Zürich: Schwierigkeiten für schlecht Ausgebildete auf Arbeitsmarkt

Schlecht ausgebildete Menschen haben es im Arbeitsmarkt immer schwieriger und sind oft auf Sozialhilfe angewiesen. Der Stadtzürcher Sozialvorsteher Raphael Golta (SP) fordert deshalb ein gewisses Umdenken in der Sozialhilfe.

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Man müsse akzeptieren, dass nicht alle, die eigentlich arbeiten könnten, auch einen Platz im Arbeitsmarkt finden, wird der Stadtzürcher Sozialvorsteher in einer Mitteilung vom Freitag zitiert.

Hier gelte es Druck wegzunehmen, «ohne diese Menschen aufzugeben». Hingegen müssten die Mittel und Wege neu gedacht werden, um die Arbeitsmarktchancen für jene zu erhöhen, die Voraussetzungen mitbringen, eine Stelle zu bekommen.

Auch müssten Risikogruppen früher erkannt werden. Dazu gehörten etwa jene Menschen, die eine Stelle haben, aber kaum eine Ausbildung. Bei ihnen müsse man an der Qualifikation arbeiten, bevor sie auf Sozialhilfe angewiesen sind. Das Sozialdepartement will diesbezüglich Massnahmen ausarbeiten.

Stabile Sozialhilfequote

Die Sozialhilfequote in der Stadt Zürich blieb 2016 gegenüber dem Vorjahr praktisch stabil, sie betrug 5,2 Prozent (2015: 5,1). In absoluten Zahlen ist sie allerdings gestiegen: 14'159  Haushalte wurden ganz oder teilweise von der Sozialhilfe unterstützt, im Jahr davor waren es 13'765. Die Zunahme wurde durch das Bevölkerungswachstum fast vollständig kompensiert, weshalb die Quote nur leicht stieg.

Veränderungen stellte das Sozialdepartement beispielsweise bei den Ablösungen fest. 2016 beantragten mehr neue Haushalte Unterstützung (plus 4 Prozent), während gegenüber dem Vorjahr weniger bestehende Fälle abgelöst werden konnten (minus 2,6 Prozent).