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KI in der Praxis: 4 smarte Anwendungsfälle für Ihr Recruiting

Während viele HR-Verantwortliche KI-Tools längst selbstverständlich nutzen, fragen sich andere immer noch: wie anfangen und wo? Ein Blick auf moderne HR-Lösungen zeigt, wie leicht der Einstieg heute ist und warum integrierte KI gerade im Recruiting zum Gamechanger wird.

Laut einem Bericht von Gartner hat sich die Anzahl der Personalleitenden, die KI-Projekte starten, zwischen Juni 2023 und Januar 2024 verdoppelt. Treiber sind hier vor allem die Vorteile, die sich HR-Verantwortliche mit dem Einsatz von KI versprechen: mehr Prozesseffizienz, um mehr Zeit für die strategische Personalarbeit zu haben. Wie dies mit modernen HR-Systemen wie SAP SuccessFactors gelingen kann und was dabei zu beachten ist, zeigen vier Use-Cases im Recruiting-Prozess.

1. Stellenbeschreibungen in Sekunden


Schnell eine Stellenbeschreibung erstellen oder bearbeiten? Anhand vorhandener Stellenbeschreibungen und den dazugehörigen Skills formuliert die generative KI innerhalb von Sekunden aussagekräftige Texte. Sollte keine Jobbeschreibung vorliegen oder diese veraltet sein, gleicht die KI vorhandene Dateien mit internen Strukturen und aktuellen Marktdaten ab, ergänzt fehlende Skills und schlägt alternative Schlüsselwörter vor.
 

⬆️ Vorteile: Zeitersparnis von bis zu 50 Minuten pro Stellenbeschreibung, diskriminierungsfreie und zielgerichtete Ansprache von potenziellen Bewerbenden.

✅ Best Practice: Manchmal sind kleine manuelle Eingriffe erforderlich, damit die KI-Vorschläge auch wirklich zum Unternehmensimage passen und die Unternehmenskultur widerspiegeln.

2. Effiziente Vorselektion durch Skill-Matching


Die HR-Software analysiert automatisch Bewerbungs­unterlagen und identifiziert relevante Qualifikationen für offene Stellen ebenso wie Soft Skills. Auf Basis dieser Informationen erstellt die KI daraufhin eine Liste, mit der sich das Skill-Matching aller Bewerbenden auf einen Blick erkennen lässt.

⬆️ Vorteile: Beschleunigung des Auswahlprozesses, objektive Bewertung von Bewerbenden anhand von Skills und Competencies.

✅ Best Practice: Aufgrund einer universellen Skill-Taxonomie werden benutzerdefinierte Fähigkeiten möglicherweise nicht erkannt. Deshalb sollte die KI-gestützte Vorauswahl vor Entscheidungen von einer HR-Fachperson sorgfältig geprüft werden. 


    «KI-gestützte Lösungen können das Recruiting revolutionieren. Allerdings nicht ohne den Faktor Mensch.»
    – Jan Bitterli, Junior SAP Consultant


3. Interviewfragen, die den Unterschied machen


Ein in die HR-Lösung integrierter Copilot, wie zum Beispiel Joule von SAP, generiert personalisierte Interviewfragen, die auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Stelle zugeschnitten sind. Ist die Funktionalität in Microsoft Teams integriert, erhalten die Verantwortlichen aus HR oder dem Fachbereich 24 Stunden vor dem Gesprächstermin eine Erinnerung mit den Interviewfragen.

⬆️ Vorteile: kurze Reaktionszeiten, konsistente Interviews, die wertvolle Erkenntnisse zutage fördern und die Vergleichbarkeit der Bewerbenden erleichtern.

✅ Best Practice: Die KI-generierten Fragen sollten möglichst durch eigene ergänzt werden. So werden auch die Unternehmenskultur und die spezifischen Bedürfnisse der involvierten Teams berücksichtigt.

4. Nahtlose Terminorganisation mit MS Outlook


Die Kombination der HR-Software mit Microsoft ermöglicht eine reibungslose Terminplanung und -organisation. So unterstützt Joule HR-Professionals etwa bei der Koordination von Interviewterminen und versendet automatisch Einladungen und Erinnerungen. Zudem müssen Managerinnen, Manager und HR-Verantwortliche das HR-System selbst nicht mehr öffnen, da die integrierte KI auch in externen Anwendungen wie MS Office verfügbar bleibt. So können sie wie etwa im Fall von Joule von überall auf die Systemfunktionen der HR-Lösung zugreifen.

⬆️ Vorteile: Zeitersparnis, Reduzierung von Verwaltungsaufwand, verbesserte Candidate und User Experience von HR-Systemen.

✅ Best Practice: Damit alles reibungslos funktioniert, muss die Kalenderintegration korrekt konfiguriert sein und mit den geltenden Datenschutzrichtlinien abgeglichen werden, und die entsprechenden Joule-Konfigurationen müssen vollständig abgeschlossen sein.

Hybride Intelligenz vereint das Beste aus beiden Welten 


Die vorgestellten Use-Cases zeigen: KI-gestützte Lösungen können das Recruiting revolutionieren. Allerdings nicht ohne den Faktor Mensch. Die Zukunft des Recruitings liegt somit nicht in der vollständigen Automatisierung, sondern in der «hybriden Intelligenz», die das Beste aus beiden Welten vereint – die Geschwindigkeit und maschinelle Intelligenz von KI mit der Intuition und Erfahrung des Menschen.   

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Jan Bitterli

Jan Bitterli ist Junior SAP Consultant bei tts TMC GmbH. linkedin.com/in/janbitterli

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Sebastian Krebs

Sebastian Krebs ist Managing Consultant bei tts TMC GmbH. linkedin.com/in/krebssebastian

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