Unia fordert bessere Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege

Die nationale Branchenkonferenz Pflege und Betreuung der Gewerkschaft Unia fordert bessere Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege. Sie übergab am Dienstag der Bundeskanzlei eine von über 10'000 Menschen unterzeichnete Petition mit dem Titel «Gute Pflege und Betreuung brauchen gute Arbeitsbedingungen».

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Bern (sda). Mit der Petition werden unter anderem sichere Anstellungen, genug Personal und Geld, faire Löhne und Zulagen sowie Wertschätzung für die geleistete Arbeit gefordert. Das teilte die Gewerkschaft Unia am Dienstag mit.

Über 50 Personen aus der Pflege- und Betreuungsbranche nahmen an der Branchenkonferenz der Unia in Bern teil. Inhaltlich setzte sie sich mit gewinnorientierten Pflegeheimen auseinander.

So sei allein Orpea, einer der grössten privaten Anbieter von Seniorenheimen, seit Mai 2016 um 60 Heime in ganz Europa gewachsen. Die Schweiz sei zwar nicht der grösste, aber mit 51,4 Millionen Euro Nettoprofit im 2016 der gesamthaft profitabelste Markt für Orpea. Diese ist die Muttergesellschaft der jüngst wegen zunehmender Missstände in die mediale Kritik gekommenen Schweizer Senevita-Heime.

Das Unternehmen setze auf billige und ersetzbare Arbeitskräfte und investiere in die Ästhetik der Heime und in profitable Liegenschaften statt in gute Arbeitsbedingungen, kritisiert die Unia.

Vorletzte Woche lancierte die Gewerkschaft nach eigenen Angaben eine Protestmail-Aktion an Senevita und verlangte, dass die Probleme in den Heimen endlich behoben werden müssten und das Wohl der Bewohner und des Personals nicht dem Gewinnstreben untergeordnet werden dürfe. Eine Reaktion der Geschäftsleitung sei bisher ausgeblieben.