Fringe Benefits: Alle Hierarchiestufen profitieren von der Zusatzentlohnung
Mitarbeitende schätzen in der Regel das Angebot an Leistungen, das den eigentlichen Lohn ergänzt. Eine Studie zu Fringe Benefits zeigt nun auf, worauf Wert gelegt wird und welche Leistungen hinterfragt werden. Ausserdem soll eine Datenbank den Unternehmen ermöglichen, ihr Angebot an Fringe Benefits mit jenem anderer zu vergleichen.

Von Fringe Benefits profitieren alle Hierarchiestufen. Unterschiede gibt es zum Beispiel bei den Pensionskassen, den Firmenwagen oder den Ferienansprüchen. Das sind die ersten Resultate einer nationalen Studie über Fringe Benefits, die dieses Frühjahr von der Firma Cepec, spezialisiert auf Entlöhnungsfragen, lanciert wurde.
Die einen betrachten Fringe Benefits als Kostenfaktor, während andere darin ein Instrument für das HR-Marketing sehen. Egal, welche Sichtweise vorherrscht, für ein Unternehmen ist es wichtig, dass es sich in diesem vielfältigen und komplexen Bereich klar positioniert.
Die Studie ist gegliedert nach der Grösse der teilnehmenden Unternehmen und der Funktionsstufe der Mitarbeitenden. Sie erlaubt folgende generellen Erkenntnisse:
- Es gibt keine grossen Unterschiede zwischen den ausführenden Funktionen und den Kadern.
- Die bedeutendsten Unterschiede ergeben sich bei den Pensionskassen, den Repräsentationsspesen, den Firmenwagen, den wöchentlichen Arbeitszeiten, den Ferienansprüchen und der Lohnfortzahlung bei Krankheit.
- «First Class» für berufliche Reisen fliegen nur noch wenige.
- Die Pensionskassen werden umgebaut. Das so genannte Leistungsprimat verschwindet.
- Vaterschaftsurlaub ist auf dem Vormarsch, ist aber in der Regel nur von kurzer Dauer.
- Reka-Checks erfreuen sich immer noch recht grosser Beliebtheit.
- Die Möglichkeit von Firmenwagen für Führungskräfte ist seit der Einführung des neuen Lohnausweises nicht eingeschränkt worden.
Neben der Erfassung statistisch auswertbarer Daten sind im Rahmen der Studie mittels offener Fragen und aufgrund von Bemerkungen der Teilnehmenden auch Informationen darüber angefallen, welche bestehenden Leistungen hinterfragt und welche zusätzlichen Fringe Benefits ins Auge gefasst werden.
Erweiterungen
Unter den Leistungen, die die Unternehmen zusätzlich prüfen, sind:
- Intensivierung der Unterstützung des Unternehmens für die Familien.
- Ausbau der Massnahmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden (vgl. Tabelle).
- Ausbau der Massnahmen zur Verstärkung der sanften Mobilität (Benützung des öffentlichen Verkehrs, Ausbau der Telearbeit usw.)
Reduktionen
Insgesamt erachten es die Teilnehmenden als schwierig, bestehende Leistungen abzuschaffen oder auch nur zu reduzieren. Es ist nicht möglich, in der Studie diesbezüglich einen Trend herauszulesen.
Zweifel
Einige Arbeitgeber fragen sich, ob es noch angebracht ist, gewisse Leistungen altersabhängig zu gestalten. Desgleichen wird bezweifelt, ob Fringe Benefits, natürlich mit Ausnahme der Renten, auch weiterhin an Pensionierte ausgerichtet werden sollen.
Die Mitarbeitenden schätzen im Allgemeinen das Angebot an Leistungen zusätzlich zum eigentlichen Lohn. Es ist aber trotzdem sinnvoll, ihnen in regelmässigen Abständen die Fringe Benefits in Erinnerung zu rufen, weil sonst die Tendenz besteht, sie zu vergessen.
Fringe Benefits sind für das Unternehmen ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Es lohnt sich also für die HR-Verantwortlichen, diese Leistungen genau unter die Lupe zu nehmen. Zunächst geht es darum, die verschiedenen Elemente des Packages zu inventarisieren. Dann muss man sich vergewissern, dass das Angebot immer noch aktuell ist und von den Mitarbeitenden auch geschätzt wird. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Analyse ist es, die Fringe Benefits auch mit dem Markt zu vergleichen.
Mit der vorliegenden Studie hat Cepec eine Fringe-Benefits-Datenbank geschaffen, die in Zukunft nachgeführt und ausgeweitet werden soll. Dadurch haben Unternehmen jederzeit die Möglichkeit, sich mit anderen zu vergleichen. Unternehmen oder Organisationen, die an einem Vergleich interessiert sind, können sich an Cepec wenden (1).
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1 Um an der Studie teilzunehmen oder um detailliertere Informationen über die ersten Resultate zu erhalten bzw. das unternehmenseigene Angebot zu überprüfen, gehen Sie auf www.cepec.com
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Auskünfte erteilen/Renseignements: – für die Deutschschweiz: Eugen Kobler, ekobler@cepec.com, +41 78 898 46 60 – pour la Suisse romande: Christian Forney, chr.forney@cepec.com, +41 21 923 76 70
Eine repräsentative Stichprobe
Die 56 teilnehmenden Unternehmen stellen einen repräsentativen Querschnitt für die Schweizer Wirtschaft dar. Kleine Unternehmen (< 300 Mitarbeitende), mittlere (300 bis 1000 Mitarbeitende) wie auch die grossen (> 1000 Mitarbeitende) machen je ein Drittel des Sample aus. Die meisten Branchen sind vertreten, wobei die Sektoren «Industrie, Apparate, Maschinen», «Versicherungen» und «Dienstleistungen» zusammen ein Drittel der Unternehmen stellen. Die teilnehmenden Firmen beschäftigen etwa 200 000 Mitarbeitende, was rund 5 Prozent der aktiven Bevölkerung entspricht.