Angestellte in Genf haben gratis gearbeitet ohne es zu wissen

Rund 30 Angestellte einer Genfer Baufirma haben von Jahresbeginn bis 20. Januar gearbeitet, ohne zu wissen, dass das Unternehmen pleite war. Sie fordern nun zumindest einen Teil ihres Lohnes zurück.

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Genf (sda.) Ein Gericht hat in erster Instanz den Konkurs über die BPH Bau per 17. Dezember verhängt. Aber die Angestellten wurden darüber nicht informiert. Vielmehr wurden sie zu einer Jahresabschlussfeier eingeladen und dazu angehalten, auf vier Baustellen ihre Arbeit Anfang Januar wieder aufzunehmen. Ein Techniker hatte sie dann über die Pleite ihres Arbeitgebers informiert.

Der Chef der BPH Bau ist seither abgetaucht. Die Arbeiten auf den Baustellen wurden von anderen Baufirmen übernommen. Für eine Stellungnahme war BPH nicht erreichbar. Auf der Homepage hiess es noch am Mittwoch, man sei in den Ferien bis 18. Januar.

«Das ist absolut unverantwortlich», betonte die Gewerkschaft Unia gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Unia, Syna und eine lokale Gewerkschaft unterstützen nun gemeinsam die Forderungen der betroffenen Angestellten. Doch das werde Zeit kosten, hiess es.

Die Gewerkschaften erwägen zudem rechtliche Schritte. Unabhängig davon werde ein Aufruf an die Gläubiger in den nächsten Tagen ergehen. Zudem würden weitere Bauunternehmer an den Pranger gestellt, die unternehmerische Risiken auf ihre Angestellten überwälzten.