BGM-Checkliste

Ein erfolgreiches BGM in 12 Schritten

Um ein wirklich umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzuführen, muss das HR an diverse Punkte denken. Eine Checkliste für KMU, die die Gesundheit ihrer Mitarbeitende fördern möchten.

Diese Checkliste dient als praktischer Leitfaden fürs HR, um ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement zu implementieren. Sie umfasst alle wesentlichen Bereiche von der Analyse und Planung bis zur Erfolgskontrolle, um ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld zu fördern. Um die Checkliste effektiv zu nutzen, sollten alle Punkte sorgfältig durchgegangen und die vorgeschlagenen Massnahmen entsprechend den spezifischen Bedürfnissen und Zielen des Unternehmens angepasst werden. Es ist wichtig, dass alle Schritte in enger Abstimmung mit der Unternehmensleitung und den Mitarbeitenden erfolgen, damit tatsächlich ein umfassendes und wirksames Gesundheitsmanagement gewährleistet ist.

1. Analyse und Planung

  • Bewertung der aktuellen Gesundheitssituation und Bedürfnisse der Mitarbeitenden: Führen Sie Befragungen der Mitarbeitenden durch und analysieren Sie vorhandene Gesundheitsdaten, um einen Überblick zu erhalten.
  • Entwicklung einer BGM-Strategie und eines Aktionsplans: Legen Sie auf Grundlage der Analyse spezifische Massnahmen und Zeitpläne fest.
  • Festlegung von klaren Zielen und KPIs für das BGM: Definieren Sie messbare Ziele und Kennzahlen für den Erfolg des BGM.

2. Kommunikation und Sensibilisierung

  • Erstellung eines Kommunikationsplans zur Bekanntmachung des BGM-Programms: Entwickeln Sie einen Plan, um die Führungskräfte und die Belegschaft über Ziele, Massnahmen und Vorteile des BGM zu informieren.
  • Sensibilisierung der Belegschaft für die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden: Organisieren Sie Infoveranstaltungen und Workshops.
  • Sensibilisierung der Führungskräfte: Weisen Sie Führungskräfte darauf hin, dass sie in BGM-Belangen eine Vorbildfunktion einnehmen.
  • Einrichtung eines Feedbackmechanismus für Mitarbeitende: Stellen Sie Kanäle bereit, über die Mitarbeitende Feedback geben und Vorschläge einbringen können.

3. Gesundheitsförderung

  • Bereitstellung von gesunden Ernährungsoptionen am Arbeitsplatz: Implementieren Sie gesunde Snacks (z. B. Früchte) und Mahlzeiten in der Kantine oder im Pausenbereich.
  • Förderung von körperlicher Aktivität und Bewegung (z. B. durch Fitnesskurse): Bieten Sie interne Fitnesskurse an oder subventionieren Sie Mitgliedschaften in Fitnessstudios.
  • Bereitstellung von Ergonomieberatung und -hilfsmitteln: Führen Sie Ergonomie-Workshops durch und stellen Sie ergonomische Arbeitsmittel zur Verfügung.

4. Psychische Gesundheit

  • Umgang mit stressbedingten He­raus­­forderungen: Organisieren Sie Trainings zur Stressbewältigung für Führungskräfte.
  • Angebote zur Stressbewältigung und Konfliktlösung: Stellen Sie Kurse und Workshops zur Verfügung, die auf Stressmanagement und Konfliktlösung fokussieren.
  • Zugang zu psychologischer Beratung und Unterstützung: Bieten Sie Zugang zu psychologischer Beratung, entweder intern oder durch externe Anbieterinnen und Anbieter.

5. Arbeitszeit und Work- Life-Balance

  • Implementierung flexibler Arbeitszeitmodelle, wenn möglich: Fördern Sie Modelle wie Gleitzeit oder Homeoffice.
  • Förderung der Urlaubsplanung und Pausenkultur: Ermutigen Sie die Mitarbeitenden, regelmässige Pausen einzulegen und ihre Ferien zu beziehen.
  • Schaffung einer arbeitsfreundlichen Umgebung, die Überstunden begrenzt: Setzen Sie Massnahmen gegen regelmässige Überstunden und fördern Sie ein ausgewogenes Arbeitsleben.

6. Gesundheitsvorsorge

  • Angebote zur Gesundheitsvorsorge (z. B. Impfungen, Gesundheitschecks): Organisieren Sie regelmässige Gesundheitschecks und gegebenenfalls Impfaktionen.
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung und geschultes Personal bereitstellen: Stellen Sie sicher, dass Erste-Hilfe-Material verfügbar ist und Personal in Erster Hilfe geschult ist.
  • Förderung von Raucherentwöhnungsprogrammen und Alkoholprävention: Bieten Sie Unterstützung und Beratung für die Raucherentwöhnung und die Alkoholprävention an.

7. Care Management

  • Klare Prozesse und Verantwortlichkeiten für die Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitenden festlegen: Erstellen Sie Richtlinien und Verfahren zur Unterstützung der Wiedereingliederung.
  • Regelmässige Gespräche zwischen HR und erkrankten Mitarbeitenden führen: Etablieren Sie einen kontinuierlichen Dialog mit betroffenen Mitarbeitenden.
  • Schulung der Führungskräfte im Umgang mit Care Management: Bilden Sie Führungskräfte aus, damit sie wissen, was Care Management bedeutet, welchen Nutzen es bringt und welche Rolle sie dabei einnehmen.

8. Erfolgskontrolle und Anpassung

  • Regelmässige Evaluation und Überprüfung der BGM-Massnahmen: Führen Sie regelmässige Bewertungen durch, um die Wirksamkeit der Massnahmen zu überprüfen.
  • Anpassung des Programms basierend auf den gesammelten Daten und dem Feedback der Mitarbeitenden: Nutzen Sie die gesammelten Daten und das Feedback zur kontinuierlichen Verbesserung des BGM.

9. Rechtliche Aspekte und Datenschutz

  • Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Vorschriften im Zusammenhang mit Gesundheitsdaten: Überprüfen Sie regelmässig die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen.
  • Sensibilisierung des Personals für Datenschutzbestimmungen im Kontext des BGM: Führen Sie Schulungen zum Datenschutz speziell für das BGM durch.

10. Budgetplanung

  • Festlegung eines Budgets für das BGM und Ressourcenallokation: Planen Sie ein spezifisches Budget für das BGM und verteilen Sie die Ressourcen entsprechend.
  • Überwachung der Ausgaben und Anpassung des Budgets, wenn erforderlich: Überwachen Sie die Ausgaben und passen Sie das Budget bei Bedarf an.

11. Dokumentation und Berichterstattung

  • Aufzeichnung aller BGM-Massnahmen und -Aktivitäten: Dokumentieren Sie alle durchgeführten Massnahmen und Aktivitäten detailliert.
  • Regelmässige Berichterstattung an die Unternehmensleitung über den Fortschritt und die Ergebnisse des BGM: Erstellen Sie regelmässige Berichte über den Fortschritt und die Ergebnisse des BGM für die Geschäftsleitung.

12. Mitarbeiterbeteiligung

  • Schaffung von Möglichkeiten für Mitarbeiterbeteiligung und Feedback: Richten Sie Foren oder Plattformen ein, auf denen Mitarbeitende ihre Ideen und Vorschläge einbringen können.
  • Einbeziehung der Mitarbeitenden in die Gestaltung von BGM-Massnahmen: Beziehen Sie Mitarbeitende in die Planung und Umsetzung von Massnahmen mit ein, um ihre Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen.
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Daniel Thüler

Daniel Thüler, Chefredaktor HR Today, daniel.thueler@hrtoday.ch

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