Bern/Wil SG (sda). Die Anzeigen werden in den Kantonen eingereicht, in denen die Gratisblätter herausgegeben werden, wie Syndicom und impressum am Montag mitteilten. Die Verbände wollen die Arbeitsinspektorate auf die Arbeitsüberlastung und den Tempodruck in den Redaktionen aufmerksam machen.
Die Anzeigen gehören zur Aktionsserie «Jetzt schlägts 13» von Syndicom und impressum. Wegen fehlender Arbeitszeiterfassung und Verdachts auf Missachtung des Gesundheitsschutzes der Journalistinnen und Journalisten angezeigt wurden seit Anfang Jahr bereits die Medienunternehmen Tamedia, Ringier und NZZ.
Die Verbände versuchten nach eigenen Angaben mehrfach, kollektive Lösungen mit der Branche zu finden. Seit zehn Jahren gebe es in der Deutschschweiz und im Tessin keinen Gesamtarbeitsvertrag mehr, schreiben sie. Deshalb brauchten Journalisten den vollen Schutz des Arbeitsgesetzes. Dieses schreibt die Erfassung der Arbeitszeit vor.
Der fehlende GAV war auch Thema am Verlegerkongress im vergangenen September. Die Verleger sehen für den Vertrag wegen der anhaltend verhärteter Fronten keinen Anlass. Der Verband sei aber bereit zu Gesprächen über Arbeitszeiterfassung, sagte damals Hanspeter Lebrument, Präsident des Verbands Schweizer Medien.