26.10.2018

Erfolgreicher zweiter Schweizer Digitaltag

Zürich (digitalswitzerland). Unter der Federführung von digitalswitzerland und in Zusammenarbeit mit über 70 Partnern hat am Donnerstag 25. Oktober 2018 der zweite Schweizer Digitaltag stattgefunden. Unter dem Motto «digital gemeinsam erleben» konnte die Schweizer Bevölkerung mit vielfältigen Aktivitäten die Digitalisierung konkret erleben. Diese Gelegenheit zum Dialog wurde rege genutzt: Über 200’000 Personen haben landesweit vor Ort, Hunderttausende zudem auf dem Livestream und allen anderen digitalen Kanälen die Digitalisierung hautnah erlebt.

Am Donnerstag drehte sich in der Schweiz alles um die Digitalisierung. An über 12 Standorten wurden verteilt über alle Landesteile und in Vaduz unzählige Aktivitäten angeboten, um der Bevölkerung die Digitalisierung mit all ihren Facetten näher zu bringen. Neben den Hauptpartnern Google, Ringier, SBB, SRG und Swisscom sowie dem strategischen Partner Innosuisse (die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung) zeigten rund 70 weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Bildung auf, was Digitalisierung konkret bedeutet.

Eröffnet wurde der Digitaltag von Bundespräsident Alain Berset. «Bei der Digitalisierung muss stets der Mensch im Mittelpunkt stehen», sagte er. Die Gesellschaft müsse Antworten finden auf Fragen, wie etwa ein Auseinanderdriften zwischen Gewinnern und Verlierern der Digitalisierung verhindert oder wie die Privatsphäre geschützt werden könne.  Der Schweizer Digitaltag sei eine gute Gelegenheit, um auch über diese politischen Fragen nachzudenken.

Ganz im Zeichen des Dialogs

Die Digitalisierung wurde durch über 100 Expertinnen und Experten vor Ort und von Mensch zu Mensch erlebbar gemacht. Die Bevölkerung nahm dieses Angebot zum Dialog dankend an und brachte sich äusserst aktiv ein. So waren insbesondere die zahlreichen Diskussionsrunden in diversen Schweizer Städten über verschiedene Aspekte der Digitalisierung sehr gut besucht, und auch die übrigen dialogischen Veranstaltungen stiessen auf grosse Resonanz. Bundesrat Ignazio Cassis forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, vor allem auch die Chancen der Digitalisierung zu sehen: «Wer die Chancen der Digitalisierung sieht, kann auch die Risiken besser kontrollieren.»

Der Digitaltag setzte dieses Jahr verstärkt auf ein dezentrales Standortkonzept. Damit konnte die Innovationskraft der Schweiz vielfältig, lokal und schweizweit aufgezeigt werden. KMUs und Startups bildeten zusammen mit namhaften nationalen Unternehmen und Bildungsinstitutionen das Rückgrat der publikumsnahen digitalen Präsenz.

Marc Walder, der Gründer von digitalswitzerland, freut sich über das grosse Interesse am Digitaltag und kündigt bereits die Fortsetzung an: «Noch mehr Besucher, noch mehr Partner, noch mehr dezentrale Aktivitäten in der ganzen Schweiz als im vergangenen Jahr. Der zweite Digitaltag war ein grosser Erfolg. Deshalb haben wir beschlossen, am 3. September 2019 zum nächsten Digitaltag der Schweiz einzuladen.»

Drei digitale Initiativen

Im Rahmen des Digitaltages wurden an einer Medienkonferenz im Lichthof «Sora Garden» in Zürich auch drei digitale Initiativen vorgestellt, die nachhaltig und über den Digitaltag hinaus ihre Wirkung haben werden. Zum einen wurde die Computational Thinking Initiative CTI lanciert. Computational Thinking, also kreatives Problemlösen und Programmieren, ist eine grundlegende Digitalisierungskompetenz. Mit der CTI soll in den Primarschulen aller Landesteile die informatorische Bildung gestärkt und grundlegendes Know-how vermittelt werden. Basis dafür ist ein an der EPFL entwickelter Lernroboter. Die Initiative wird als Public-Private-Partnership von verschiedenen öffentlichen Bildungseinrichtungen sowie von Unternehmen der Privatwirtschaft wie der Swisscom gemeinsam unterstützt. Bundesrat Johann Schneider-Ammann begrüsste diese Bildungsinitiative in einer Live-Übertragung direkt aus einer Primarschule in Biel.

Zweitens wurde die neue digitale Plattform Credit Exchange vorgestellt. Diese verknüpft das Angebot an Hypotheken in Echtzeit mit der Nachfrage der Immobilienkäufer. Dadurch wird das Geschäft für alle Beteiligten einfacher. Immobilienbesitzer erhalten dank der börsenähnlichen Auktionsplattform schneller und kostengünstiger Hypotheken.

Schliesslich wurde über die vor knapp einem Jahr lancierte SwissID informiert. Die SwissID verfügt zurzeit über 500‘000 Nutzerinnen und Nutzer. Bis 2022 sollen es über vier Millionen sein. Zudem konnte mit Ringier ein neuer Partner gewonnen werden. Mit der Luzerner Kantonalbank stiess das 20. namhafte Unternehmen zur Trägerschaft.

Matterhorn Programm

Die SwissID war auch eines von drei auf der Hauptbühne im Zürcher HB speziell präsentierten Projekten aus dem Matterhorn Programm, welches speziell innovative Projekte abbildet. Das zweite Matterhorn-Projekt ist «Swiss Smart Farming». Dieses möchte die Schweiz als weltweit führenden Ort für Smart Farming, also eine effiziente, auf neuester Technologie basierende Landwirtschaft, etablieren. Zu diesem Zweck haben sich die ETH Zürich, Swisscom, Microsoft, die Gebert Rüf Stiftung sowie weitere Partner zusammengetan. Sie möchten in Zukunft das Smart Farming aus der Schweiz heraus so weit entwickeln, dass diese Technologien dereinst einen grossen Beitrag an eine weltweite Versorgung mit nachhaltigen Lebensmitteln leisten können.

Das dritte Matterhorn-Projekt, «swiss.smart.mobility», möchte unter der Federführung der SBB als weltweit erste automatische und persönliche digitale Reisebegleitung und -erfassung Verkehrsträger-übergreifende Mobilität ermöglichen. Konkret sollen Reisende künftig ohne Ticket von A nach B gelangen können, egal, ob sie dabei Zug, Auto, Velo oder ein anderes Verkehrsmittel nutzen. Darüber hinaus erhalten sie während ihrer Reise personalisierte Informationen, z.B. im Störungsfall.