Employee Engagement

Das Engagement von mobilen Mitarbeitern

In Unternehmen, in denen die meisten Mitarbeiter nicht an einem festen Arbeitsplatz tätig sind, leistet eine effektive und effiziente Kommunikation einen essentiellen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Wichtig ist dabei auch die Auswahl der richtigen Tools, denn gerade mobile Arbeiter können manchmal schwer zu erreichen sein. Wir haben Experten von Holcim und Losinger Marazzi gefragt, welche Massnahmen und Best Practices sie anwenden, um ihre mobilen Mitarbeiter zu erreichen.

HR Manager und Verantwortliche für die interne Kommunikation sind kontinuierlich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Teams über Abteilungen und Standorte hinweg zu erreichen. Das Thema der Vernetzung ist umso relevanter, wenn die Belegschaft aus Büro- und Aussendienstmitarbeitern bzw. Mitarbeitern ohne direkten Computer-Zugang besteht. In vielen Fällen wird der Austausch auf ein Minimum reduziert, was zu einem Kommunikationsbruch zwischen den Teams führen kann.

Während die Führung  von Büromitabeitern vom Arbeitsklima, den persönlichen Anreizen und der Übertragung von Verantwortung geprägt wird, stellt das Führen von Aussendienstmitarbeitern das Management vor ganz andere Herausforderungen. So liegt die Arbeitsumgebung grösstenteils ausserhalb der Kontrolle des Unternehmens. Zudem nimmt der Aussendienstmitarbeiter oft keine direkte Auswirkung seiner Arbeit auf das Unternehmen als Ganzes wahr. Dies führt dazu, dass das Unternehmen selbst nur als eine abstrakte Einheit gesehen wird, was sich negativ auf das Engagement dieser Mitarbeiter auswirkt.

Traditionellerweise wird in solchen Unternehmen, die über eine Vielzahl von mobilen Mitarbeitern verfügen, mittels eines Schwarzes Brettes, Newsletter, Mitarbeitermagazin und gelegentlichen Meetings kommuniziert. Diese Kanäle ermöglichen zwar einen gewissen Kommunikationsfluss zwischen den Mitarbeitern, aber es lässt sich kaum sicherstellen, dass alle Mitarbeiter alle relevanten Informationen tatsächlich erhalten. Ausserdem handelt sich primär um Einwegkanäle; Informationen vom Mitarbeiter zum Management fliessen nur sehr sporadisch oder gar nicht. Im Gegensatz dazu tauschen sich die Mitarbeiter in Teams untereinander über andere informelle Kanäle, wie WhatsApp-Gruppen, zu Learnings, Erfolgen oder Best Practice aus. Letzteres hat den Nachteil, dass vertrauliche Firmeninformationen und Daten über eine Gratisapp eines Drittanbieters (in diesem Fall Facebook) versendet werden.

Wir haben Kyle Lewis, Communication Manager Europe bei Holcim, und Pier Virgilio Pongiluppi, Senior HR Manager bei Losinger Marazzi, gefragt, wie sie diese Herausforderung in ihren Betrieben lösen. Hier ihre Tipps:

Kommunizieren Sie kurz, klar und regelmässig

Mobile Mitarbeiter ohne regelmässigen Kontakt mit dem Büro müssen auf dem Laufenden gehalten werden und verstehen, was in der Firma passiert. Nur so bleiben sie auch engagiert in Ihrer Tätigkeit. Pier Virgilio Pongiluppi von Losinger Marazzi erläutert, dass der Schlüssel zu einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit die klare Kommunikation von Zielen und Vorgaben sei, verknüpft mit einem effektiven Teilen von Resultaten und Erfolgen über das ganze Unternehmen hinweg. Er schlägt ausserdem vor, mobile Tools und Applikationen zu verwenden, um mobilen Mitarbeitern das Gefühl zu geben, mit dem Unternehmen jederzeit verbunden zu sein. Ergänzend dazu sieht er regelmässige Meetings und Events als notwendig, um das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Firma weiter zu stärken. Gleichzeitig betont er aber auch, dass es gerade bei mobilen Mitarbeitern sehr wichtig sei, die Work-Life-Balance zu berücksichtigen.

Verwenden Sie einen Mix aus verschiedenen Kanälen, um alle Mitarbeiter zu erreichen

Ein Mix aus verschiedenen Kommunikationskanälen stellt sicher, dass alle Mitarbeiter über geografische, sprachliche und hierarchische Barrieren hinweg erreicht werden. Kyle Lewis von Holcim sieht somit nicht einen einzelnen Kanal als Mittel zum Erfolg, sondern die richtige Abstimmung verschiedener, auf die internen Zielgruppen zugeschnittene Kanäle. Als grössten Erfolg bei Holcim bezeichnet er die Möglichkeit, alle verfügbaren Ressourcen und Tools einzusetzen, um seine Mitarbeiter nicht nur zu informieren, sondern auch an das Unternehmen zu binden. Ein gutes Beispiel sei ihr Mitarbeitermagazin, welches der gesamten Belegschaft direkt nach Hause geschickt wird. Die Mitarbeiter können das Magazin dort in Ruhe  lesen, es mit ihren Angehörigen teilen und so ihren Arbeitsplatz besser erklären bzw. ihre Kollegen oder Chefs vorstellen. Dies ermögliche eine tiefere und langfristige Bindung zu den Mitarbeitern und ihren Familien.

Motivieren Sie Ihre mobilen Mitarbeiter

Die Motivation von mobilen Mitarbeitern ist stark mit Anreizsystemen und der Gehaltsentwicklung verknüpft. Zusätzlich spielen die Unternehmenswerte, die Arbeitsumgebung, die Beziehung zum direkten Vorgesetzten sowie die Kollegen eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu Büromitarbeitern hat der Arbeitgeber bei seinen mobilen Mitarbeitern kaum Einfluss auf die Arbeitsumgebung. Ausserdem bedeutet Karriereentwicklung für einen Mitarbeiter im Aussendienst die Versetzung in ein Büro, was zum Verlust der Vorteile des mobilen Arbeitens führt. Die Herausforderung ist also, alle Mitarbeiter kontinuierlich motiviert zu halten. Es gilt zu beachten, dass die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter steigt, abhängig von den Vorteilen, die sie durch die Informationen erhalten, die mit ihnen geteilt werden.

Veranstaltungshinweis

Am Donnerstag, 18. Juni 2015, organisiert Beekeeper in den Räumlichkeiten des Impact Hub Zürich den Event «BeeSocial: How to engage your mobile workforce» statt. Beim vierten BeeSocial-Event werden Kyle Lewis, Europe Communications Manager bei Holcim, und Pier Virgilio Pongiluppi, Senior HR Manager bei Losinger Marazzi, in zwei Referaten erzählen, wie sie in ihren Unternehmen bzw. bei ihren Kunden insbesondere mobile Mitarbeiter in die Kommunikation einbinden und besser engagieren. Im Anschluss gibt es im Rahmen eines Apéro die Gelegenheit, sich mit anderen Professionals aus den Bereichen HR und interne Kommunikation auszutauschen.

Wann: 18. Juni 2015, 18.30 Uhr
Wo: Impact Hub Zürich, Viaduktstrasse 93, 8005 Zürich
Infos und Anmeldung: www.beesocial.ch

 

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Lisa Starita ist Marketing und Customer Success Manager bei Beekeeper, einem beim ETH-Spin-off, das sich auf die Kommunikation und das Engagement von mobilen Mitarbeitern spezialisiert hat. Sie hat das Imperial College in London mit einen MSc. in Management abgeschlossen und befasst sich mit Entrepreneurship und neuen Kommunikationstrends.

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