Arisdorfer LIST AG kann März-Löhne nicht zahlen – 70 Jobs in Gefahr

Der Knetmaschinen-Herstellerin LIST AG in Arisdorf (BL) geht es schlecht. Seit Herbst wird kurz gearbeitet, und jetzt ist sie so klamm, dass das Geld für die März-Löhne fehlt. Eine Auffanggesellschaft soll einen Teil der 70 Jobs retten, wie die Firma am Donnerstag mitteilte.

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Aridorf BL (sda). Das Unternehmen habe bei Hightech-Knetmaschinen eine weltweit führende Position, indes in einem zyklischen Markt. Es entwickle und produziere fast gänzlich in der Schweiz, doch die Erträge kämen nahezu vollständig aus dem Ausland. Derzeit sei die Nachfrage schwach, weshalb im Herbst Sparmassnahmen ergriffen worden seien.

Das Geschäft laufe aber zu lange schlecht, und viele Mittel seien schon abgeflossen. Daher sei die Liquidität nicht mehr vorhanden, und die LIST AG könne ihre finanziellen Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Der Verwaltungsrat wolle am 31. März «über die notwendigen Schritte» entscheiden – nach Ostern sind das noch drei Arbeitstage.

Das Management sei dennoch von den Produkten und der Kundschaft der Firma weiterhin überzeugt. Es prüfe daher eine Auffanggesellschaft und suche dafür externe Investoren. Eine solche solle Teile des bestehenden Geschäftes übernehmen, namentlich auch Teile der Belegschaft. Deren Erfolgsaussichten stünden gut, hiess es weiter.

Gemäss Firmenwebsite ist die 1966 gegründete LIST AG unter anderem spezialisiert auf lösungsmittelfreie Verarbeitung. Ihre Kundschaft hat sie in den Branchen Chemie, Polymere, Lebensmittel und Fasern. Neben dem Sitz im Baselbiet hat sie fünf Niederlassungen in den USA, im Nahen Osten und in Asien.