In der Personalentwicklung vieler Firmen finden sich drei Schwachpunkte:
- Zu viele standardisierte PE-Instrumente
Eine zentrale Erkenntnis unserer Studie war, dass Firmen tendenziell standardisierte PE-Instrumente anbieten (z.B. Job-Portal im Intranet), deren Nutzen durch die Mitarbeitenden jedoch oft als gering eingeschätzt wird. Umgekehrt erachten viele Mitarbeitenden auf sie zugeschnittene Massnahmen (z.B. individuelle Beratung) als hilfreich, obwohl ihnen solche Instrumente kaum zur Verfügung stehen. - PE-Angebot und PE-Nachfrage decken sich nicht
Zwischen Angebot und Nachfrage von PE-Massnahmen besteht ein oft markantes Missverhältnis. Individuen mit Zugang zu einem bestimmten Entwicklungsinstrument tendieren dazu, dieses nicht nützlich zu finden, während Personen ohne Zugang zum Instrument oft von dessen Nutzen überzeugt sind. So war zum Beispiel Mentoring nur für 10 Prozent der Personen verfügbar, die glaubten, diese Massnahme wäre für sie nützlich. Umgekehrt fanden rund 75 Prozent derjenigen Personen, denen Mentoring zur Verfügung steht, dieses Instrument sei für sie nicht hilfreich. - Heikle Kategorisierungen
Aus praktischen Gründen versuchen vor allem grössere Firmen oft, Gruppen von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen PE-Bedürfnissen zu bilden. Dazu werden jedoch teils untaugliche Kategorisierungen verwendet. So gibt es zum Beispiel bis heute kaum wissenschaftliche Belege für die angebliche Andersartigkeit der «Generation Y», auch wenn unzählige Presseartikel das Gegenteil behaupten. PE auf Basis solcher Stereotype vorzunehmen, kann den Nutzen getroffener Massnahmen entscheidend schwächen.
Partizipation und Individualisierung als Schlüssel zum Erfolg
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, in der PE Partizipation und Individualisierung zu fördern:
- Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden nach den für sie persönlich relevanten und hilfreichen PE-Massnahmen.
- Nehmen Sie diese Wünsche und Bedürfnisse ernst.
- Falls Sie aufgrund der Firmengrösse in der Personal-Entwicklung Kategorisierungen verwenden müssen, so nutzen Sie dazu zumindest wissenschaftlich abgestützte und relevante Instrumente (z.B. Karriereanker).