht nur als kleine Kachel auf dem Bildschirm zu definieren. Ist dieses zusätzlich durch einen unruhigen Hintergrund oder eine suboptimale Beleuchtung beeinflusst, wird es dem möglichen Erscheinungsbild der Person oft nicht gerecht. Das ist insbesondere für Kolleginnen und Kollegen schwierig, die neu ins Team aufgenommen werden und nach einem digitalen Recruiting-Prozess ohnehin nicht das Gefühl haben, wirklich im Unternehmen beziehungsweise im Team angekommen zu sein. Hier hilft beispielsweise eine spezielle Vorstellungs-Folie von allen Anwesenden, die einen kleinen Einblick in das persönliche Spektrum ausserhalb des virtuellen Raums vermittelt. Welche Aspekte einer Person grundsätzlich für das Team interessant sind, kann zuvor definiert werden. Ein Foto, Angaben zu Ausbildung, Hobbies oder einem persönlichen Motto helfen in jedem Fall beiden Seiten, sich im neuen Kollegium schnell zu orientieren.

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Petra Motte

Petra Motte arbeitet seit vielen Jahren als Trainerin, Beraterin, Coach und Mediatorin. In Südostasien sammelte sie über 10 Jahre lang internationale Erfahrungen, die sie inzwischen auf Konzern- und Unternehmensebene einbringt. Prozessoptimierung, ganzheitliches Change-Management, virtuelle Entwicklung oder interkulturelle Fragen – die grosse Leidenschaft von Petra Motte sind die Menschen, die hinter den Zahlen stecken. movasis.com

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