Recruiting

Die Stellenportale bauen aus

Die Online-Jobbörsen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Sie erweitern laufend ihren Service und bieten immer häufiger Matchingverfahren an, um Kandidat und Unternehmen besser aufeinander abzustimmen.

Auf der Suche nach den begehrten qualifizierten Fachkräften spielen die Online-Börsen auch in der Krise eine bedeutende Rolle. Gemäss einer von Monster.ch angelegten Arbeitgeberstudie gewannen die Internetstellenbörsen an Beliebtheit: 72,7 Prozent der freien Stellen wurden im letzten Jahr über diesen Kanal ausgeschrieben. Die von Monster.ch in Auftrag gegebene Studie «Recruiting Trends Schweiz 2009» wurde zwischen Dezember 2008 und März 2009 bei den Schweizer Top-500-Unternehmen durchgeführt.

Einfache Bedienung und niedrige Kosten sind nur zwei der Vorteile, die eine Suche über Online-Portale bietet. Darüber hinaus entwickeln die Anbieter von Online-Stellenbörsen laufend neue Tools. So beispielsweise «Laufbahner», das neue Karriere-Tool der «Süddeutschen Zeitung», das die Bedürfnisse von Unternehmen und Kandidaten mit Hilfe von 26 verschiedenen Matchingattributen aufeinander abstimmt. Unternehmen schalten nicht nur Stellenanzeigen, sondern präsentieren sich und ihre Leistungen als Arbeitgeber.

Die Matchingfunktionen werden laufend verbessert

Auch der deutsche Mitbewerber stellen-anzeigen.de baut das Angebot permanent aus. «Wir sind daran, das Matching, die Usability, den Rücklauf und den Kundenservice kontinuierlich zu erhöhen», sagt Michael Weideneder, Gründer und Geschäftsführer von stellenanzeigen.de. Für ihn ist die Matchingtechnologie nichts Neues. «Wir sind seit 15 Jahren im Geschäft und seit Beginn matchen wir die Suchkriterien der Anbieter mit denen der Stellensuchenden, um so die passenden Bewerber zur richtigen Stelle zu bringen.»

Das Matching könne aber nur so gut sein wie die Information in den Stellenanzeigen, gibt Weideneder zu bedenken. Ein neues Angebot auf seinem Portal ist die Zusammenfassung einer Anzeige in zwei bis drei Zeilen, damit man auf einen Blick sieht, was die Anzeige ausmacht. Die Möglichkeit, dass Firmen ihr Profil online stellen können, ohne eine Stelle auszuschreiben, prüft Weideneder derzeit noch: «Wir wissen noch nicht, ob das Tool wirklich nützlich ist. Die Leute gehen ja auf eine Online-Stellenbörse, um eine Stelle zu suchen.»

Auch bei Monster.ch ist das Matching eine der wesentlichen Methoden, damit sich beide Parteien finden. Monster hat viele Neuerungen eingeführt, die diesem Zweck dienen, und zwar unabhängig von der Wirtschaftslage. «Die HR-Manager von heute bevorzugen immer öfter standardisierte, nicht proprietäre Such- und Assessment Tools, die sich in die eigene HR-IT integrieren lassen», sagt Falk von Westarp, Country Manager von Monster Worldwide Switzerland. Durch die Lebenslauf-Datenbank würden dem Rekrutierer bessere Möglichkeiten geboten, eine Suche mit Tiefe durchzuführen.

Auch auf dem Portal jobs.ch sollen diverse neue Anwendungen die Suche nach dem perfekten Kandidaten erleichtern. «Mit dem Produkt job.push werden die Stellenanzeigen der Arbeitgeber gezielt nur an die Stellensuchenden geschickt, welche die Anforderungen der Stelle erfüllen», erklärt Michel Kaufmann, Leiter Produkt & Marketing. Eine Matchingfunktion zwischen den Profilen existiere bei jobs.ch bereits seit 2005. Für Arbeitgeber hat das Portal zudem ein Tool eingeführt, um die Firmenkultur zu visualisieren.

Seit April 2009 ist neu ein Online-Test für Stellensuchende im Angebot. In einem Talent-Check können einerseits die Stärken und Schwächen online ausgewertet und andererseits die Eignung für verschiedene Berufe erkannt werden. Ebenfalls neu aufgeschaltet sind drei berufsspezifische Stellenportale für Verkaufsfachleute, das Gesundheitswesen und Ingenieure und Techniker.

Die Plattform Jobwinner.ch aktualisiert ihren Internetauftritt im Laufe des Sommers, «aufgrund der neuen Anforderungen des Internetzeitalters», erklärt Jobwinner-Leiter Yves Mäder. «Wir fragen uns einerseits, wie wir dem Benutzer die Suche erleichtern können, und andererseits, welchen Mehrwert wir unseren Inserenten bieten können.» Stellenanbieter seien heute schon in der Lage, die CV-Datenbank nach passenden Kandidaten zu durchforsten.

Im Sommer 2008 wurde das Portal Karriere.ch lanciert, dessen Angebote laufend ausgebaut werden. Geschäftsführer Claudio Weiss: «In unserem Traumjob-Tool kann eine karrierebewusste Person einen oder mehrere Traumjobs definieren.» Sie entscheide später selbst, wem sie die Daten offenlegen möchte. So könne sie von Personalberatungen direkt kontaktiert werden.

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Susanne Wagner ist freie Journalistin.

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