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«Zahlenmeister» mit Leadership-Kompetenz

Der Verein für die höheren Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling treibt eine Prüfungsreform voran, die ab 2023 greifen wird. Als eine der Neuerungen durchlaufen die Kandidierenden ein Leadership-Modul.

Grundlage der Reform bildet eine Berufsfeldanalyse, um die in der Praxis von Rechnungswesen und Controlling geforderten Kompetenzen zu evaluieren. Neu werden die Kandidierenden beider Stufen als Zulassungsbedingung ein zentral organisiertes Führungsmodul absolvieren.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) realisiert. Joël Mattle, Leiter der Fachkommission Führung, sowie der HWZ-Projektleiter Matthias Mölleney verantworten diese Leadership-Programme.

Herr Mölleney, inwiefern spielt die ausserordentliche Führungssituation, die uns die Corona-Pandemie beschert hat, in den Aufbau der Leadership-Module hinein?

Mölleney: Netzwerkartige Organisationen, kurzfristige Ad-hoc-Teams und andere dynamische Konstellationen gewinnen an Relevanz. Die Kooperation verlagert sich ins Virtuelle. Sobald sich eine Gruppe schon einmal persönlich treffen konnte, kann über die folgende virtuelle Kommunikation die gleiche Verbundenheit wie bei physischer Präsenz erreicht werden. Solche neuen Forschungsergebnisse fliessen natürlich in die Weiterbildungen ein.

Herr Mattle, wie ist das Führungsmodul auf Stufe Berufsprüfung konzipiert?

Mattle: Als digitaler Lernpfad, der ungefähr 40 Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Wir arbeiten portionenweise und streuen immer wieder kleine Zwischenfragen bzw. Prüfungselemente ein. Den zeitlichen Ablauf dieses Selbststudiums steuern die Studierenden individuell. Sie werden es mit ganz unterschiedlichen Tools zu tun bekommen. Wir bereiten Materialien zu den Grundlagen der Kommunikation, zum Umgang mit Feedbacks und Konflikten, zu Teambildung und -führung sowie zum Aufsetzen von kleinen Schulungseinheiten im Team auf.

Wie sieht das Programm auf Diplomstufe aus, das auf Präsenzzeit setzt?

Mölleney: Wir sprechen von drei Modultagen. In den ersten beiden Tagen liefern und diskutieren wir den notwendigen Input, bei dem es um Selbst-Management, Führungsfertigkeiten, Teambuilding gemäss dem Konzept «Beyond Leadership», Motivation und Identifikation geht. Zudem absolvieren die Teilnehmenden Reflexionen und Trainings. In der folgenden Zeit sind sie aufgerufen, das Gelernte in der Praxis anzuwenden und dazu einen Erfahrungsbericht zu verfassen, der als Leistungsnachweis gilt. Am abschliessenden dritten Seminartag tauschen wir die Erfahrungen aus und tragen Erkenntnisse zusammen.

Welcher Mehrwert der Leadership-Module resultiert für die Arbeitgeber?

Mattle: Fachlich top ausgebildete Spezialisten mit einem modernen Grundverständnis von Führung und einem Werkzeugkasten aus Konzepten und Tools, auf die sie in der Praxis zugreifen können. Mit beiden Modulen setzen wir Reize und schaffen ein Fundament, auf das aufgebaut werden kann.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Die ausführliche Fassung des Interviews ist auf zahlenmeister.ch verfügbar.

Prüfungsreform für starke Berufsabschlüsse

Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen sind qualifizierte Praktiker mit einem grossen theoretischen Wissen in einem komplexen und rechtlich sensiblen Tätigkeitsgebiet. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling zeichnen sich durch vorausschauendes, strategisches, steuerndes Denken und Handeln in einer Querschnittsfunktion des Managements aus. In ihre Abschlüsse wird ab 2023 neben der Führung auch das Datenmanagement integriert – beim Fachausweis als Zulassungsbedingung, beim Diplom als 1,5-stündige Prüfung. Im Gegenzug verschlankt sich der Katalog der Kompetenzanforderungen in der Wegleitung um einige Punkte.

Matthias Mölleney

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Matthias Mölleney ist Leiter Center for Human Resources Management & Leadership an der HWZ.

Joël Mattle

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Joël Mattle ist Leiter der Fachkommission Führung beim Verein für die höheren Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling.

 

 

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