14.12.2018

Banken: Stellenabbau ist grösstenteils abgeschlossen

Zürich (awp/tp/sda). Die Vermögensverwaltungsbank EFG International will sich nach Abschluss der Integration der BSI auf weiteres Wachstum fokussieren. Dabei sieht sich die Bank auch nach möglichen Übernahmen um, wie EFG-CEO Giorgio Pradelli im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP sagte.

Den Entscheid für die BSI-Übernahme hält Pradelli auch im Nachhinein trotz der Probleme um die Tessiner Vermögensverwalterin für richtig: Wegen der steigenden Kosten für das Geschäft in der Bankbranche sei es wichtig gewesen, an Grösse zuzulegen.

Es sei ein «sehr ehrgeiziges Vorhaben» gewesen, innerhalb von zwei Jahren zwei Banken von praktisch gleicher Grösse zusammenzubringen, sagte Pradelli. «Es war sicherlich eine komplizierte Integration, zum einen wegen der Grösse aber auch wegen der Ereignisse rund um die BSI.»

Auflösung der BSI

Nach der Ankündigung der BSI-Übernahme durch die EFG hatte die Finanzmarktaufsicht Finma die Auflösung der BSI wegen deren Verwicklung in den malaysischen 1MDB-Skandal verfügt.

Der ehemalige BSI-Standort Lugano sei heute der grösste Standort der Gruppe, betonte der EFG-CEO. «Er ist im Moment klar grösser als Genf oder der Hauptsitz Zürich. Wir sind wohl eine der wenigen Banken, die in der Schweiz praktisch ein Multi-Hauptsitz-Konzept haben.» Nach dem Abbau von hunderten Stellen in den letzten Jahren sei «der grosse Teil der angestrebten Synergien nun erreicht», auch wenn die Effizienzsteigerung weitergehen werde.

Die derzeitige hohe Volatilität an den Finanzmärkten macht auch der EFG zu schaffen. Viele Kunden seien weniger aktiv und nähmen Risiko heraus, was auf den Erträgen laste, bestätigte Pradelli.

Stellenabbau grösstenteils abgeschlossen

«Die einzigen Antworten darauf sind die Steigerung der Effizienz und die Weiterentwicklung des Geschäfts.» Bezüglich der eigenen Ziele sei die EFG aber bei den Kosten und den angestrebten Synergien auf Kurs.

Im Zuge der Fusion waren bei dem Unternehmen nämlich mehrere hundert Stellen weggefallen. «Der Abbau war eine Folge der Zusammenlegung von zwei gleich grossen Banken mit doppelten Strukturen in vielen Standorten», sagte Pradelli. Gleichzeitig könnte die Marktsituation auch Chancen bieten. «Gerade wenn die Märkte so volatil bleiben, könnte es zu einer neuen Konsolidierungswelle im Sektor kommen und dann wollen wir dabei sein.» Die Vermögensverwalterin werde sicherlich an allen Standorten die Assets anschauen, die auf den Markt kämen.