Wissensmanagement

Erfolgreiches Mobile Learning 
im Unternehmen

Mobiles Lernen kommt je länger, je mehr. Ein sinnvolles Beispiel? Leute im Aussendienst lernen auf ihrem Tablet neue Produkte kennen. Natürlich als interaktive 3-D-Modelle.

Dass sich mit Mobile Learning Transfer- und Wartezeit in produktive Arbeitszeit umwandeln lassen kann, ist wohl das am meisten verbreitete Argument für die Einbindung mobiler Endgeräte in den Lernalltag eines Unternehmens. Ein weiterer Vorteil liegt in der Nutzung von Smartphones und Tablets beim räumlich kontextualisierten Lernen: Hier bieten sie dem Lernenden Zusatzinformationen zum realen Ort oder einem dort befindlichen Objekt, indem beispielsweise Standortdaten über GPS und visuelle Informationen in Form von Fotos und Videos einbezogen werden. Der situative Aspekt beim mobilen Lernen, erlaubt es, Lernszenarien über eine mobile Internetverbindung abzurufen und individuelle Inhalte nachzuladen.

Zuerst Frage nach Ziel beantworten

Bevor Sie aber über die Inhalte nachdenken, stellt sich zunächst die Frage, was Sie mit Mobile Learning in Ihrem Unternehmen erreichen wollen und können. In welchen Bereichen und bei welchen Tätigkeiten profitieren die Mitarbeiter davon, nicht stationär lernen zu müssen? Mitarbeiter im Aussendienst und Vertrieb können etwa mit interaktiven 3-D-Modellen auf dem Tablet neue Produkte kennenlernen. Produktmerkmale und technische Daten lassen sich auch mit Apps in digitalen Karteikarten für das Smartphone aufbereiten und digital an die Mitarbeiter ausgeben.

Flashcard-Apps, die auf dem Karteikartenprinzip und dem Konzept der Spaced Repetition basieren, gibt es für das Betriebssystem iOS und Android sowie eine webbasierte Version für Smartphones mit anderen Betriebssystemen. (Spaced Repetition: Lerntechnik, bei der durch verschieden grosse Abstände zwischen der Wiederholung von Lerninhalten ein grosser Lerneffekt erreicht wird.)

Inhalte an Unternehmen anpassen

Eine herausragende, da sehr flexible App kommt aus der Familie der Anki»Software. Sie erlaubt, individuelle Lernkartenstapel zu erstellen und zu verteilen. Diese können reinen Text, aber auch audiovisuelle Inhalte wie Video- oder Audiodateien anzeigen. Apps als individualisierbare Lernplattformen, die hohen Ansprüchen genügen, sind erst in den nächsten Jahren zu erwarten. Derzeit gibt es aber schon Insellösungen mit vorgefertigten Inhalten, wie zum Beispiel «M-Learning Detailhandelskenntnisse».

Für umfangreichere Lernszenarien wie etwa die Integration von neuen Mitarbeitern ins Unternehmen eignet sich der Einsatz von Mobile Learning Suites – und dies gilt besonders dann, wenn es um die Vermittlung komplexer Inhalte geht. (Mobile Learning Suites: Programmpakete, die es ermöglichen, Inhalte für Mobile Learning zu erstellen und zu nutzen; M.I.T.-Produkt)

In Ihrem Unternehmen sollten die Inhalte für Mobiles Lernen je nach Lernszenario aufbereitet oder angepasst werden. Wenn Sie noch nicht mit einer Lernplattform arbeiten, lohnt es sich, die Nutzung eines Authoring-Tools in Betracht zu ziehen. Diese Programme erlauben die vom Zielmedium unabhängige Erstellung von E-Learning-Inhalten und übernehmen dann die Anpassung an das jeweils gewünschte Zielmedium. So lassen sich E- und Mobile-Learning-Inhalte auch als PDF für den Druck ausgeben.

Lernen mit dem eigenen Gerät?

Die Geräte, die Ihren Mitarbeitern das mobile Lernen erst ermöglichen, verwenden diese in der Regel bereits im privaten Umfeld. Auch im Arbeitskontext werden Smartphones, Tablets & Co. mittlerweile bereits häufig eingesetzt. «Bring your own device» (BYOD) ist längst zur gelebten Wirklichkeit geworden: Gerade für Mobile-Learning-Szenarien lohnt sich die Erwägung, die Nutzung der privaten Geräte zu ermöglichen.

Links zu Lern-Apps und Firmen

Anki Flashcards
http://ankisrs.net/

Das Unternehmen Crealogix, Entwickler der App «M-Learning Detailhandelskenntnisse», entwickelt eine Mobile-Learning-Plattform für individuelle Inhalte.
http://www.crealogix.com/produkte/
education-produkte/mobile-learning/
clxsatellite/

Die M.I.T. GmbH stellt mit der bereits 
in der Praxis erprobten Mobile Learning Suite eine umfangreiche Umgebung für Mobile Learning bereit.
http://m.mit.de

 

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Steven Strehl ist wissenschaftlicher Assistent und Entwickler am Center for Education and New Learning der ZHAW. Er hat Software-Engineering an der UPS Toulouse studiert und steht kurz vor 
dem Abschluss seines Studiums der Medieninformatik an der 
HTW Berlin. 

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