Unter uns gefragt

«Ein professionelles HRM schafft einen echten Wettbewerbsvorteil»

Jörg Buckmann, Leiter Personalmanagement der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), fragt Zafer Celik, Leiter Human Resources und Mitglied der Geschäftsleitung der Budliger Treuhand AG, Zürich.

Zafer, Du hast mit der HWV eine fundierte, breite Ausbildung. Warum arbeitest Du eigentlich ausgerechnet im HR?

Zafer Celik: Vor meiner HWV-Ausbildung arbeitete ich im Accounting. Die Faszination und das HR-Virus haben mich während meines Studiums gepackt. Ein professionelles HRM kann im hart umkämpften Markt einen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz schaffen. Ein Unternehmen kann noch so ein gutes Produkt oder eine interessante Dienstleistung anbieten; wenn sie nicht top motivierte und leistungsfreudige Mitarbeitende hat, wird sie kaum nachhaltig erfolgreich sein. Das HRM ist und bleibt ein strategischer Erfolgsfaktor. Und hier mitzuwirken – egal ob in einem KMU oder Grossunternehmen – ist spannend und herausfordernd.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag im HR einer KMU aus?

Wir beschäftigen 35 Mitarbeitende, weshalb wir in unserer Branche zu den mittelgrossen Treuhandfirmen gehören. Es sind vorwiegend hoch qualifizierte Fachleute aus den Bereichen Steuern, Wirtschaftsprüfung und Treuhand. Nebst den klassischen, administrativen HR-Aufgaben beschäftige ich mich in der Geschäftsleitung vor allem mit konzeptionellen und strategischen HR-Themen wie Personalerhaltung und Personalentwicklung. Wir legen grossen Wert darauf, dass wir unsere Mitarbeiter nachhaltig fördern und sie langfristig im Unternehmen behalten können.

Dabei scheint die Treuhandbranche auf den ersten Blick ja nicht gerade pfiffig und innovativ zu sein. Richtig?

Als Quereinsteiger ins Treuhandbusiness vor 13 Jahren war ich zu Beginn auch skeptisch, ob ich meine kreative HR-Ader ausleben kann. Doch ich merkte schnell, dass wir in der Treuhandbranche, wo die Konkurrenz enorm gross ist und wir als Unternehmen kein bekanntes «Arbeitgeber-Label» haben, im HRM noch mehr gefordert sind. Gerade im Recruiting müssen wir äusserst professionell und innovativ sein, damit wir gute Fachleute finden können.

Was macht Deinen Alltag spannend?

Nebst der eigenen HR-Arbeit berate und betreue ich mit meinem HR-Team vor allem unsere KMU-Kunden in allen operativen HR-Aufgaben (von der Rekrutierung über den Payroll bis zum Austritt). Dabei sind wir täglich mit Fragen und Problemen aus dem HR-Bereich von ganz unterschiedlichen Firmen und Branchen konfrontiert. Das macht meine HR-Arbeit extrem vielseitig.

Du engagierst Dich im HRSE, dem Schweizerischen Trägerverein für Berufs- und höhere Fachprüfungen in Human Resources, für die HR-Zertifikatsprüfungen und leitest dort das Kernteam, das die eidg. Zertifikatsprüfungen zusammenstellt. Was macht den Reiz dieser Arbeit aus?

Ich engagiere mich seit über zwölf Jahren im Trägerverein als Experte, zuerst bei den HR-Berufsprüfungen und danach bei den HR-Zertifikatsprüfungen. Ich möchte gerne einen aktiven Beitrag für die HR-Nachwuchsförderung leisten und diese Tätigkeit gibt mir die ideale Plattform dazu. Ein angenehmer Nebeneffekt ist das Networking unter den HR-Experten, von dem man beruflich und privat oft profitieren kann.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos
Text:
Weitere Artikel von

Cela peut aussi vous intéresser