Unter uns gefragt

Stephanie Rielle La Bella, Leiterin Personal der Rhätischen Bahn AG, fragt Urs Fischer, Leiter Personal der Swica Gesundheitsorganisation.

Stephanie Rielle La Bella: Aus der Versicherungsbranche sind einige Namen in den Arbeitgeberrankings vertreten. Speziell von den Krankenversicherungen hört man wenig. Hat die Swica als Arbeitgeberin ein Imageproblem?

Urs Fischer: Es ist ein bisschen wie im Fussball. Es gibt nicht nur die Clubs, welche in der Champions League für Aufmerksamkeit sorgen. Und es sind auch nicht nur die medienpräsenten SMI-Firmen, welche für Mit-arbeitende interessante Aufgaben und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten können. Im Gegenteil. Tausende von KMU sind der Innova-tionsmotor und bilden das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, auch wenn sie beim Schweizer Graduate-Barometer nicht unter den Top Ten auftauchen. Umfragen bestätigen uns immer wieder, wie stark sich unsere Mitarbeitenden mit den Werten und Dienstleistungen der Swica identifizieren.

Im Kontakt mit Ihrer Krankenkasse erfahren die Menschen mitunter auch viel Bürokratie und zum Teil wenig Kundenausrichtung. Wie können Sie dafür sorgen, dass das Verhältnis Ihrer Mitarbeiter zu den Kunden immer wieder optimiert wird?

Wir haben persönlich jeden Tag positive und leider (zu) oft auch negative Kundenerlebnisse. Vielfach sind es Kleinigkeiten, Unachtsamkeiten oder schlicht auch Fehlleistungen. Als Unternehmen sind wir fest überzeugt, dass wir uns durch unsere äusserst kompetenten Mitarbeitenden in der Kunden-orientierung und Servicequalität gut positionieren können. Kundenumfragen bestätigen uns dies immer wieder. Entsprechend hoch sind unsere Investi-tionen in die Mitarbeiterentwicklung.

Die Swica bezeichnet sich als «Gesundheitsorganisation». Inwieweit ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ein Thema, und was tun Sie konkret für Ihre Mitarbeitenden?

Wir haben uns schon vor Jahren inhaltlich und namentlich vom verstaubten Bild der «Krankenkasse» als Zahl- oder Transferstelle von Geld verabschiedet. BGM ist somit auch Teil unseres Verständnisses als Gesundheitsorganisation. Als HR-Leute wissen wir alle, wie wichtig – nicht nur finanziell – physisch wie psychisch gesunde Mitarbeitende sind. BGM heisst für uns konkret im Alltag, in die Führungsausbildung und in gezielte mitarbeiter- und arbeitsplatzbezogene Präventionsmassnahmen zu inves-tieren, Rückkehrgespräche durchzuführen, Mitarbeitende bei Arbeitsausfall durch hochprofessionelle Care Manager zu begleiten. Dies, ganz nüchtern formuliert, rechnet sich und drückt sich unter anderem in niedrigen Absenzzahlen aus.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos
Text:
Weitere Artikel von