Lausanne (sda). «Es gibt ein Problem mit dem Arbeitsklima im Operationstrakt.» Dies sagte Jean-François Cardis, Generaldirektor ad interim der fünf Spitäler im nördlichen Teil des Kantons Waadt, am Mittwoch auf Anfrage. Die Direktion habe einen externen Bericht ernst genommen und strebe eine Kursänderung an.
In den vier Operationssälen wurde mehr Personal eingestellt. Das ist notwendig, um die Anzahl Überstunden zu senken, die bisher die Vorgaben des Gesamtarbeitsvertrags übertrafen. Auch die Abläufe würden neu evaluiert, damit der Patientenfluss verbessert werden kann.
Die Zustände wurden von den Gewerkschaften Syna und vpod öffentlich gemacht. Sie prangern eine «chaotische» Organisation an, die es dem Personal im Operationstrakt verunmöglicht habe, seine Aufgaben zu erfüllen. Dabei sei sogar die Gesundheit von Patienten aufs Spiel gesetzt worden.
Gewerkschaften nicht zufrieden
Die Direktion weist diese Vorwürfe zurück. Die Infektionsrate bei Operationen zeige, dass sich das Spital im Schweizer Durchschnitt befinde, sagte Jean-François Cardis. Die Gewerkschaften bezeichnen die Massnahmen dennoch als ungenügend.
Die Direktion müsse besser auf das Personal hören, sagte Thierry Lambelet, Sekretär der Gewerkschaft Syna. Zudem müssten auch Massnahmen bei Kadern ergriffen werden, die das Arbeitsklima verschlechtert und Angestellte unter Druck gesetzt hätten.