HR in die Offensive
Die Arbeitswelt verändert sich in rasanter Geschwindigkeit. Moderne Arbeitsumgebungen sind heute erfolgskritisch.

Heute treten Mitarbeiter in Unternehmen ein, die mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Ihre Anforderungen an Agilität, Innovationsfähigkeit und Kundenservice sind hoch. Sie wollen sich einfach und schnell mit Kollegen, Partnern und Kunden austauschen sowie ihre Arbeitsumgebungen nach individuellen Bedürfnissen einrichten. Dazu braucht es allerdings ein Umdenken vieler Firmen: Ihr technisches, organisatorisches und kulturelles Umfeld muss sich anpassen.
Dieser Wandel ist nicht ohne Herausforderungen und HR-Abteilungen nehmen dabei eine besonders wichtige Rolle ein. Gleichzeitig bietet die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeitsumfeld den HR-Verantwortlichen die Chance, den digitalen Wandel im Unternehmen aktiv mitzugestalten. In der von Swisscom und PAC durchgeführten Studie bestätigen mehrere HR-Manager und -Berater diese Sicht.
«Der moderne Arbeitsplatz ist für uns zunächst ein ganz wichtiges Instrument für die Rekrutierung und Bindung der Mitarbeiter – und damit einhergehend für das Employer Branding.»
Andrea Bacca, Head of Human Resources, Swisscom Enterprise Customers
Spricht man von der Einführung von digitalisierten Arbeitsumgebungen, denkt man oft an IT und Facility Management. Denn nebst den passenden Arbeitsinstrumenten setzt eine effektive Zusammenarbeit auch passende Raumkonzepte voraus. Doch die Kompetenzen und Ressourcen von HR werden ebenfalls dringend benötigt, um die neue Art des Arbeitens zu begleiten und zu gestalten. Schliesslich beschränkt sich die Schaffung moderner Arbeitsumgebungen bei weitem nicht auf die reine Implementierung moderner Technologien – es ist mindestens so sehr eine Kulturfrage. Insgesamt zeigt die Erfahrung, dass folgende vier Dimensionen angegangen werden müssen, um neue Arbeitsumgebungen erfolgreich zu verankern: Räume, IT/Tools, Kultur/Werte und Zusammenarbeitsformen.
Kurzum: Die «Zukunft der Arbeit» ist ein gewaltiges Change-Projekt, an dem viele beteiligt sind. Die Rolle von HR sollte dabei keinesfalls unterschätzt werden, denn sie umfasst unter
anderem:
- Kommunikation und Compliance: HR ist ein geeigneter Partner, um technische Lösungen mit Blick auf die Einhaltung von Arbeits- und Persönlichkeitsrechten bis hin zum Employer Branding zu bewerten sowie bei Konflikten zu moderieren.
- Kompetenzentwicklung: Neue Arbeitsformen fordern neue Kompetenzen. Diese bringen nicht alle Mitarbeiter mit. HR sollte die fehlenden Skills gemeinsam mit den Führungskräften laufend identifizieren sowie entsprechende Weiterbildungsangebote entwickeln. Natürlich betrifft diese Skills Entwicklung alle Mitarbeiter – auch die Führungskräfte. Zusätzlich sollte HR bei der Rekrutierung einen Fokus auf Kandidaten mit den noch fehlenden Skills im Unternehmen legen.
- HR Analytics: Es gehört zu den Kernaufgaben von HR, die Bedürfnisse der Mitarbeiter richtig zu erkennen und zu adressieren. Umgekehrt werden die zumeist langfristig angelegten Projekte nur dann vom Top-Management unterstützt, wenn deren Erfolg belegt werden kann. HR kann hier als Schnittstelle zwischen Mitarbeiter und Unternehmen einen entscheidenden Mehrwert liefern. Es lohnt sich deshalb, «HR Analytics» als neue Disziplin zu erschliessen und entsprechende Kompetenzen aufzubauen.
- Entwicklung der Organisation: Vor diesem Hintergrund ist HR geradezu prädestiniert, Organisationsstrukturen, Beschäftigungsverhältnisse, Anreizsysteme oder Führungsleitlinien auf den Prüfstand zu stellen sowie notwendige Anpassungen voranzutreiben.
Klar ist: Die Arbeitswelt verändert sich in rasanter Geschwindigkeit – mit oder ohne das aktive Zutun der HR-Verantwortlichen. Besser also, den Wandel aktiv zu begleiten und durch ein modernes Arbeitsumfeld nicht nur das Unternehmen effektiver zu gestalten, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen.
Download Whitepaper
Die gesamte Befragung mit allen Informationen zur Rolle von HR bei der Entwicklung neuer Arbeitsumgebungen finden Sie hier: swisscom.ch/hr-paper