Sommerserie 2021 «Vereinbarkeit neu gedacht»: Einleitung

Strukturelle Anpassungen allein reichen nicht, damit Vereinbarkeit funktioniert

Bei der Vereinbarkeit von Job und Familie hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Dennoch fühlen sich insbesondere arbeitende Mütter oftmals überfordert. Wie kann das sein? Eine Auslegeordnung.

Das Thema «Vereinbarkeit» ist in den meisten Unternehmen mittlerweile omnipräsent: Neue Arbeitszeitmodelle wurden eingeführt und es entstehen immer mehr flexible Betreuungsmöglichkeiten, die es beiden Elternteilen ermöglichen beruflich tätig zu sein. Und doch sind es oftmals die arbeitenden Mütter, die Mühe mit der Situation haben, im Dauerstress sind und sich hin und her gerissen fühlen zwischen Job und Familie.

Meine eigenen Erfahrungen und die Arbeit mit mittlerweile hunderten von Frauen zeigen: Die Hauptursache dafür liegt weniger an strukturellen Themen, sondern hängt unter anderem stark mit dem Rollenbild einer Mutter und den daraus resultierenden Verhaltensmustern zusammen. Also dem, was Frauen über das Muttersein oder das Muttersein und berufstätig sein gelernt haben.

Wie vieles andere auch, geschieht dies unbewusst, es ist eine Prägung, eine Überzeugung, die wir beim Aufwachsen automatisch mitbekommen haben. Es ist indes auch etwas, das vor allem Frauen aktiv verändern können und wo HR, bzw. die Führungsverantwortlichen, eine entscheidende Rolle spielen, indem sie nicht nur die strukturellen, sondern auch die mentalen Rahmenbedingungen schaffen.

Genau darum geht es in der Serie «Vereinbarkeit neu gedacht». Jeder Beitrag wird einen Aspekt beleuchten. Ich gehe konkret darauf ein, was vor allem Mütter tun können, aber auch wobei HR, bzw. Führungsverantwortliche unterstützen können, damit Frauen Job und Familie mit mehr Gelassenheit und Freude vereinbaren können. Denn wenn Vereinbarkeit in den Unternehmen tatsächlich gelebt wird, dann

  • werden Mütter nach der Elternzeit gerne in den Job zurückkehren und auch bleiben,
  • wird es immer mehr positive Showcases oder Vorbilder geben, die auch zukünftige Eltern in ihrer Entscheidung, wie und ob sie Job und Familie vereinbaren wollen, positiv beeinflussen werden und
  • wird es irgendwann selbstverständlich sein, genauso viele Frauen in Führungspositionen zu haben wie Männer.

Anm. d. Red.: Der nächste Beitrag erscheint am 14. Juli 2021.

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Nach über 10 Jahren in der Unternehmensberatung ist Elisabeth Thiessen heute Coach und Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung. In ihrem Podcast «Power On», sowie Kursen und Coaching-Programmen begleitet sie Eltern dabei Job und Familie besser zu vereinbaren.

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