Zürich/London (sda/awp/reu/dpa). Wie viele Stellen wegfallen werden, liess er offen. Unklar ist auch, ob es Entlassungen geben wird oder ob der Abbau über natürliche Fluktuationen und Umschulungen geschieht. Entlassungen seien nicht ausgeschlossen, sagte eine ABB- precherin auch Nachfrage der Nachrichtenagentur sda.
Abgebaut werden soll in der Verwaltung – in jenen Bereichen, «die nicht unmittelbar in der Produktion angesiedelt sind», wie es in der Mitteilung zu einem Investorentag in London vom Mittwoch heisst. Man werde sich «als Team insgesamt schlanker, schneller und beweglicher aufstellen», wird Spiesshofer in der Mitteilung zitiert. Der Konzern beschäftigt weltweit zirka 140'000 Mitarbeiter.
Vier statt fünf Sparten
Das Sparprogramm erfolgt im Rahmen eines kompletten Konzernumbaus. ABB will schlanker werden. Aus den bisher fünf Divisionen sollen bis Anfang nächsten Jahres vier werden. Neu geschaffen werden die Sparten Stromnetze und Elektrifizierungsprodukte. Die beiden bisherigen Divisionen Industrieautomation und Antriebe sowie Prozessautomation werden angepasst.
Die Kosten des Programms betragen rund 1,2 Milliarden Dollar. Der Konzernumbau ist Teil von ABBs sogenannter Next-Level-Strategie. Mit dieser will ABB bei der operativen Leistung zu den besten Konkurrenten aufschliessen, wie es in der Mitteilung heisst.
ABB hat bereits ein Sparprogramm am Laufen: Jährlich sollen drei bis fünf Prozent der Umsatzkosten eingespart werden. Die angestrebten Einsparungen von einer Milliarde beim Personal bis Ende 2017 kommen nun noch dazu.
Prognose gesenkt
Sparen muss ABB auch deshalb, weil die Ölpreise weiter tief sind, die Weltwirtschaft nur gering wächst und die Konjunktur in den Schwellenländern – insbesondere in China – schwächelt. Konzernchef Spiesshofer hat daher am Mittwoch erneut die Umsatzprognose gesenkt.
Bis 2020 geht ABB nun von einem Umsatzplus von je drei bis sechs Prozent aus. Bisher rechnete der Konzern mit Wachstumsraten von vier bis sieben Prozent. Bereits nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013 hatte Spiesshofer die Zielsetzungen seines Vorgängers Joe Hogan gesenkt.