Neuenburg (sda). Die Studierenden der Schweizer Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen verfügten 2013 im Schnitt über Einnahmen von 2000 Franken pro Monat. Gut die Hälfte davon erhielten die Studierenden von ihrer Familie. 39 Prozent ihrer Einnahmen verdienten die Studierenden mit einer Tätigkeit neben dem Studium und etwa 5 Prozent erhielten sie laut der Studie von Stipendien oder Darlehen.
Im Vergleich mit 28 anderen europäischen Ländern erhalten Studierende in der Schweiz weniger Stipendien oder Darlehen für ihr Studium. Dafür trägt der Lohn aus Nebenjobs überdurchschnittlich viel zu den Einnahmen bei.
Die Studienkosten in der Schweiz lagen laut BFS im Jahr 2013 bei 1321 Franken pro Semester. Dazu kommen für die meisten Studierenden auch Miete und andere Lebenshaltungskosten, denn 61 Prozent von ihnen leben während des Semesters nicht bei den Eltern.
17 Prozent der Studierenden gaben in der Umfrage an, grosse oder sehr grosse finanzielle Schwierigkeiten zu haben. 15 Prozent von ihnen können sich pro Jahr keine Woche Ferien weg von zu Hause leisten. Über ein Drittel könnte laut BFS keine unerwartete Rechnung über 2000 Franken innerhalb eines Monats mit eigenen Mitteln begleichen.
Arbeiten ohne spezielle Ausbildung
Die meisten Studierenden gehen laut der BFS-Erhebung einer Arbeit nach, wofür sie keine spezielle Ausbildung benötigen. Eine Ausnahme dabei sind die Studierenden der Fachhochschulen, weil diese meist bereits einen Berufsabschluss haben, wenn sie mit dem Studium beginnen.
Das BFS zählt zur Erwerbstätigkeit auch bezahlte Praktika. Allerdings gaben nur gerade 9 Prozent der Studierenden an, ein solches zu absolvieren.
Wegen der Arbeit bleibt vielen Studierenden weniger Zeit für das Studium. Diejenigen, die nicht arbeiteten, begründeten dies denn auch zumeist damit, schlicht zu wenig Zeit für einen Nebenjob zu haben. Ein kleinerer Teil der Studierenden gab an, nicht zu arbeiten, weil das aus finanziellen Gründen nicht nötig sei.
43 Prozent der Studierenden stammten aus Familien, in denen ein Elternteil über einen Hochschulabschluss verfügt – bei Universitätsstudenten liegt dieser Anteil sogar über der Hälfte.
Das BFS führte 2013 nach 2005 und 2009 zum dritten Mal eine Erhebung zu den Studien- und Lebensbedingungen an Schweizer Hochschulen durch. An der Umfrage im Frühling 2013 nahmen 18'192 Studierende teil.