Unter uns gefragt

Claudio Corti, Leiter Human Resources, Cargologic AG, fragt Roman Schad, Leiter Finanzen & Personal, AnyWeb AG.

Claudio Corti: Wie schafft es ein kleines KMU wie AnyWeb, im Kampf um Talente im IT-Netzwerkbereich immer wieder an qualifiziertes Personal zu kommen?

Roman Schad: Mit 35 Network und ITSM Engineers, Software-Entwicklern, kleiner Office Crew und zwei Standorten sind wir tatsächlich überschaubar. Allerdings haben wir uns in den bald 18 Jahren des Bestehens doch einen guten Namen auf dem Schweizer Markt erarbeiten können, nicht zuletzt mit unserem Training Center für Cisco-Networking-Ausbildungen. Wir investieren nichts in traditionelle Marketing- oder Recruiting-Methoden, die allermeisten Interessenten gelangen via Mundpropaganda und über Infoveranstaltungen und Messen der für uns wichtigen Hersteller zu uns, wo direkte Kontakte zu interessierten Kandidaten möglich sind. In all den Jahren kamen auch immer wieder Kollegen zu uns zurück, die sich zwischenzeitlich für eine «Auszeit» bei einem anderen Unternehmen entschieden hatten.

Wie verkraftet dieses relativ kleine Team Abgänge vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen?

Wir haben das Glück, dass unsere Lösungen sehr gefragt sind. Das führt auch dazu, dass niemand gross Gedanken an einen Ausstieg hegt. Aber noch wichtiger ist, dass wir alle in unserer gelebten flachen Hierarchie grosse Freiheiten haben und uns sehr gut entfalten können, was uns seit Jahren relativ immun gegen die Schwankungen des Marktes macht. Die durchschnittliche Verweildauer eines AnyWeblers beträgt immerhin acht Jahre, was ich mit als Beleg für den Erfolg unseres Modells sehe.

Was ist die grösste Herausforderung in der Personalarbeit?

Scherzhaft gesagt ist die AnyWeb ein Sack voller sprunggewaltiger Flöhe. Wenn man sich nach langen Einsatzzeiten beim Kunden wieder einmal in der Firma sieht, freut man sich und wundert sich gelegentlich über neue Gesichter … In diesem Sinne gilt es neben der normalen operativen HR-Arbeit immer wieder den Kontakt zu halten, Möglichkeiten des Austauschs untereinander zu finden. Gelingt das, fühlen sich alle dem Kunden sowie der eigenen Firma verbunden.

Du kennst die Firma von Anfang an. Was ist es, das dich immer noch motiviert?

Der direkte Kontakt mit Mitarbeitenden, Kunden und Partnern, die Vielfältigkeit meiner Arbeit. Wir setzen uns oft mit unseren Werten und Motivationen in der Firma auseinander. Diese Gespräche und manchmal auch Auseinandersetzungen sind immer spannend. Ich erlebe seit 18 Jahren, dass wir diese Firma immer wieder neu zusammensetzen.

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