Unter uns gefragt

Verena Steiger, Leiterin Personelles/Ausbildung, Genossenschaft 
Migros Zürich, fragt Eleonora Riz à Porta, Leiterin Personalmanagement Universitäre Psychiatrische Kliniken UPK Basel.

Verena Steiger: Welches strategische Ziel möchten Sie in den 
nächsten Jahren erreichen?

Eleonora Riz à Porta: In den UPK ist das Durchschnittsalter in der Berufsgruppe der Pflegenden bei ca. 45 Jahren – das ist in der Psychiatrie nicht aussergewöhnlich, stellt uns jedoch vor grosse Herausforderungen. Im Sinne der Nachwuchssicherung sind wir sehr aktiv in der Ausbildung und bieten auch Quereinsteigenden die Möglichkeit, die Pflegeausbildung zu attraktiven Bedingungen zu absolvieren. Gleichzeitig müssen wir Instrumente und Systeme entwickeln, die die Arbeitsfähigkeit unserer Mitarbeitenden von Anfang an fördern, damit diese lange erhalten bleibt. Dafür eignen sich Formen des Arbeitsplatzwechsels, die ein kontinuierliches Lernen ermöglichen und altersspezifische Fähigkeiten berücksichtigen. Das Einrichten von UPK-spezifischen «alternsgerechten Berufsverläufen» ist für mich ein wichtiges Ziel.

Welche Kernkompetenzen müssen Ihre Mitarbeitenden mitbringen, um zu bestehen?

Wir bieten ein attraktives und anspruchsvolles Arbeitsumfeld für fachlich kompetente und engagierte Menschen. Neben Fachkompetenz sind soziale Kompetenzen und eine hohe Dienstleistungsorientierung wichtige Voraussetzungen. Der Umgang mit psychisch kranken Menschen verlangt gleichzeitig auch die Fähigkeit zur Abgrenzung und eine ausgeprägte Belastbarkeit. Per 1.1.2012 tritt schliesslich die neue Spitalfinanzierung in Kraft. Wir werden uns stärker im Wettbewerb bewegen müssen. Dies verlangt von unseren Mitarbeitenden vermehrt Flexibilität und Innovationsdenken auch im Sinne der Bereitschaft, sich mit neuen Angeboten und Rahmenbedingungen konstruktiv auseinanderzusetzen.

Warum möchten Sie (im Moment) keinen anderen Job der Welt?

Ab 1.1.2012 sind die UPK nicht mehr eine Dienststelle der kantonalen Verwaltung, sondern eine verselbständigte Anstalt des Kantons. Diese Veränderung stellt für die Personalarbeit eine grosse Herausforderung dar. Der Ablösungsprozess von einer kantonalen Verwaltung; neue, eigene Systeme auch im HR einrichten und dabei Bewährtes nutzen; die direkte Verhandlung mit den Sozialpartnern gestalten können – das sind spannende Aufgaben, auf die ich mich sehr freue. Ich erlebe in dieser Klinik sehr viel Herzblut und Engagement, und die Grösse der UPK ermöglicht mir, immer noch viele Kontakte mit Mitarbeitenden aller Berufsgruppen und Hierarchiestufen zu haben. Unter diesen Rahmenbedingungen einen Beitrag zu den künftigen Herausforderungen leisten zu können, betrachte ich auch persönlich als einmalige Chance.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos
Text:
Weitere Artikel von