Hergiswil NW (sda). Das Marktforschungsinstitut GfK schliesst sein Telefonlabor in Hergiswil. 77 Angestellte verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz.
GfK-Sprecher Lukas Häusermann bestätigte am Freitagabend eine entsprechende Meldung der «Luzerner Zeitung», die online veröffentlicht wurde. Der Grund für die Schliessung: Kunden wollen vermehrt von Telefon- auf Onlinebefragungen umstellen.
Dieses Jahr seien zirka 50'000 Telefoninterviews verloren gegangen, zitiert die Zeitung aus einem Kündigungsschreiben. Das Befragungscenter soll Ende März 2018 geschlossen werden. Seit dem 11. Oktober läuft das Konsultationsverfahren, ein Sozialplan sei in Abklärung.
Laut Häusermann handelt es sich bei den betroffenen Angestellten zu einem grossen Teil um Hausfrauen und Studenten aus der Region, die zu einem Stundenlohn arbeiten. Künftig will GfK Telefonbefragungen beim in Luzern ansässigen Link-Institut einkaufen. Es sei eine Kooperation geplant, sagte der Sprecher.
GfK zieht derzeit gerade von Hergiswil NW nach Rotkreuz ZG um. Insgesamt arbeiten rund 230 Personen festangestellt für das Unternehmen, das zur deutschen GfK International gehört. Dazu kommen Mitarbeiter im Stundenlohn.
Das deutsche Mutterhaus hatte im August einen Abbau von bis zu 500 Stellen angekündigt. Derzeit hat GfK weltweit 13'200 Mitarbeiter. Weltweit will GfK rund 200 Millionen Euro einsparen. Dem Konzern zu schaffen macht die wachsende Konkurrenz von Start-ups mit preiswerten Online-Befragungen. Als Reaktion auf den Abwärtstrend holte der GfK-Verein 2016 den Finanzinvestor KKR ins Boot, mit dem nun der Abschied von der Börse eingeleitet wurde.