Genf (sda). Falls Firmen die Arbeitszeit verlängern wollten, um keine Angestellten entlassen zu müssen, solle dies mit der Belegschaft besprochen werden. Zudem sollten parallel weitere Massnahmen ergriffen werden, beispielsweise Preisverhandlungen mit Lieferanten, sagte Vogt im Interview, das die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» am Freitag auf ihrem Internetportal publizierte.
Der Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes glaubt nicht, dass die Unternehmen die Frankenstärke als Vorwand brauchten, um Umstrukturierungsmassnahmen durchzusetzen. Eher habe die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Euro-Mindestkurs aufzuheben, das Fass zum Überlaufen gebracht.
Der SNB-Entscheid habe die Sparpläne jener Unternehmen beschleunigt, die bereits mit einem Kurs von 1,20 Fr. pro Euro Probleme hatten. Solange die Massnahmen zeitlich beschränkt seien und aufgehoben würden, sobald sich die Lage wieder entspanne, würden sie der Sozialpartnerschaft nicht schaden, meinte Vogt.
Wenn ein Unternehmen Sparmassnahmen einführe, dann müsse es die Notwendigkeit stichhaltig begründen. Würde eine Firma mit einer operativen Marge von 20 Prozent die Arbeitszeit erhöhen wollen, so sei das unangebracht, sagte Vogt. Anders sehe es aus bei Unternehmen mit einer Marge von 3 bis 4 Prozent.
Eine Erhöhung der Arbeitszeit sei im Gesamtarbeitsvertrag der Maschinenindustrie festgeschrieben. Lohnkürzungen sollten jedoch nur als allerletzte Massnahme ergriffen werden, sagte Vogt. Insgesamt schätzt er die Situation zurzeit als beunruhigend, aber nicht dramatisch ein.