Umfrage

Von den Spielregeln im Netz bis zur Wahl des richtigen Kanals

Social Media und Web-2.0-Tools beschäftigen die HR-Welt. Sechs Experten sagen in der Umfrage von HR Today Special, was Personalfachleute wissen müssen und wohin die virtuelle Reise gehen wird.

Welche Web-2.0-Tools respektive -Anwendungen machen Ihrer Meinung nach am meisten Sinn für eine HR-Abteilung?

Jutta Wurz: Die grösste Bedeutung hat sicher die Unternehmenspräsenz auf Social-Networking-Plattformen, um Einblicke in die Aktivitäten der Unternehmung zu bieten und potenzielle Kandidaten anzusprechen. Als nicht sinnvoll erachte ich eine Präsenz in Social-Media-Networks, die wahllos erfolgt. Ich finde Plattformen wie Xing geeignet für die Rekrutierung in 
bestimmten Funktionen oder Facebook für Employer Branding.

Nicole Siegenthaler: Wir haben vor kurzem ein neues Team geschaffen, das sich dem heute sehr wichtigen Sourcing-
Thema annimmt.
In diesem Zusammenhang klären wir ab, welche Social-Media-Tools in Zukunft zum Einsatz kommen sollen und wie diese optimal genutzt werden können. Anhand unserer ersten Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass Social Networks wie Facebook, Twitter, Xing und Linkedln am besten auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wir prüfen jedoch auch weitere, um zielgruppengerecht kommunizieren zu können.

Stefan Schmidt-Grell: Die Nutzung von Social-Media-Anwendungen führt nicht automatisch zu geeigneten Kandidaten. Wichtig ist, dort zu suchen, wo die gewünschte Zielgruppe sich auch aufhält. Über das im deutschsprachigen Markt führende Business-Netzwerk Xing erreichen Personaler etwa besonders gut Fachkräfte aus den Bereichen IT, Medien und Finanzen.

Thomas Brühwiler: An erster Stelle stehen sicherlich Business-Netzwerke wie etwa Xing oder LinkedIn. Auch ein Blick auf andere Netzwerke wie Facebook kann nicht schaden. Allerdings warne ich vor zu starrer Betrachtungsweise von Netzwerken, die vor allem im privaten Bereich genutzt werden. Das Foto der letzten ausschweifenden Party eines potenziellen Bewerbers mag in der HR-Abteilung zwar auf gemischte Reaktionen stossen. Allerdings hilft es hier, sich in Erinnerung zu rufen, dass wir alle ein Privatleben führen und sicherlich auch schon einmal über die Stränge geschlagen haben.

Klaus Eck: Hier sind Facebook und Xing im deutschsprachigen Raum sicherlich am wichtigsten, für den englischen Sprachraum ist dies das B2B-Network LinkedIn. Grundsätzlich sollte man seine Klientel kennen und wissen, wo sie sich zumeist aufhält. Ganz nützlich dafür ist der Social Media Planne, der einen ersten Überblick gestattet, wo die Zielgruppe aktiv ist. Als weiterer Kanal ist Twitter grossartig, um schnell und einfach zu kommunizieren. Dort ist aber vorallem ein gutes Monitoring der Schlüssel zum Erfolg.

Karsten Wendland: Mithilfe von Social 
Media kann das HRM gezielt an der Visibilität des Unternehmens arbeiten und es dort positionieren, wo sich die Adressaten tummeln. Medienwirksam umgesetzt hat dies zum Beispiel die Otto-Group mit Clips auf YouTube: Auszubildende berichten von Vorzügen des Arbeitgebers und Ausbilders Otto Group.

Die Videos können kommentiert und bewertet werden; mitunter diskutieren User über die Filme oder den Arbeitgeber. Personenzentriertere Möglichkeiten bietet Facebook, wo Arbeitgeber eigene Profile anlegen, um gezielt um Mitarbeiter zu werben, und den Kern eines Facebook-Netzwerks vom Praktikanten bis zum Pensionär gestalten. Xing etwa lässt sich gezielt für die Recherche nach Personen verwenden, deren Profil passt und die ihrerseits gefunden werden möchten.

Welche Anwendungen für Web 2.0 bzw. Social Media sollten für Mitarbeiter benutzbar sein? Sollten Vorgaben erlassen werden oder gar Schulungen zur Nutzung des Mediums erfolgen?

Jutta Wurz: In einem Medienhaus kommt der Nutzung und dem Wissen über solche Plattformen besondere Bedeutung zu. Der Zugang ist für unsere Mitarbeiter frei. Wir haben ein IT-Reglement, welches wir bald um einige Grundsätze für den Umgang mit Social-Media-Plattformen erweitern werden.

Im Fokus sind hier speziell die Aktivitäten, die Mitarbeitende im Namen des Unternehmens oder eines Produkts, ohne interne Abstimmung vornehmen. Doch es gilt: nur so viele Spielregeln wie unbedingt nötig!

Nicole Siegenthaler: Coca-Cola HBC Schweiz hat ein System, das Websites nach vordefinierten Inhalten blockiert. Abgesehen davon wird die Internetnutzung der Mitarbeitenden nicht eingeschränkt. So sind zum Beispiel Facebook, Xing und Twitter, um die Bekanntesten zu nennen, nicht gesperrt. Es besteht ein generelles Reglement zur Internetnutzung, das auch den privaten Gebrauch vorsieht. Schulungen gibt es zurzeit nicht.

Stefan Schmidt-Grell: Der richtige Umgang mit Social Media ist sehr wichtig: Viele grosse Firmen setzen daher verstärkt auf Social-Media-Guidelines. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Im Arbeitsalltag werden Business-Netzwerke wie Xing oft eingesetzt – etwa in der Akquise – und das auch mit ausdrücklicher Genehmigung des Arbeitgebers.

Thomas Brühwiler: Die Nutzung jeglicher Social-Media-Tools durch Mitarbeiter ist ein wertvoller, aber freiwilliger Teil der Online-Strategie. Mitarbeiter, die sich mit ihrer Arbeit identifizieren und vom Unternehmen und dessen Produkten berichten, können für wertvollen Input innerhalb der Community sorgen, der am Ende die Marke und die Produkte bekannter und vor allem greifbarer macht. Es macht durchaus Sinn, (nicht allzu strikte) Richtlinien für die Nutzung aufzustellen und festzulegen, was publiziert werden darf und was nicht. Denn durch die Offenheit von Social Media lesen nicht nur (potenzielle) Kunden mit, sondern vermutlich auch die Konkurrenz.

Klaus Eck: Ich halte nichts davon, bestimmte Social-Media-Anwendungen oder Sites «auszusperren». Durch eine Social Media Policy kann das HRM den Mitarbeitern den richtigen Umgang mit dem Social Web und seinen Anwendungen näherbringen und erläutern. Mit der Policy oder bestimmten Richtlinien kann ihnen auch verdeutlicht werden, was sie im Netz machen können und was durch rechtliche Bestimmungen eingeschränkt ist. Schulungen in diesem Bereich halte ich für unbedingt notwendig, damit der Mitarbeiter nicht allein gelassen wird und schlimmstenfalls ins offene Messer läuft. Gut geschulte Mitarbeiter sind ideale Markenbotschafter, von denen jedes Unternehmen profitiert.

Karsten Wendland: Restriktive Unterbindung schafft zwar Klarheit, ist aber oftmals nicht zielführend. Bieten Fachforen einen Nutzen für die Aufgaben des Mitarbeiters, sollte man diese Optionen nicht kappen. Umgekehrt spricht beruflich wenig für Boulevard-Plattformen wie «wer-kennt-wen.de», bei denen sich mitunter umfangreiche Aktivitäten herausstellen, analysiert man interne Zugriffsstatistiken. Lösung: knapp gehaltene Governance-
Regeln für die Social-Media-Nutzung im Betrieb, gekoppelt mit juristisch wasserdichten Regelungen in den Dienstvereinbarungen zur Nutzung der IKT-Infrastruktur.

Erste Unternehmen haben bereits einen CSMO (Chief Social Media Officer), etwa auch fürs Employer Branding, etabliert. 
Erachten Sie dies als wichtige Funktion (in Ihrem Unternehmen)?

Jutta Wurz: Die Themen Employer Branding und Social Media sollten grundsätzlich durch das Management und die Führungskräfte getragen werden. Zudem sollte der Verantwortungsbereich dafür bei einer Person liegen – aber nicht zwingend in ein und derselben Funktion.

Nicole Siegenthaler: Social Media und Web 2.0 werden immer wichtiger, da die Zahl der Personen, die solche Instrumente verwendet, stetig zunimmt. Wir gehen davon aus, dass die Zukunft des Talent Sourcing in diesen Bereichen liegt, und erachten es deshalb als zentral für die gesamte Unternehmung, einen entsprechenden Fokus darauf zu setzen. Einen CSMO haben wir zurzeit noch nicht.

Stefan Schmidt-Grell: Eigene Spezialisten für Social-Media-Anwendungen sind natürlich hilfreich, erfordern jedoch ein gewisses Budget. Kleinere Firmen können sich auch externen Rat holen, um im Web 2.0 Fuss zu fassen. Wichtig ist, dass aktiv etwas getan wird. Social Media ist ständig im Wandel begriffen, jeder lernt ständig hinzu, ein Einstieg ist nie zu spät.

Thomas Brühwiler: Social Media betrifft heute ein Unternehmen in fast allen Bereichen. Allerdings fehlt es an der zentralen Instanz, welche die Unternehmensziele als Ganzes im Auge hat und die richtigen 
Massnahmen für das gesamte Unternehmen erarbeitet. Die horizontale und vertikale Verantwortung eines CSMO stellt die Firmen jedoch vor die Herausforderung, neue Weisungsstrukturen zuzulassen.

Klaus Eck: Wichtig sind vor allem Mitarbeiter, die wissen, was und wie sie etwas im Social Web machen. Ob man diese nun «CSMO»  oder «Social Media Manager» nennt, ist zweitrangig. Social Media sollte aber auf keinen Fall nur die Angelegenheit einer einzelnen Person sein, sondern möglichst im ganzen Unternehmen etabliert werden.

Karsten Wendland: In vielen Unternehmen zeigt sich dieses Vakuum: Es gibt niemanden, der Social Media sowohl nach aussen (Marketing, Public Relations) als auch nach innen (Corporate Communications) in enger Abstimmung mit Unternehmensleitung und IT umsetzen kann. Wir beraten zurzeit eine Spezialklinik, in der genau dafür eine Stabsstelle neu geschaffen wurde, die allerdings nicht einfach zu besetzen ist: Man braucht den unternehmerisch denkenden Kommunikations-
Generalisten mit Wissen über Social 
Media und IT-Strukturen.

Hat Social Media das Recruiting verändert? Haben Online-Jobbörsen oder hauseigene Recruitingsites an Relevanz eingebüsst? Und wurden in Ihrem Haus via Social Media bereits Mitarbeiter eingestellt?

Jutta Wurz: Social Media wird erst in zwei bis drei Jahren das Recruiting massiv verändern. Derzeit ist eine Verlagerung in diese neuen Rekrutierungskanäle, aus meiner Sicht, noch nicht sehr spürbar. Gerade potenzielle Bewerber im Alter ab Mitte 30 suchen noch auf klassischen Jobbörsen eine Stelle, junge Zielgruppen hingegen vermehrt und in grösserem Anteil auf Social-Media-Plattformen. Empfehlungen von Bekannten und Freunden werden in Zukunft durch die Vernetzung immer wichtiger, denn das Image einer Firma ist ein wesentlicher Faktor für den Stellenentscheid. Hier spielen aber sicher auch die Branche und die Funktionen der Vakanzen eine Rolle. Nicht in jeder Branche und für jede Funktion macht die Suche auf Social-Media-Plattformen wohl Sinn.

Wir haben Stellen auf Xing ausgeschrieben und so wertvolle Kontakte geknüpft. Auch durch Direktansprachen des HR via Xing. Tatsächlich konnten wir in Einzelfällen Stellen so auch besetzen. Ein Search kann damit sehr gezielt gesteuert werden. Derzeit überlegen wir auch, wie wir – Stichwort Employer Branding – als Arbeitgeber auf Social-Media-Plattformen künftig präsent sein wollen. Das ist ein zentrales Thema in den nächsten Monaten – und im Übrigen nicht nur ein HR-Thema, sondern auch eines der Kommunikationsabteilungen in Unternehmen. In enger Zusammenarbeit sollte hier eine Employer-Branding-Strategie erarbeitet und mit Einbezug des Topmanagements umgesetzt werden.

Nicole Siegenthaler: Ja, es ist im Wandel. Teilweise ist dieser Einfluss schon spürbar. Wir gehen davon aus, dass klassische Online-Jobbörsen und eigene Recruiting-Sites durch diese Entwicklung eine andere Bedeutung bekommen. Und, nein, bis jetzt haben wir noch keine Mitarbeitenden mithilfe von Social Media rekrutieren können.

Stefan Schmidt-Grell: Über Soziale Netzwerke können Kandidaten – darunter insbesondere auch latent Suchende – direkt angesprochen werden. Social-Media-Nutzung schliesst jedoch die eigene Job-Website nicht aus, sondern vergrössert die Reichweite, indem Nutzer etwa interessante Jobs an den eigenen Bekanntenkreis weiterleiten. Darüber hinaus ist die Anzeigenschaltung oft kostengünstiger.

Thomas Brühwiler: Der Einsatz von Social Media im Recruiting macht nicht zuletzt deshalb Sinn, weil sich in der eigenen Online-Community potenzielle Bewerber befinden können, die sich bereits für das Unternehmen oder dessen Produkte interessieren. Unternehmen, die sich im Online-Bereich positionieren, können so bereits von einer gewissen Online-Affinität ausgehen. Online- oder auch Offline-Jobbörsen haben damit zwar eine gewisse Relevanz eingebüsst, werden damit aber noch lange nicht überflüssig. Je nach gesuchtem Berufsbild macht es durchaus Sinn, auch dort nach potenziellen Mitarbeitern zu suchen.

Klaus Eck: Ja. Facebook-Seiten wie «Bayer Karriere» oder «Be Lufthansa» zeigen, dass es mehr Sinn macht, die Zielgruppe dort abzuholen, wo sie sich befindet – nämlich bei Facebook –, als darauf zu warten, dass sie auf Stellenanzeigen (sei es off- oder auch online) reagiert. Mit einer Stellenanzeige erreicht man heutzutage keine grosse Aufmerksamkeit mehr und somit auch nicht mehr die Zielgruppe. Besser ist es, die Stakeholder selbst in den Recruiting-Prozess zu involvieren und die eigenen Influencer dafür zu nutzen. Wenn Mitarbeiter auf Facebook Mitarbeiter werben, kann das sehr erfolgreich sein. Meine Mitarbeiter habe ich fast alle über das Social Web kennengelernt und anstellen können. Und bei allfälliger Expansion lasse ich ihnen wiederum freie Hand, um für unser Team via Social Web potenzielle weitere Mitarbeitende zu finden.

Karsten Wendland: Allerdings. Die anspruchsvolle HR-Aufgabe ist, die diversen Plattformen gemeinsam zu denken, zielgruppenspezifisch zu bespielen und sinnvoll zu vernetzen. So können Follow-me-Verlinkungen auf der eigenen Recruiting-Site zu eigenen Angeboten bei Online-Jobbörsen, Facebook usw. sehr nützlich sein. Hausinterne Sites büssen dadurch keine Relevanz ein, erhalten eher die erweiterte Funktion, dorthin zu verlinken, wo das eigens gepflegte Firmen- und Stellenprofil an anderen Stellen im Web sichtbar ist.

Social Media und Web 2.0 können für ein Unternehmen auch zum Sicherheitsrisiko werden. Wie sollen sie damit umgehen?

Jutta Wurz: Wir haben unseren IT-Security-Verantwortlichen sehr eng sowohl in die Erarbeitung der Social-Media-Guidelines wie auch in die Administration und den technischen Umgang – Stichwort Sicherheitseinstellungen – bezüglich unserer Social-Media-Plattformen eingebunden. Wenn man sich nach aussen öffnet, muss man natürlich immer auch bereit sein, ein gewisses Sicherheitsrisiko einzugehen.

Nicole Siegenthaler: Allfällige Sicherheitsrisiken sind natürlich ein Thema. Wir beobachten laufend die Entwicklungen und passen unsere Sicherheitssysteme bei Bedarf entsprechend an.

Stefan Schmidt-Grell: Viele Firmen stellen eigene Social-Media-Guidelines auf, um die Mitglieder über die Herausforderungen im Web-2.0-Umfeld aufzuklären. Dem Arbeitnehmer muss klar sein, welche Auswirkungen auf das Unternehmen Äusserungen und Handlungen im Web 2.0 haben können. Wenn man gewisse Regeln beachtet, stellt Social Media eine tolle Chance für Arbeitnehmer und -geber dar.

Thomas Brühwiler: Wer sich im Internet tummelt, tut gut daran, den gesunden Menschenverstand einzusetzen und eine gewisse Portion Vorsicht walten zu lassen. Dies gilt auch für den Umgang mit Social Media respektive Web 2.0. Spezielle Vorsichtsmassnahmen einzig aufgrund der Nutzung von Social Media sehe ich allerdings nicht.

Klaus Eck: Es bedarf einiger Schulungen in Sachen Medienkompetenz, damit die Mitarbeiter eines Unternehmens nicht bedenkenlos auf (unbekannte) Kurz-URLs gehen und dadurch Opfer von Phishing oder Malware werden. Doch ist Social Media hier nicht gefährlicher als andere Websites. Jeder sollte nur vorher gut überlegen, welcher Quelle und welchem Absender der Information er vertraut. Ansonsten leidet darunter die Sicherheit eines Unternehmens.

Karsten Wendland: Sicherheitsrisiken durch unbedachten Umgang mit Social-Media-Tools – z. B. offen einsehbare Chats bei Facebook oder technische Gefahren wie das Ausspionieren von Passwörtern durch Malware – sollten Mitarbeitern aktiv bewusst gemacht werden. Risikobehaftete Features sollten automatisch erkannt und deaktiviert werden. Hier können kleine IT-Abteilungen an ihre Grenzen stossen.

Werden Unternehmen in ihren HR-Bereichen direkt oder indirekt mehr Investitionen in Social-Media-Aktivitäten und/oder Web-2.0-Tools tätigen?

Jutta Wurz: Aufgrund der noch nicht ausreichenden Erfahrungen ist das schwierig zu sagen. Sicher ist aber, dass in die Themen Social Media und Web 2.0 in nächster Zeit investiert wird und werden muss. Für unser Unternehmen ist das zudem eine Visitenkarte, die unsere Strategie in Richtung Digital Media unterstreicht, und auch deshalb ein konsequenter Weg in diese Richtung.

Nicole Siegenthaler: Ja, unbedingt. Sie werden müssen.

Stefan Schmidt-Grell: Rund eine Milliarde Menschen sind weltweit bereits in Sozialen Netzwerken aktiv. Entsprechend erwarten wir bei Xing, dass Unternehmen in der Personalarbeit künftig noch stärker auf das Web 2.0 zurückgreifen werden, während traditionelle HR-Tools in den Hintergrund treten. Kleine wie grosse Firmen profitieren von den neuen Möglichkeiten, der hohen Reichweite und den vergleichsweise günstigen Preisen.

Thomas Brühwiler: Es ist zu hoffen, dass mehr Unternehmen den Nutzen von Social-Media-Aktivitäten erkennen, denn dies hat direkten Einfluss darauf, wie Internetnutzer ein Unternehmen und seine Handlungen wahrnehmen.

Klaus Eck: Viele Unternehmen haben den Nutzen von Social Media längst erkannt und versuchen darüber, den Dialog mit ihren Stakeholdern auszubauen. Warum eine teure Karriere-Website aufbauen, wenn es mit einem überschaubaren Etat möglich ist, Bewerber über eine Facebook-Karriereseite zu erreichen?

Karsten Wendland: Der Trend besteht. Aktuell haben diese Aktivitäten oft experimentellen Charakter, da es in diesem jungen Segment wenig konzeptionelle Erfahrungen gibt. Daher lohnt sich ein «aktives Ausprobieren», wo das HRM Expertise im Umgang mit Social Media und Web 2.0 aufbauen kann. Entscheidend dabei: Die gemachten Erfahrungen müssen reflektiert und in kurzen Zyklen an Inhalte und Features der Social-Media- und Web-2.0-Aktivitäten zurückgekoppelt werden. Gerade in der Startphase kann sich das Social-Media-Profil stark verändern – und genau darin liegt seine Stärke. Diesen Prozess aktiv zu betreiben, ist eine zentrale Aufgabe eines Chief Social Media Officers.

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Tom Sperlich ist freier Journalist.

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