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Künstliche Intelligenz: Diese 3 Faktoren sind für HR wichtig

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Personalwesen kann exponentielle Vorteile für das Geschäft erzielen. Vorausschauende Unternehmen setzen deshalb auf eine Skills-basierten Belegschaft.

In jüngster Zeit ist die Vorstellung von Arbeit als statisches, eng definiertes Konzept einer dynamischeren Sichtweise gewichen. Diese wird durch die Zunahme von Hybrid- und Fernarbeit, neuen Technologien in Kombination mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren getrieben. Im Zentrum dieses Wandels stehen die Mitarbeitenden von heute. Bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden haben sich in der Vergangenheit Unternehmen häufig auf deren Ausbildung und die lineare Karriereentwicklung konzentriert. Mit der zunehmenden Fokussierung auf das Potential von Mitarbeitenden in Verbindung mit dem raschen Wandel von Arbeitsplätzen greift dieser Ansatz allerdings immer weniger gut.

Dem Computerhersteller Dell Technologies zufolge sind bis zum Jahr 2030 bis zu 85 Prozent der Arbeitsplätze noch gar nicht erfunden. Damit sich Unternehmen auf die Arbeit von morgen einstellen können, müssen sie eine skills-basierte Denkweise verinnerlichen, die von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) angetrieben wird. Um mit der sich schnell verändernden Realität Schritt zu halten, sollten sich Personalverantwortliche auf drei Faktoren konzentrieren:

1. Die Personalbeschaffung neu denken

Skills-orientierte Organisationen werden die Zukunft der Arbeit bestimmen. Die Umstellung auf einen Skills-basierten Ansatz hilft Unternehmen, die richtigen Talente einzustellen und zu halten. Er ermöglicht es auch, bestehende Mitarbeitende zu halten und weiterzubilden, um den Anforderungen der heutigen digitalen Welt gerecht zu werden. Unternehmen müssen ihr Arbeitsverständnis ändern und sich von der Vorstellung lösen, dass Arbeit durch strukturierte Rollen und Verantwortlichkeiten ausgeübt wird. Mitarbeitende müssen über einen fliessenden Satz von Fähigkeiten, die sich mit der Veränderung der Welt um uns herum weiterentwickeln, verfügen. Skills-orientierte Organisationen sind auch flexibler und wettbewerbsfähiger, was für den Erfolg in der heutigen, zunehmend wettbewerbsorientierten Arbeitswelt entscheidend ist.

2. Die Innovation nutzen

Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) sind für den Übergang zu einem Skills-basierten Ansatz von grundlegender Bedeutung. Damit lassen sich Schlüsselmerkmale identifizieren, die Automatisierung vorantreiben und Einblicke und Vorhersagen liefern, um die richtigen Fähigkeiten der entsprechenden Aufgabe im Unternehmen zuzuordnen. Dadurch werden Mitarbeiterdaten zu einem strategischen Vorteil. Denn Unternehmen können sich besser und schneller an Veränderungen anpassen. KI-basierte Tools können aber auch Mitarbeitenden helfen, ihre Fähigkeiten und Interessen mitzuteilen und relevante Verbindungen, kuratierte Lerninhalte und empfohlene Stellen zu erhalten, um sie bei ihrer Karriereplanung zu unterstützen.

ML-basierte Lösungen liefern den Mitarbeitenden Vorschläge, wie sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitern können. Sie werden ermutigt, einen Plan zu erstellen, während sie Möglichkeiten zur weiteren beruflichen Entwicklung erkunden. In einer Zeit, in der die Mitarbeitererfahrung zu einem geschäftlichen Muss wird, ist es für die Bindung von Talenten und den Gesamterfolg des Unternehmens von entscheidender Bedeutung, den seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit zu bieten, intern mobil zu sein und sich weiterzuentwickeln. Mit entsprechenden Feedback Tools ist es auch möglich, ihnen gleichzeitig zuzuhören, was sie zu sagen haben, Sorgen und Vorbehalte zu adressieren und so die Chance zu erhöhen, dass sie im Unternehmen bleiben.

3. Alle Interessengruppen einbeziehen

In einer turbulenten Welt kann die Technologie der grosse Gleichmacher sein. Die Entwicklung hin zu einer qualifizierten Belegschaft kann jedoch nicht ohne eine Politik aufrechterhalten werden, die einen verantwortungsvollen Umgang mit KI und ML vorsieht und alle Interessengruppen einbezieht, einschliesslich der Unternehmen, die die verwendeten Technologien herstellen. Das ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Unternehmen auf die bevorstehenden Entwicklungen vorbereitet sind. KI- und ML-Technologien können die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend verbessern und eine grössere Chancengleichheit beim Zugang zu vielen Bereichen fördern. Angesichts eines so tiefgreifenden technologischen und gesellschaftlichen Wandels ist es jedoch wichtig, dass wir uns ethische Grundsätze zu eigen machen und uns zu deren Einhaltung verpflichten. Gemeinsam können der öffentliche und der private Sektor daran arbeiten, Standards und Strategien festzulegen, die sicherstellen, dass neue Technologien wie KI und ML den menschlichen Fortschritt vorantreiben, Arbeitsplätze für unsere zukünftigen Arbeitskräfte schaffen und Wirtschaftswachstum generieren.

Fazit: Verantwortungsvoller Umgang und Kontrolle beim Nutzer

Mit ML-basierten Services kann die Verwendung von Skills und Kompetenzen in der menschlichen Sprache, etwa in Karrierelaufbahnen, Zeugnissen, Abschlüssen und Lebensläufen analysiert werden. Damit gelingt es, um ihre wechselseitige Beziehung zu verstehen und dies auf eine Skill-basierte Belegschaft im grossen Massstab abzubilden. So können Unternehmen Skill-Lücken im Hinblick auf zukünftige Geschäftsziele organisationsweit besser erkennen und ihr Talentmanagement strategisch ausrichten. Die Möglichkeit, Positionen und Projekte schnell zu besetzen und vorhandenen Mitarbeitenden die richtigen Entwicklungschancen und Herausforderungen anzubieten, versetzt Unternehmen in die Lage, das Potenzial ihrer wichtigsten Ressource Personal optimal zu nutzen. Dabei ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, dass sie strenge Richtlinien und Sicherheitsvorkehrungen entwickeln, um die damit verbundenen Risiken unbeabsichtigter Folgen zu bewältigen.

Im Jahr 2019 hat sich Workday bereits zu einem ethischen KI-Ansatz verpflichtet und bringt sich seitdem in den EU-Gremien mit Erfahrung aus der Praxis ein. Workday sieht deshalb auch die kürzlich stattgefundene Abstimmung des EU-Parlaments zum EU AI Act als wichtigen Schritt zur Schaffung des weltweit ersten Rechtsrahmens für KI. Die Änderungsanträge spiegeln die Anregungen wider, eine massgeschneiderte Definition von KI zu schaffen, angemessene Anforderungen für KI-Anwendungsfälle beizubehalten und einen nuancierten, risikobasierten Ansatz zu unterstützen. Workdays Bemühen ist es, verantwortungsvolle und vertrauenswürdige KI zu entwickeln. Verantwortungsvolle KI-Lösungen im Personalwesen unterstützen die menschliche Entscheidungsfindung, verbessern die Erfahrungen und geben den Nutzern die Kontrolle darüber, ob sie die Empfehlungen von KI-basierten-Lösungen annehmen oder nicht.

Voraussetzungen für KI im Personalwesen

Personal-Software, die Big-Data-Technologien integriert, ermöglicht es Unternehmen, die gesammelten Daten zu analysieren und wertvolle Einblicke in ihre Kunden, Märkte und internen Prozesse zu gewinnen. Diese Einblicke können verwendet werden, um fundierte Business-Entscheidungen zu treffen. Allerdings braucht es dafür eine ausreichende Datenmenge, Geschwindigkeit und Datenvielfalt. Es ist ganz wichtig, dass genügend Daten von hoher Qualität verfügbar sind, um das KI-Modell zu trainieren. Bei der Integration von KI in eine Personalsoftware müssen die verfügbaren Daten aber auf ihre Eignung für das Modell geprüft werden. Denn Quantität bedeutet nichts ohne Qualität, die mit einem einheitlichen Datenmodell sichergestellt werden muss. Ein solches Datenmodell ermöglicht es, kohärente Daten in einer Art und Weise zu pflegen. Anbieter, die sich auf mehrere Integrationen verschiedener Datenbestände verlassen, sind dazu nicht in der Lage.

Die Datenstruktur ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Die Daten so zu strukturieren, dass sie für KI und ML geeignet sind, macht 85 Prozent des Aufwands aus. Anstatt die Daten für jeden Anwendungsfall neu zu strukturieren und zu klassifizieren, können intelligente Datendiagramme erstellt werden. Diese sind so strukturiert, dass sie das Geschäft der Kunden abbilden. Mit der gleichen Datenstruktur, aber einem anderen Ansatz, lassen sich so mehr Anwendungsfälle schneller realisieren. So können wir maßgeschneiderte Modelle für Kunden in einer bestimmten Region oder Branche erstellen, und zwar unter Einhaltung der erforderlichen Datenschutz- und Regulierungsvorschriften.

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Jens Löhmar

Jens Löhmar ist Chief Technology Officer Continental Europe & DACH. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Branche für Unternehmens-Software in unterschiedlichen Industrien, der Evaluierung, Implementierung und dem Management von Kundenlösungen.

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