HR-Team des Monats

Das HR-Team der BLS

Das HR-Team der BLS investiert viel in die Arbeitgeberpositionierung des Bahnunternehmens. Dafür hat es kürzlich den HR Excellence Award gewonnen. HR-Leiterin Franziska Jermann spricht im Interview über Herzblut, aber auch über die schwierigen Momente bei der Arbeit mit Menschen.

Frau Jermann, welche Veränderungen beschäftigen Sie und Ihr Team momentan?

Franziska Jermann: Die BLS bewegt sich und erfindet sich in weiten Teilen neu: Weg von einem Bahnunternehmen hin zu einer marktfähigen Mobilitätsanbieterin mit klarem Kundenfokus. Wir transportieren unsere Kunden nicht mehr von A nach B, sondern begleiten sie.

Begleiten ist ein gutes Stichwort: Wir als HR-Team begleiten diese Transformation. Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur unser Geschäftsmodell, sondern auch stark unsere HR-Arbeit. Zum Beispiel, weil sich Mitarbeitende proaktiv mit Weiterbildungsangeboten an ihre Chefs wenden. Oder nehmen wir die sich verändernde Erwartungshaltung von Bewerberinnen und Bewerbern: Früher diktierte der Arbeitgeber die Regeln und den Fahrplan im Rekrutierungsprozess. Heute findet das Kennenlernen auf Augenhöhe statt.

Wichtig scheint mir auch die kritische Auseinandersetzung zwischen Digitalisierung und dem menschlichen Bedürfnis nach sozialen Kontakten, konkret beispielsweise in der Ausgestaltung von Homeoffice.

An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?

Es ist einerseits unsere Aufgabe, das neue Selbstverständnis der BLS nach aussen zu tragen, um Mitarbeitende zu gewinnen, die uns auf dem eingeschlagenen Weg begleiten wollen und können. Deshalb investieren wir viel in die Arbeitgeberpositionierung.

Wir wollen zeigen, dass die BLS kein verstaubtes Unternehmen ist. Gleichzeitig haben wir wichtige gegen innen gerichtete Aufgaben, wie beispielsweise die Begleitung der Linie bei der strategischen Neuausrichtung von Berufsbildern oder die Führungsentwicklung.

Haben Sie ein Motto für die Teamarbeit?

Da kommt mir spontan «ein starkes Team» in den Sinn. Die Kraft schöpfen wir dabei in der gegenseitigen Unterstützung und der Motivation, uns und unsere Instrumente stetig weiterzuentwickeln. Um vorwärts zu kommen, brauchen wir lieber den Kopf als die Ellbogen.

Haben Sie gemeinsame Rituale?

Kaffeepausen und Mittagessen sind prima Gelegenheiten, um sich auszutauschen – und zwar teamübergreifend. So sind schon ganz hervorragende Ideen entstanden. Quartalsweise treffen wir uns zu einem solchen teamübergreifenden Austausch. Es geht dabei einerseits um wichtige HR-Themen, aber wir lernen aber auch viel über die BLS und vernetzen uns mit unseren internen Kunden. So waren wir für dieses Fotoshooting beispielsweise zu Besuch bei der Fahrzeugreinigung und haben weit mehr als nur dieses Erinnerungsbild mitgenommen.

Wo sehen Sie langfristig Herausforderungen?

Die aktuellen Themen werden uns langfristig beschäftigen. Denn sie haben ihren Ursprung im gesellschaftlichen Wandel. Dieser beeinflusst auch das Mobilitätsverhalten und somit unser Geschäftsmodell. Das wiederum wirkt sich direkt auf unsere HR-Arbeit aus, beispielsweise in Form von neuen Berufsbildnern oder veränderten Mitarbeiterbedürfnissen. Unsere Arbeit beschränkt sich nicht nur auf Prozesse und Instrumente, sondern befasst sich stark mit der Unternehmenskultur.

Warum lieben Sie Ihren Job?

Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit: Sei es die Bewerberin, der Mitarbeiter, die Lernende, die vorgesetzte Person oder auch der Pensionierte. Ich kann einen Beitrag leisten, dass sich all diese Gruppen wohl und fit für ihre Aufgaben fühlen und bin als Mitglied der Geschäftsleitung bei der Weiterentwicklung der BLS aktiv dabei.

Worauf sind Sie stolz?

Auf meine Mitarbeiterinnen und meine Mitarbeiter. Und darauf, dass unser HR Businesspartner-Modell im Alltag wirklich gelebt wird. Wir können die Linie von unserem Mehrwert überzeugen und werden als Partner auf Augenhöhe anerkannt. 

In bester Erinnerung ist natürlich auch der Gewinn des HR Excellence Awards, den wir für die beste Karrierewebsite erhalten haben. Eine wunderbare Belohnung für jede Menge Arbeit und Herzblut, welche wir in den neuen Arbeitgeberauftritt gesteckt haben.

Womit sind Sie noch nicht zufrieden?

Wir haben bereits einiges in die systemische Organisationsentwicklung investiert. Jetzt muss es uns noch besser gelingen, dass die gesamtheitliche Betrachtung im Tagesgeschäft Fuss fasst und insbesondere Führungskräfte befähigen die Veränderungen zu begleiten.

Wann und warum hatten Sie das letzte Mal eine schlaflose Nacht?

So befriedigend es ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten, so schwierig sind die Momente, wo ein Personalabbau notwendig wird. Bei einer Kündigung nehmen wir einer Person nicht nur die Arbeit weg, sondern greifen tief in ihr Lebenskonzept ein. Das sind die Momente, wo ich nicht gut schlafe.

BLS

In ihrem Kerngeschäft betreibt die BLS Linien im Pendler- und Freizeitverkehr und unterhält ein 420 Kilometer langes Eisenbahnnetz. Sie beschäftigt mehr als 3000 Mitarbeitende.

 

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