27.11.2014

Munitionshersteller RWM beantragt Kurzarbeit

Das Rüstungsunternehmen RWM Schweiz will wegen schlechter Auftragslage und verzögerter Aufträge ab Januar 2015 Kurzarbeit einführen. Betroffen sind die meisten der rund 180 Beschäftigen an den Standorten in Altdorf (UR), Zürich und Studen (SZ).

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Zürich (sda). Ein Sprecher der Muttergesellschaft Rheinmetall AG in Düsseldorf bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda am Mittwoch eine Meldung der «Neuen Luzerner Zeitung».

Das Unternehmen beantrage bei den zuständigen kantonalen Behörden Kurzarbeit für alle drei Standorte, sagte der Sprecher. In den meisten Fällen soll das Pensum der Mitarbeiter um rund 20 Prozent gekürzt werden. Ein Entscheid liege noch nicht vor.

Hauptgrund für die geplante Massnahme seien reduzierte Aufträge in der wehrtechnischen Branche in mehreren Ländern, sagte der Konzernsprecher. Zudem würden sich zwei Grossaufträge für Mittelkaliber-Munition ins Jahr 2016 verzögern. Dadurch seien die Betriebe unzureichend ausgelastet.

Bereits im Oktober 2013 hatte RWM Schweiz einen Stellenabbau angekündigt. Knapp 20 von 200 Stellen wurden gestrichen.

RWM beschäftigt am Fertigungszentrum in Altdorf rund 90 Personen. Am Firmensitz in Zürich und auf dem Testgelände sowie dem Erprobungszentrum in Studen arbeiten je 45 Personen.

RWM stellt Übungs- und Gefechtsmunition der Kalibergrössen 20 bis 35 Milimeter für Heer, Marine, Luftwaffe und Flugabwehr her. Kunden sind etwa internationale Streitkräfte. Das Unternehmen hiess bis 2005 Oerlikon Contraves Pyrotec.