Buchhändler Orell Füssli Thalia baut bis zu 15 Stellen ab

Der Buchhändler Orell Füssli Thalia schliesst die Filiale für englische Bücher an der Bahnhofstrasse und baut bis zu 15 Stellen ab. Der Laden werde aus betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen, sagte Sprecher Alfredo Schilirò auf Anfrage zu einem entsprechenden Artikel des «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch.

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Zürich (sda.) «Langfristig sei an dem Standort die Rentabilität nicht gesichert», sagte Schilirò. Es komme zu einem Abbau von maximal 15 Stellen. Diesen versuche man über die natürliche Fluktuation und interne Besetzungen aufzufangen. Ob und allenfalls wie viele Entlassungen es geben werde, sei unklar.

Das Angebot des Bookshops werde künftig in der Filiale Kramhof angeboten. Das Sortiment werde sich ab Mai auf einer ähnlich grossen Fläche präsentieren, hiess es in der Medienmitteilung, die anlässlich des Umzugs am 14. August veröffentlicht wurde.

Vor einem Monat hatte Orell Füssli angekündigt, dass der Chef von Orell Füssli Thalia, Michele Bomio, das Unternehmen per Ende Jahr auf eigenen Wunsch verlasse. Finanzchef Pascal Schneebeli führe das Gemeinschaftsunternehmen von Orell Füssli und Thalia interimistisch.

Buchhandel in den roten Zahlen

Der Buchhandel ist das Sorgenkind von Orell Füssli. Während Umsatz und Betriebsgewinn des Gesamtkonzerns im ersten Halbjahr stiegen, schrieben die 50 Buchhandlungen rote Zahlen.

Ihr Umsatz sank um über 5 Millionen auf noch 43 Millionen Franken. Der Betriebsverlust (Ebit) belief sich auf 1,9 Millionen Franken nach 1,6 Millionen in der Vorjahresperiode. Im Frühling leitete das Unternehmen ein Kostensenkungsprogramm ein.

Dem Buchhandel in der Schweiz geht es allgemein nicht gut. Er leidet unter dem Einkaufstourismus und der Konkurrenz im Internet. Der Umsatz ging 2014 um knapp 5 Prozent zurück. Auch in der ersten Jahreshälfte war der Buchmarkt rückläufig. Traditionellerweise ist im Buchhandel jedoch die zweite Jahreshälfte mit dem Weihnachtsgeschäft das wichtigere Geschäft.