La Chaux-de-Fonds NE (sda). Zwischen 250 und 300 Personen empfingen am Dienstagabend lautstark protestierend die Mitglieder der Stadtregierung und des Parlaments, welche sich zu einer ausserordentlichen Sitzung zum Rücktritt des Finanzvorstehers Monnard versammelten. Zur Demonstration hatte die Gewerkschaft vpod aufgerufen.
Sie protestieren nicht nur gegen die Lohnkürzungen, sondern auch gegen die Einfrierung des Lohnmodells, welches Lohnerhöhungen vorgesehen hätte. Die Angestellten und Gewerkschaften wollen nicht auf die Lohnkürzungen eintreten und verlangen Alternativvorschläge.
Die Uhrenstadt im Neuenburger Jura musste in der Rechnung anstatt eines budgetierten Überschusses von 2,3 Millionen Franken ein Defizit von fast 12 Millionen hinnehmen. Die Stadtregierung will deshalb Subventionen reduzieren und Investitionen zurückstellen.
Monnard warf das Handtuch
Die Sparmassnahmen sollen bei den Budgetberatungen vom 4. Mai konkretisiert werden. Die Hauptschuld am Debakel wird dem ehemaligen FDP-Finanzvorsteher Pierre-André Monnard zugeschrieben. Er wurde kritisiert, die Steuereinnahmen zu hoch eingeschätzt zu haben.
Seit Ende Februar forderten sämtliche Parteien – darunter auch die Freisinnigen – den Rücktritt des Finanzvorstehers. Dieser war zunächst krankgeschrieben, kündigte dann seine Rückkehr für Anfang April an, bevor er an Ostern dennoch das Handtuch warf.
Monnard wies die Vorwürfe stets von sich und übernahm nur einen Teil der Verantwortung. Der Fehler sei bereits beim Erstellen des Budgets gemacht worden, wo insgesamt 12 Millionen Franken zu viel Einnahmen berechnet wurden.
Am Dienstagabend beschloss der Generalrat von La Chaux-de-Fonds die sofortige Entlassung von Monnard. Der Entscheid fiel an einer ausserordentlichen Sitzung mit 33 zu 0 Stimmen.