23.01.2018

Über 90 Prozent der Jugendlichen mit nachobligatorischem Abschluss

Mehr als neun von zehn Jugendlichen schliessen bis zum 25. Altersjahr eine Lehre oder eine allgemeinbildende Schule ab. Vor allem ausländischen Jugendliche haben diesbezüglich noch Nachholbedarf.

Bern (sda).  Ob in der beruflichen Grundbildung oder am Gymnasium – ein erster Abschluss nach der obligatorischen Schulzeit gilt als minimale Voraussetzung für einen erfolgreichen Eintritt ins Erwerbsleben. Bund, Kantone und die Arbeitswelt haben sich zum Ziel gesetzt, dass 95 Prozent aller 25-Jährigen die Sekundarstufe II erfolgreich absolvieren.

In der Schweiz geborene Schweizer Jugendliche liegen diesem Ziel bereits nah, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) anhand der Volkszählung errechnet hat. Sie kommen laut den am Dienstag publizierten Zahlen für 2015 auf eine Erstabschlussquote von 94 Prozent.

Die Quote der in der Schweiz geborenen Ausländerinnen und Ausländer liegt dagegen acht Prozentpunkte tiefer. Jene der im Ausland geborenen Ausländerinnen und Ausländern beträgt lediglich 72,5 Prozent.

2015 haben total 90,9 Prozent aller Jungen bis 25 Jahre einen Erstabschluss auf Sekundarstufe II erworben, was 77'000 Personen entspricht. Die Abschlussquote der Frauen übertrifft mit 92,9 Prozent diejenige der Männer um 4 Prozentpunkte. Bei der Allgemeinbildung übersteigt sie mit 31,8 Prozent jene der Männer sogar um 12 Prozentpunkte.

Tiefe Quoten in den Städten

Auch je nach Wohngemeinde zeigen sich markante Unterschiede. In den Kernstädten beläuft sich die Quote auf 86,5 Prozent, in den anderen Agglomerationsgemeinden auf 90,8 und in den ländlichen Gemeinden und den isolierten Städten auf 94,1 Prozent. Bezirke mit städtischen Zentren (Lausanne, Genf, Basel, Luzern, Lugano, Zürich, Biel) weisen häufig vergleichsweise tiefe Werte zwischen 80 und 87 Prozent auf.

In der deutschsprachigen und rätoromanischen Schweiz liegt die Quote bei 92,7 Prozent und damit 5 respektive 6 Punkte höher als in der italienischsprachigen und der französischsprachigen Schweiz. Die kantonalen Quoten variieren zwischen 83,1 und über 95 Prozent. In den Deutschschweizer Kantonen sind sie in der Regel höher als in den Kantonen der lateinischen Schweiz. Letztere haben aber höhere Quoten bei den allgemeinbildenden Ausbildungen, von denen die meisten den Zugang zu den Hochschulen öffnen.

Gemäss BFS sind die Ursachen für die festgestellten Unterschiede vielfältig. Sie liessen sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht eindeutig begründen. Zur besseren Erklärung seien vertiefte Recherchen notwendig.