Lernen

Sprachkurse haben Konjunktur

Fremdsprachenkenntnisse der Mitarbeitenden sind in Unternehmen immer gefragter. Nach wie vor sind es die klassischen Sprachen wie Englisch, Französisch oder Italienisch, die nachgefragt werden. Chinesisch oder Russisch bleiben Exoten.

Nur wer seine Sprachkenntnisse pflegt, kann sie abrufen, wenn er sie braucht. Die wichtigste Sprache ist aber keine exotische Sprache wie Chinesisch, sondern immer noch Englisch. «Auch wenn viele denken, dass Russisch oder Chinesisch immer wichtiger sein müssten, stellen wir bei diesen Sprachen keine starke Zunahme fest», sagt Stephan A. Meier von der inlingua Sprachschule in St. Gallen. Am höchsten stünden nach wie vor Englisch, Französisch und Deutsch für ausländische Mitarbeitende im Kurs, gefolgt von Italienisch und Spanisch.

«Wirtschaftsenglisch ist nach wie vor besonders gefragt», bestätigt auch Frank Pflugfelder, Projektleiter der internationalen Messe für Bildungs- und Informationstechnologie Learntec in Karlsruhe. Und auch Corinne Blumer, Marketing Manager bei Cosmolingua, sagt: «Englisch ist bei den Firmenkunden immer noch die Nummer eins, gefolgt von Französisch.»

«Wir verzeichnen eine grosse Nachfrage nach Firmensprachkursen. Die Tendenz ist steigend. Im Firmensegment sind früher in erster Linie Englisch und Deutsch für Fremdsprachige nachgefragt worden. In den letzten Jahren vermehrt auch Französisch und Italienisch», sagt Manuela List, Leiterin Angebote für Firmen der Klubschule Business Basel. Auch in der HZM academy mit Sitz in Baar werden von den Firmen am häufigsten Englisch-, Deutsch-, Französisch- und Italienischkurse gebucht. Kurse in Russisch, Griechisch oder Portugiesisch werden seltener gewünscht und vor allem in Einzellektionen durchgeführt.

Je stärker eine Unternehmung wächst, desto wichtiger wird Englisch als Konzernsprache. Die weltweit tätige Franke Gruppe, die unter anderem im Bereich Küchensysteme tätig ist, bietet den Mitarbeitern seit vielen Jahren Sprachkurse an. «Englisch ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden, da Franke stetig gewachsen ist und im Ausland neue Firmen erworben hat», erklärt Brigitte Lüthi, HR Manager der Franke Management AG in Aarburg.

Auch bei Lindt&Sprüngli AG mit Hauptsitz in Kilchberg ist Englisch für die globale Verständigung innerhalb der Gruppengesellschaften unerlässlich. «Die englische Sprache als global verbindender Kommunikationsausdruck hat im Laufe der letzten zehn bis fünfzehn Jahre ständig an Bedeutung gewonnen. Und wird wohl auch weiter zulegen, weil der fachliche Austausch auch auf tieferen hierarchischen Stufen immer wichtiger wird», sagt Sylvia Kälin, Leiterin Corporate Communications bei Lindt&Sprüngli AG. Für die schweizerischen Mitarbeiter wurden bis vor einigen Jahren betriebsinterne Englisch- und Deutschkurse für ausländische Produktionsmitarbeiter angeboten. Heute beteiligt sich die Firma auf Wunsch der Mitarbeitenden finanziell auch an externen Sprachkursen.

Aber auch Französisch und Italienisch bleiben wichtig, vor allem für Kunden in der Schweiz. «Bei Zurich Schweiz sind 
neben Englisch die Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch besonders gefragt. Am Hauptsitz der Zurich-
Gruppe kommt noch Spanisch dazu», sagt 
Riccardo Moretto, Head of Corporate 
Communications.

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Susanne Wagner ist freie Journalistin.

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