Rekrutierung als Team Sport? Mehr denn je!

Warum gewinnt kollaborative Rekrutierung an Bedeutung?

Der Arbeitsmarkt hat sich grundlegend verändert. Bewerber:innen nehmen nicht den erstbesten Job. Sie vergleichen, treffen bewusste Entscheidungen und erwarten einen Bewerbungsprozess, der reibungslos verläuft, menschlich ist und auf gemeinsamen Werten basiert. Gleichzeitig stehen HR-Abteilungen unter Druck: Sie müssen schnell und qualifiziert handeln. Die Lösung: Rekrutierung wird zur gemeinsamen Aufgabe. HR, Führungskräfte und Mitarbeitende bringen ihre Perspektiven ein. Bei Lucca wird dank dieser Teamarbeit die kulturelle Passung sichergestellt. Jede Sichtweise zählt. Wichtig ist eine klar strukturierte Zusammenarbeit. Nur so bleibt sie effizient, motivierend und wirkungsvoll.

Was spricht für den kollektiven Ansatz?

Entscheidungen werden schneller getroffen und sind besser begründet. Wenn die Rollen klar verteilt sind, wissen alle, worauf sie achten müssen und wann sie sich einbringen können: Führungskräfte prüfen die fachliche Eignung. Die Personalabteilung sorgt für einen stimmigen Prozess. Mitarbeitende schaffen durch ihre Beteiligung eine authentische Bewerbungserfahrung. Der Blick aus verschiedenen Perspektiven macht die Auswahl objektiver. Er verringert Verzerrungen und erleichtert die Integration. Das bringt Vorteile für beide Seiten: Das Unternehmen rekrutiert treffsicherer. Bewerber:innen treffen eine bewusstere Entscheidung – basierend auf einem echten Einblick ins Team und Unternehmen.

Wie lässt sich dieser Ansatz in der Praxis umsetzen?

Der wichtigste Schritt ist eine offene Feedbackkultur. Klar definierte Rollen, gemeinsame Bewertungskriterien und zentral gesammeltes Feedback sorgen für Transparenz und Fairness. Hilfreich sind auch praktische Hilfsmittel – zum Beispiel ein einheitlicher Interviewleitfaden, einfache Feedbackformulare und digitale Performance-Tools. Automatisierung spielt ebenfalls eine Rolle. Standardabläufe wie Erinnerungen oder Feedback-Zusammenführungen lassen sich effizient digital abbilden. Gleichzeitig bleibt Raum für persönliche Begegnungen. So wird der Prozess schneller, doch bleibt persönlich.

Wie profitiert das Unternehmen davon?

Die passenden Profile lassen sich besser erkennen. Das Onboarding wird einfacher. Bewerber:innen erleben eine wertschätzende Kommunikation und das Teamgefühl wächst. Kollaborative Rekrutierung hilft, zentrale HR-Herausforderungen zu lösen. Dazu gehören: mehr Effizienz im angespannten Arbeitsmarkt, weniger Fehlbesetzungen – laut Harvard Business Review können sie bis zu 30 Prozent des Jahresbruttolohns kosten – und geringere Fluktuation. Wer unterschiedliche Perspektiven einbezieht, stärkt den Zusammenhalt und die Arbeitgebermarke. Ein positiver Kreislauf beginnt: bessere Einstellungen, höhere Bindung, nachhaltigere Teamleistung.

Wie sieht diese Form der Teamrekrutierung bei Lucca aus?

Unser Auswahlprozess folgt fünf klar strukturierten Phasen. Er ist bewusst anspruchsvoll gestaltet und ermöglicht beiden Seiten eine prägende, wertschätzende Erfahrung. Interne Empfehlungen sind ausdrücklich erwünscht, die Bewertungskriterien sind offen kommuniziert und der Ablauf ist für alle Kandidat:innen gleich. Ein besonderes Element ist der «Final Talk». In diesem Gespräch treffen mehrere Mitarbeitende auf die Bewerber:innen und schätzen ein, ob es auch menschlich passt. Was viele zunächst überrascht, überzeugt am Ende durch seine Wirkung. Es fördert Verantwortung, bringt Teams aktiv in die Auswahl ein und macht die Unternehmenskultur früh spürbar.

Im Oktober teile ich beim Salon RH in Lausanne unsere Best Practices in der Rekrutierung. Zudem erscheint in Kürze Spielzüge im Recruiting: So gelingt Zusammenarbeit im Hiring-Prozess mit kompakten Praxistipps für alle, die ihren Rekrutierungsprozess gemeinsam weiterentwickeln wollen.